24 Juli 2024
5 Minuten
London ist verdammt cool. Und verdammt angesagt. Wenig erstaunlich, dass auch zahlreiche Orte abseits der touristischen Pfade mit Charme aufwarten. Zeit für London-Geheimtipps!
24 Juli 2024
5 Minuten
„Ich laufe seit 30 Jahren durch London und ich finde darin jeden Tag etwas Neues“, meinte einmal der Schriftsteller und Sozialreformer Walter Besant, der lange in London lebte und sich eingehend mit der Stadt befasste. Wer viel Zeit in der Schönheit an der Themse hat oder deren berühmte Sehenswürdigkeiten wie den Buckingham Palace, Madame Tussaud’s, die Tower Bridge oder das London Eye bereits abgefrühstückt hat, wird wohl in Sachen Geheimtipps „open minded“ sein. Die faszinierende Stadt der Kontraste hat tatsächlich auch zahlreiche versteckte Ecken und mehr oder weniger geheime Winkel, die ebenso zu begeistern wissen. Egal, ob der Ausblick von der Tate Modern, eine magische Buchhandlung, beruhigende Kois in kleinen Gewässern im Grünen oder ein bunter Hinterhof: Auch Londons Geheimplätzchen sind echte Juwelen.
Die Tate Modern, offiziell Tate Gallery of Modern Art, ist unter Londons Museen natürlich keine gänzlich unbekannte. Das einstige Heizkraftwerk ist heute eines der weltweit am besten besuchten Museen für moderne Kunst. Die Gründe für den massiven Besucherandrang heißen zum Beispiel Henri Matisse, Pablo Picasso, Salvador Dalí, Andy Warhol und Joseph Beuys. Diese und andere Künstler aus der Königsklasse sind hier an einem einzigen Ort vertreten. Die Tate Modern ist aber nicht nur ein veritables Kunstabenteuer, sondern ein echtes Gesamtpaket. Allein der kurze Fußmarsch von der St. Pauls Cathedral, der die Kunstaffinen über die moderne Millennium Bridge lotst, ist ein famoser Vorspann. Das ist aber noch immer nicht alles. Denn im obersten Stockwerk des imposanten Erweiterungsbaus der Tate Modern, des Blavatnik Buildings, bekommt man einen 360-Grad-Panoramablick auf die Londoner Skyline und die Themse. Ebenso kostenlos.
Bankside, London SE1 9TG
Öffnungszeiten: Täglich 10–18 Uhr
Eintritt: frei
So kommen Sie hin: Fahren Sie bis zur Underground Station St. Paul’s, von der es lediglich ein paar Schritte zur St. Paul’s Cathedral sind. Von der Kathedrale – sowieso ein Must-See, wenn auch alles andere als ein Geheimtipp – führt der Weg auf die oben genannte Millennium Bridge. Sie können auch die Underground-Station Southwark ansteuern, von wo aus die in oranger Farbe gestrichenen Masten der Straßenbeleuchtung Sie zur Kunstsammlung führen.
Unser Tipp: Noch ein aussichtsreicher Londoner Geheimtipp ist die Bokan Dachterassenbar auf dem Novotel London Canary Wharf, wo kreative Cocktails eine inspirierende Begleitung zu einer beeindruckenden 360-Grad-Aussicht bilden.
Klar kann man den Nachmittagstee im herzoglichen Ambiente des glasüberwölbten Atriums im Savoy Hotel oder seine Tea Time in den gediegenen Räumen der vierten Etage des Kaufhaus Harrods verbringen, aber es geht auch alternativer (und preiswerter). Im Tea and Tattle zum Beispiel. Dort reißen Ihnen eine Tasse Tee und Scones mit Marmelade nicht gleich ein riesiges Loch in die Geldbörse. Wer sich auch als Tourist mitten in London gerne mal als Brite fühlen möchte, der ist hier genau richtig. „Tea for One“, also Tee, Sandwiches, Scones und Kuchen, serviert auf fein dekoriertem englischen Porzellan, gibt es im Tea and Tattle für rund 24 Pfund. Es ist der ideale Abschluss Ihrer Erkundungstour durch die Jahrtausende an alten Schätzen im riesigen British Museum, direkt gegenüber.
