31 Oktober 2025
5 Minuten
Wenn die Herbstsonne die Stadt der sieben Hügel in goldenes Licht taucht und sanfter Nebel über das Kopfsteinpflaster zieht, entfaltet Edinburgh einen ganz besonderen Charme.
31 Oktober 2025
5 Minuten
In Edinburgh hat der Herbst seinen großen Auftritt. Hier, zwischen den mittelalterlichen Gassen der Altstadt und den sanften Hügeln der schottischen Highlights, wirkt das Herbstlicht magischer und das Farbenspiel der Natur intensiver als an so manchem anderen Ort dieser Welt. Grund genug, Edinburgh zwischen September und November einen Besuch abzustatten.
Wie ein Samtvorhang legt sich der Herbst über diese Stadt, in der die Tasse Tee am Nachmittag besser schmeckt als anderswo und aus unzähligen Pubs Live-Musik auf die Straßen dringt. Spazieren Sie über mittelalterliches Kopfsteinpflaster, lassen Sie sich von Geistergeschichten das Gruseln lehren und probieren Sie ein Glas des berühmten Scotch Whiskys, dessen Namen die Schotten hüten wie ihren Augapfel.
Gut zu wissen: Nur Whiskys, die in Schottland produziert wurden und gereift sind, dürfen den Namen „Scotch Whisky“ tragen.
Wenn die Herbstsonne ihr warmes Licht über den Royal Botanic Garden legt und das Grün der Sommermonate in ein Flimmern aus Kupfer und Bernstein verwandelt, tanzen bunte Blätter in der klaren Luft, und die satten Farben der Pflanzen und Bäume spiegeln sich im Wasser der Teiche. Der botanische Garten von Edinburgh mag zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert sein, aber im Herbst leuchtet er besonders intensiv.
Spazieren Sie durch die großzügige Grünanlage, vorbei an wunderschön restaurierten Gewächshäusern, und lauschen Sie dem Rascheln der Blätter unter Ihren Füßen. Bei einer Führung erfahren Sie mehr über diesen besonderen Garten, der zu den ältesten botanischen Gärten Europas zählt, und können ab 2026 im vollständig renovierten Palmenhaus einen Kurztrip in die Tropen machen. Sobald Sie aus einem der warmen Glashäuser heraustreten, verführt die angenehm kühle Luft zu tiefen Atemzügen und regt die Lebensgeister an.
Hotel-Tipp: Wenn Sie den botanischen Garten mit Ausflügen in Edinburghs Altstadt verbinden möchten, liegt das ibis Styles Edinburgh St Andrew Square ideal.
Was wäre Edinburgh im Herbst ohne Gruselgeschichten? Halloween mag ein amerikanischer Brauch sein, Spukerzählungen haben aber auch in Europas Städten eine lange Tradition, allen voran in Edinburgh. Wenn sich hier abends der Nebel über die Stadt legt und die Laternen ihr schwaches Licht auf das Kopfsteinpflaster werfen, wirken die alten Geschichten über Geister und Dämonen besonders mystisch. Da wundert es nicht, dass in der gemütlichen Jahreszeit fast jeden Tag gleich mehrere nächtliche Gruseltouren durch die Altstadt angeboten werden. In Edinburgh sind diese Touren im Herbst allerdings keine Show, sie sind Teil der DNA dieser uralten Stadt.
Nicht wenige Horrorfans verschlägt es zum Greyfriars Kirkyard, dem berühmten Friedhof, der bei Tag ein Ort stiller Schönheit und bei Nacht ein gruseliger Schauplatz für Legenden ist. Man hört von ruhelosen Seelen wie dem berüchtigten „Mackenzie Poltergeist“, der bereits mehr als 500 Besucher angegriffen haben soll – und das sind nur die offiziell gemeldeten Fälle. Und wer ganz still ist, hört vielleicht ein leises Flüstern, während sich der Wind seinen Weg zwischen den alten Grabsteinen hindurch bahnt.
Gruseltouren sind buchbar z. B. bei City of the Dead, private deutschsprachige Touren gibt es u. a. bei City of Edinburgh Tours.
Festival-Tipp: Ende Oktober verwandeln die Künstler und Artisten des Samhuinn Fire Festivals Calton Hill, den Hügel im Osten der Altstadt, in ein Spektakel aus Masken, Feuer und Trommelklängen – ein mystisches Spektakel.
