26 April 2025
4 Minuten
Im Lindt Home of Chocolate entdecken Sie die süße Welt der Schokolade mit allen Sinnen und dürfen so viel davon verkosten, wie Sie möchten (und können).
26 April 2025
4 Minuten
„Schokolade ist Glück, das man essen kann.“
Ein großes Stück dieses Glücks wartet in der kleinen Schweizer Gemeinde Kilchberg am Westufer des Zürichsees auf Sie. Hier fanden im Jahr 1899 die beiden Herren Lindt und Sprüngli zusammen, um gemeinsam ein Schokoladenimperium aufzubauen, das bis heute die Herzen von Schokoladenfans weltweit höherschlagen lässt. Die lange Tradition des Hauses, das Schweizer Schokolade zum Kulturgut der gesamten Nation machen sollte, gipfelte im Jahr 2020 in der Eröffnung eines Museums, das weltweit seinesgleichen sucht. Seitdem ist das Lindt Home of Chocolate neben all den anderen Sehenswürdigkeiten in Zürich ein Fixpunkt in der Reiseplanung vieler Schweizbesucher. Und auch Einheimische kommen gerne auf ein Stück Schokolade – oder zwei – vorbei.
Adresse: Schokoladenplatz 1, 8802 Kilchberg, Schweiz
Anreise: Bus: Linie 165 ab Bürkliplatz bis Haltestelle Lindt & Sprüngli, Schiff: 3731 ab Bürkliplatz bis Haltestelle Kilchberg ZH, Zug: S8 oder S24 bis Kilchberg ZH; Parkplätze für Privat-PKW sind begrenzt und kostenpflichtig, daher besser öffentlich anreisen
Öffnungszeiten: täglich 10 Uhr bis 19 Uhr
Preise: 17 CHF für Erwachsene, Kinder bis 7 Jahre kostenlos, aufgrund der großen Nachfrage empfiehlt Lindt die Online-Ticket-Buchung im Voraus
Dauer: Planen Sie für den Rundgang durch die Ausstellung mindestens 90 Minuten, plus Zeit im Shop und im Café
Das Lindt Museum nahe Zürich lockt Jahr für Jahr rund eine halbe Million Menschen an. Es wurde direkt neben der ursprünglichen Schokoladenfabrik aus der Feder der Schweizer Architekten Christ & Gantenbein errichtet. Von außen wirkt das Gebäude noch recht bedeckt. Ganz anders der erste Eindruck nach dem Betreten des lichtdurchfluteten Hauses: Ein raffinierter Mix aus Glas und Beton schafft eine luftige Atmosphäre, die dem Thema Schokolade eine überraschende Eleganz verleiht.
Gut zu wissen: Die Schweizer nennen Schokolade auf Schweizerdeutsch liebevoll „Schoggi“.
Schon im Empfangsbereich umhüllt Sie ein Gefühl von Minimalismus und Finesse, während Ihr Blick unweigerlich auf die flüssige Schokolade im neun Meter hohen Schokoladenbrunnen fällt. Das faszinierende Centerpiece lässt sage und schreibe 1,4 Tonnen des braunen Goldes von einem scheinbar schwerelosen Schneebesen nach unten fließen.
Sobald Sie sich am imposanten Gebäude selbst und dem größten Schokobrunnen der Schweiz sattgesehen haben, steht einem Rundgang durch das Museum nichts mehr im Weg. In verschiedenen Bereichen erfahren Sie hier mehr über die Geschichte der Schokolade, ihre Herstellung und ihre Bedeutung damals wie heute.
Gut zu wissen: Die Schweizer essen pro Jahr im Schnitt fast 11 Kilogramm Schokolade. Das sind gut 2 Kilogramm und damit 20 Tafeln mehr als die Deutschen.
Die wichtigste Zutat in der Schokoladenherstellung ist die Kakaobohne. Ihr folgen Sie im Lindt Museum nahe Zürich bis an ihren Ursprung in Ghana, wo sie den Kakaofarmern über die Schulter schauen. Finden Sie heraus, was bei der Ernte der süßen Frucht zu beachten ist, und wie die Bohnen weiterverarbeitet werden. Wussten Sie, dass in Ländern, in denen Kakaobäume wachsen, Kinder die Bohnen aus der Frucht gerne wie Bonbons lutschen? Das liegt daran, dass die 20 bis 60 Bohnen, die sich in jeder Frucht verstecken, von einer süßen Masse umgeben sind. Fakten wie diese machen die Reise zum Ursprung der Schokolade zu einem kurzweiligen und lehrreichen Erlebnis.
Tipp: Nehmen Sie sich einen Audioguide mit und lassen Sie sich von einem Lindt Maître Chocolatier durch die Ausstellung führen. Die Guides sind im Eintrittspreis inkludiert, es gibt sie in 10 Sprachen, und sie stehen auf Deutsch und Englisch auch in speziellen Versionen für Kinder zur Verfügung.
Im nächsten Bereich des Lindt Home of Chocolate reisen Sie zurück in die Vergangenheit und blicken in Zentralamerika hinter die Kulissen der Olmeken und Maya, die bereits tausende Jahre vor Christus Kakao zeremoniell nutzten und zu einem Getränk verarbeiteten. Mit der heutigen süßen Schokolade hatte der Kakao von damals nicht viel zu tun. Er war äußerst bitter und würde in der Form heute vermutlich nur wenigen schmecken. Mit viel Zucker und Honig galt das Getränk im 18. Jahrhundert an europäischen Königshöfen allerdings als besonders exotisch und war heiß begehrt. All das und mehr erfahren Sie in der Ausstellung an interaktiven Stationen, die Ihnen verraten, wie aus dem bitteren Getränk von damals die süße Verführung von heute wurde.