41 Great Russell Street, London, WC1B 3PE (gegenüber dem British Museum)
Öffnungszeiten: Mo–Fr: 9:00–18:00 Uhr, Sa: 12:00–16:00 Uhr
So kommen Sie hin: Nahe gelegene Underground-Stationen sind Tottenham Court Road (Central und Northern Lines) und Holborn (Central und Piccadilly Lines).
Unser Tipp: Stöbern Sie nach diesem Geheimtipp in London unbedingt in den seltenen Büchern über Afrika und den Orient in der angrenzenden Arthur-Probsthain-Buchhandlung.
In London gibt es bekanntlich Märkte wie Sand am Meer. Wer einen etwas ruhigeren besuchen möchte, sollte sich an einem Sonntag zum Columbia Road Flower Market aufmachen. Dieser Blumenmarkt ist nicht nur einer der schönsten Märkte der Stadt, sondern auch unglaublich fotogen. Passionierte Knipser müssen dort ob der Blütenpracht an jeder Ecke Kamera oder Handy zücken. Der Columbia Road Flower Market lässt einen auch nicht verhungern. Denn neben allerlei Schnittblumen, einer Vielfalt an fertigen Sträußen sowie Zimmerpflanzen jeder Art und Größe finden Sie vor Ort auch reichlich Brot, Käse sowie kleinere internationale Köstlichkeiten. Dass der Blumenmarkt noch zu den Geheimtipps unter den Londoner Märkten gehört, wundert dann doch: Ihn gibt es bereits seit über 100 Jahren. Tipp: Je früher Sie kommen, desto imposanter die Blumenpracht.
Columbia Road, London E2 7RG
Öffnungszeiten: Sonntags 8:00–15:00 Uhr
So kommen Sie hin: Von der Overground-Station Hoxton erreichen Sie den Markt in etwa sieben Minuten, von der Underground-Station Bethnal Green in rund 15 Minuten.
„Wenn man London sieht, hat man alles vom Leben gesehen, was die Welt einem zeigen kann“, meinte einmal der Lexikograf und Schriftsteller Samuel Johnson über eine Stadt, deren außergewöhnliche Vielfalt wohl wirklich ihresgleichen sucht. Mit Vielfalt bekommen es weltenbummelnde Bücherwürmer und globetrottende Leseratten auch im mondänen Bookshop Daunt Books for Travellers in der Marylebone High Street zu tun. Die Atmosphäre der Buchhandlung? Magisch, was an den alten Holzregalen, der außergewöhnlichen Anordnung der Bücher und natürlich der großen Galerie mit dem Glasdach liegt. And don’t worry: Längst gibt es neben Reiseliteratur auch Biografien, Krimis, Romane etc. Inhaber James Daunt meinte einmal, dass er kein Buch in seinen Läden verkaufe, welches er nicht selbst gern lesen würde.
83-84 Marylebone High Street, London W1U 4QW
Öffnungszeiten: Mo–Sa: 9:00–19:30 Uhr, So: 11–18 Uhr
So kommen Sie hin: Wer auf die Underground setzt, muss für diesen London-Geheimtipp an der Station Baker Street aussteigen, die von zahlreichen Linien angefahren wird. In der rund 600 Meter entfernten Station Bond Street kann man ebenso aussteigen. Wer es sich in einem roten Doppeldeckerbus gemütlich machen möchte, steigt an den Haltestellen Harley Street oder Baker Street Station aus.
Wer einmal dort war, hat in London einen Lieblingsort mehr. Die Rede ist vom japanischen Kyoto Garden, der zum Holland Park gehört und die Herzen der Besucher aufgehen lässt. Sagen Sie dem Urbanen kurz „Goodbye“ und kommen Sie im Kyoto Garden beim friedlichen Stalken von Eichhörnchen, Kois und Pfauen zur Ruhe, während Sie mitgebrachte Speisen vor einem der entzückenden Teiche verinnerlichen und an kleinen Wasserfällen vorbeiflanieren. Das ist nicht nur schön, sondern absolut fantastisch. Schön und fantastisch ist auch, dass man unweit des Kyoto Gardens auch vorzüglich nächtigen kann.