Calton Hill ist nicht nur zum Samhuinn Fire Festival einen Besuch wert. Egal, wann Sie Edinburgh im Herbst besuchen, empfiehlt sich ein spätnachmittäglicher Ausflug auf diesen Hügel, der das ganze Jahr über zu den beliebtesten Attraktionen Edinburghs zählt. Bei Sonnenuntergang wirken die imposanten Denkmäler auf diesem Hügel wie glühende Mahnmale über den Dächern der Stadt.
Nehmen Sie sich auf Calton Hill ruhig ein wenig mehr Zeit, bringen Sie eine Decke und eine Thermoskanne mit heißem Tee – oder einen Flachmann mit schottischem Whisky – mit, und beobachten Sie, wie die Herbstsonne den Himmel in ein Feuer aus Rot und Lila verwandelt, während in der Stadt unter ihm die ersten Lichter aufleuchten. Über Edinburgh fühlt sich jeder Sonnenuntergang anders an: manchmal dramatisch, manchmal leise und melancholisch. Und doch immer poetisch.
Gut zu wissen: Wenn Sie Calton Hill besuchen, sollten Sie gutes Schuhwerk tragen, um den Aufstieg über die im Herbst manchmal rutschigen Wege gut zu schaffen. Eine Regenjacke ist in Edinburgh im Herbst immer eine gute Idee. Überraschendes Nass von oben ist hier keine Seltenheit.
Die Stadt auf den sieben Hügeln inspirierte Künstler aus allen Epochen: von Sir Walter Scott und Robert Burns bis Irvine Welsh und J. K. Rowling, die in den 1990ern oft im The Elephant House Café unweit der George IV Bridge saß, während sie die ersten Kapitel ihrer weltberühmten Romanreihe Harry Potter schrieb. Echte Potterheads schauen auf ein Foto bei dem inspirierenden Café vorbei, das nach einem Brand gerade restauriert wird.
In diesem Teil der mittelalterlichen Altstadt, in dem die Straßen fantasievolle Namen wie Grassmarket, Cowgate und Candlemaker Row tragen, hat man tatsächlich das Gefühl, dass jederzeit ein Zauberlehrling mit wallendem Umhang um die Ecke biegen könnte. Am Abend treffen die warmen Lichter der Straßenlaternen auf die uralten Steinwände und tauchen das UNESCO-Weltkulturerbe in eine stimmungsvolle Atmosphäre, in der es im Herbst oft nach frisch Gebratenem, Whisky und Regen duftet.
Hotel-Tipp: Das zentral gelegene Novotel Edinburgh Centre punktet mit Pool, Fitnesscenter und Musiklounge und ist die ideale Ausgangsbasis für alle, die das mystische Edinburgh im Herbst entdecken wollen.
Edinburghs Pubs sind noch echte Herzens-Orte. Hier trifft Tradition auf Lebensfreude, und der Sonntag gehört dem „Sunday Roast“: zart gebratenem Rind in cremiger Soße mit ofenwarmem Yorkshire Pudding. Perfekt dazu passt ein Glas kräftiges Ale oder ein Dram Single Malt.
Richtig urig genießen Sie dieses kulinarische Highlight im The Sheep Heid Inn im Stadtteil Duddingston. In dem Pub, das zu den ältesten Schottlands gehört und in dem es sonntags nach Holzfeuer, Gewürzen und gebratenen Zwiebeln duftet, verstehen Sie schnell, warum die Schotten ihr Essen zelebrieren: Typische Landesgerichte wärmen von innen, bringen alle an einen Tisch und erzählen ihre ganz eigenen Geschichten.
Als Digestif nach solch einem üppigen Mahl empfiehlt der Schotte einen kräftigen Whisky wie den Laphroaig, der von einer schottischen Insel kommt und mit seinem rauchigen Aroma die Geschmacksnerven anregt.
Gastro-Tipp: Hervorragende schottische Whiskys bekommen Sie in der Bar des Patatino Restaurants im schicken The Hoxton Edinburgh. Hier wartet sogar eine eigene Kunstgalerie auf Sie.
Apropos Kunst: Wenn der Regen im herbstlichen Edinburgh Spaziergänge im Park eher ungemütlich macht, geht nichts über einen Besuch in einem der vielen Museen der Stadt. Während der Edinburgh Dungeon seinen Besuchern das Gruseln lehrt, inspirieren die Scottish National Gallery an der Princes Street und die dazugehörige Portrait-Galerie in der Queen Street mit hochrangiger Kunst aus unterschiedlichen Epochen.