Nach Ihrem Ausflug ins Zentralamerika der Jungsteinzeit geht es im Sauseschritt zurück ins Europa des 19. Jahrhunderts, als Rodolphe Lindt mit der Erfindung der Conchiermaschine im Jahr 1879 Schokolade über die Grenzen der Schweiz hinaus salonfähig machte. Der kreative Erfinder steht in diesem Teil der Ausstellung im Lindt Museum bei Zürich als 3D-Projektion wieder auf. Doch es war nicht nur Lindt, der den Siegeszug der Schokolade aus der Schweiz in die Welt prägte. Auch zwei Herren namens Daniel Peter und Henri Nestlé leisteten ihren Beitrag, als sie 1875 die erste Schweizer Milchschokolade auf den Markt brachten. Danach gab es kein Halten mehr. Die Schweiz wurde zum unangefochtenen „Schokoladenland“ und gilt bis heute als Heimat des beliebten Kakaoprodukts.
Gut zu wissen: Rodolphe Lindt war der Sohn eines Apothekers und soll eine kleine Konditorei gehabt haben, in der er Schokolade produzierte. Diese war ihm jedoch viel zu hart und zu bitter, also begann er, zu experimentieren. An einem Freitag soll er dann vergessen haben, seine Conchiermaschine auszuschalten, und am Montag darauf fand er eine Schokolade vor, die so zart und fein schmelzend war, dass er sie stolz seiner begeisterten Kundschaft anbot.
Bevor die Tour in die Produktion weiterführt, erfolgt noch eine Stärkung in runder Form. Die LINDOR Kugeln gibt es seit 1969, als Lindt & Sprüngli sie als Weihnachtsspezialität auf den Markt brachte. Die Enttäuschung über das Verschwinden des saisonalen Produkts in der festlichen roten Wickelfolie war damals so groß, dass die Schokoladenpioniere die kleine runde Verführung bald wieder einführten. Aktuell gibt es sie in rund zehn Sorten, die Maîtres Chocolatiers haben aber rund 45 LINDOR-Aromen in petto und arbeiten ständig an neuen Kreationen. Im Lindt Museum bei Zürich dürfen Sie sich einmal durch alle durchkosten. Wie viele Kugeln schaffen Sie?
Gut zu wissen: Profi-Schokoladen-Verkoster probieren nur ganz wenig und trinken nach jeder Schokoladensorte Wasser. Manche geben sogar einen Schuss Apfelessig zum Wasser, um den Geschmack zu neutralisieren.
Gut gestärkt geht es weiter hinter die Kulissen der Schokoladenproduktion. Finden Sie heraus, was die Schokolade von Lindt so cremig macht, wie die Bohnen dafür ausgewählt, gemahlen und geröstet werden und wie sich die Aromen und Geschmacksnoten erst in der von Rodolphe Lindt erfundenen Conche vollständig entwickeln. Danach sorgen Nüsse, Früchte und Gewürze für ein raffiniertes Zusammenspiel aus Texturen, das die vielfältigen Lindt-Produkte so besonders macht.
Am Ende der Tour erfahren Sie in der Forschungsanlage, wie die Maîtres Chocolatiers im Lindt Museum bei Zürich neue Rezepturen entwickeln und die etablierten Herstellungsverfahren verfeinern. Wie kommt die Füllung in die Schokolade? Was verleiht ihr die typische Form? Und wie wickelt eine Maschine die so wichtige Schutzfolie um die Köstlichkeiten? Das und mehr finden Sie im letzten Bereich der Ausstellung heraus.
Es sind nicht nur die Ausstellung selbst und der riesige Lindt Shop, die Jahr für Jahr Tausende Menschen anlocken. Auch eine Vielzahl an Kursen und Veranstaltungen findet im Lindt Museum bei Zürich regelmäßig statt. Am schnellsten ausgebucht sind meist die Schokoladenkurse, in denen Sie Ihre eigenen Meisterwerke kreieren können. Ob Tafel, Praline oder Osterhase, Ihrer Kreativität sind kaum Grenzen gesetzt. Mit dem Kurs zur Kreation der eigenen Dubai-Schokolade holt Lindt auch trendbewusste Schoggi-Fans ab. Oder Sie lassen sich von den Maîtres Chocolatiers in die Kombination aus Schokolade und Wein einführen. Natürlich können Gruppen solche Events im Lindt Home of Chocolate auch exklusiv buchen.
„Schokolade ist die einzige Medizin, die ich regelmäßig nehme. Ich bin der Meinung, dass Schweizer Schokolade von den Krankenkassen übernommen werden sollte.“
Wo er recht hat, hat er recht, der ehemalige Schweizer Finanzminister Ueli Maurer. In dem Sinne: Lassen Sie sich im Lindt Museum bei Zürich die zarte Medizin ruhig schmecken! Einfach ein passendes Hotel in Zürich finden, und schon steht einer Reise ins Land der Schokolade nichts mehr im Weg.
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