Holland Park, Holland Park Ave, London W11 4UA
Öffnungszeiten: täglich 7:30 Uhr bis 30 Minuten vor Einbruch der Dunkelheit
So kommen Sie hin: Die dem japanischen Gartenjuwel am nächsten gelegene Underground-Station ist Holland Park (Central Line). Auch die Stationen Kensington High Street (Circle und District Line) sowie Notting Hill Gate (Circle, District und Central Line) liegen in der Nähe des Kyoto Garden.
Wenn Sie in London ein kostenloses Museum besuchen möchten, in dem Sie sich nicht als Teil einer Besucherschlange durch die Räumlichkeiten schlängeln müssen, dann sei Ihnen das Museum of the Home ans Herz gelegt. Das ehemalige Geffrye Museum befindet sich in einem 300 Jahre alten Armenhaus, das ursprünglich von Robert Geffrye erbaut wurde, und bringt Besuchern die Londoner Wohn- und Lebensgewohnheiten der Mittelschicht der letzten 400 Jahre näher. Ein Highlight: die komplett eingerichteten Wohnzimmer aus allen Epochen, von einer Stube aus dem Jahr 1745 oder einem Salon von 1915 bis zu einer Wohnung im Loft-Stil aus den 1990er-Jahren. Oder die „domestic Game changers“: Alltagsgegenstände, die unser Leben verändert haben, vom Spiegel oder der Gabel bis Fließwasser und Fernsehen.
136 Kingsland Road, London E2 8EA
Öffnungszeiten: Di–So: 10-17 Uhr
Eintritt frei
So kommen Sie hin: Die Overground-Station Hoxton liegt direkt beim Museum. Die nächstgelegenen Bushaltestellen, für die Linien 149, 242, 243 und 394, befinden sich in der Kingsland Road.
Dass Neal’s Yard nach wie vor ein kleiner Geheimtipp in London ist, erstaunt eigentlich. Dieses Mini-Quartier hat mit seinen kunterbunten Häuschen noch jeden Besucher und touristischen Passanten begeistert. Das kleine, hinter Häuserreihen versteckte Hinterhof-Refugium bietet sich im Moloch London einfach perfekt für eine Auszeit an. Während im nur wenige Minuten entfernten Covent Garden sich die Massen durch die Gassen schieben, kann man in Neal’s Yard noch halbwegs im Stillen an seinem Kaffee nippen sowie in einer der alternativen Boutiquen shoppen. Oder einfach nur schauen! Das geht hier nämlich sensationell gut.
Im Dreieck der Straßen Neal Street, Shorts Gardens und Monmouth Street
So kommen Sie hin: Von den Underground-Stationen Covent Garden (Piccadilly Line) und Tottenham Court Road (Central und Northern Line) sind Sie in rund zehn Minuten Gehzeit bei Neal’s Yard.
Wer etwas abseits des echten Trubels wohnen und seinen Aufenthalt vielleicht ein wenig „szeniger“ gestalten möchte, könnte ein Hotel im Künstlerviertel Shoreditch andenken. Die mit Straßenkunst geschmückten Straßen des angesagten Stadtteils im Osten Londons sind voller Cafés, ausgefallener Boutiquen und belebter Bars. Das Mama Shelter London Shoreditch verfügt über Zimmer mit einfallsreichen Designelementen von Dion und Arles. Und dazu gibt es eine Karaoke-Bar im japanischen Stil!
437 Hackney Rd, London E2 8PP
So kommen Sie hin: Das Hotel ist nur 5 Minuten zu Fuß von der Cambridge Heath Overground-Station oder um die 10 Minuten von der Bethnall Green Underground-Station entfernt.
Manchmal sind es ja die Ecken fernab der touristischen Betriebsamkeit, die eine Stadt so besonders machen. In London haben Besucher Glück: Sowohl die bekannten Highlights als auch jene, für die man dreimal abbiegen muss, haben es in sich. Kaum eine Stadt hat so viele tolle Geheimtipps wie London: stille und laute, kleine und große sowie alternative und mondäne.
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