Wenn Sie mehr über die Geschichte und Kultur der schottischen Hauptstadt erfahren möchten, lohnt ein Besuch im kleinen, aber feinen Museum of Edinburgh in der Canongate. Auf der anderen Straßenseite erleben Sie im The People's Story Museum, wie schottische Arbeiter in früheren Jahrhunderten lebten, und ein Stück die Straße hinunter haben Sie im Museum of Childhood in der High Street die Möglichkeit, sich für ein oder zwei Stunden Ihren Kindheitserinnerungen hinzugeben und in Nostalgie zu schwelgen.
Herbst ist in Edinburgh aber nicht nur Museumszeit, sondern auch Festivalzeit. Im Oktober locken beim Scottish International Storytelling Festival Geschichtenerzähler in die schottische Hauptstadt, und ab November feiert die Stadt der sieben Hügel gleich mehrere Lichterfeste. Das Castle of Light taucht die berühmte Festung in stimmungsvolles Licht, während das alljährliche Zoo's Giant Lanterns zu Themenabenden in den Edinburgh Zoo lädt.
Event-Tipp: Edinburgh feiert Anfang November auch das indische Lichterfest Diwali. Die Feste, Performances und farbenfrohen Dekorationen sind überall in der Stadt zu finden.
Nicht viele Städte dieser Welt können von sich behaupten, Heimat eines echten Vulkans zu sein – Edinburgh schon. Arthur’s Seat ist der Mittelpunkt des Holyrood Parks und ist vor allem im Herbst einen Besuch wert. Wenn sich das Gras in warmem Gelb und Rot färbt, wirkt der Park fast mediterran – und doch umweht ihn diese typisch schottische Kühle, die bei jedem Atemzug auf uns wirkt.
Für den Aufstieg sollten Sie je nach Route rund 45 Minuten einplanen. Belohnt werden Sie dafür bereits auf halber Höhe mit einem atemberaubenden Blick über die Stadt: die Festung, die wie eine Krone aus Stein inmitten der Stadt thront, die North Bridge, die wie ein Band aus Licht die Stadt zu teilen scheint, und den Firth of Forth mit den Stränden Edinburghs in der Ferne. Oben auf dem Gipfel weht der Wind vielleicht ein wenig schärfer, aber das Panorama entschädigt allemal.
Grusel-Tipp: Am Fuß des Arthur's Seat befindet sich der royale Palace of Holyroodhouse, in dem der Geist einer Hofdame von Maria Stuart umgehen soll. Wer Edinburgh im Herbst besucht, sollte also auf jeden Fall in den opulenten Staatsgemächern vorbeischauen.
Regen ist in Edinburgh im Herbst bekanntlich keine Seltenheit. Aber keine Sorge: Der Regen gehört hier einfach dazu und macht die Jahreszeit erst so gemütlich. Ziehen Sie sich bei Regenwetter einfach auf einen Tee in eines der vielen Cafés zurück.
Wie wäre es zum Beispiel mit einer Tasse Tee und Buttergebäck in Clarinda’s Tea Room in der Canongate? Das urige Teehaus serviert neben Gebäck und Kuchen auch hervorragende pikante Gerichte wie Broccoli Cheddar Soup. Die Einrichtung wirkt, als stamme sie aus einem anderen Jahrhundert: Spitzenvorhänge, geblümtes Porzellan, Kerzenlicht. Während draußen die Passanten mit hochgeschlagenen Kragen vorbeieilen, genießen Sie hier Ihre Tea Time und lassen in entspannter Atmosphäre Ihre Herbst-Erlebnisse in Edinburgh Revue passieren.
Wenn Sie danach noch Lust haben, in einem der besten Bücher-Antiquariate der Stadt zu stöbern, sollten Sie ins Armchair Books schauen. Der charmante Laden umfängt Sie gleich nach dem Eintreten mit diesem typischen Duft aus Papier, Leder und Staub, hinter dem sich faszinierende Geschichten verbergen. Die Regale biegen sich unter schief gestapelten Büchern, und es dauert keine Minute, bis Sie in diesem geordneten Literatur-Chaos versinken.
Gut zu wissen: Edinburgh bekam für seine lebendige und vielfältige Literaturszene den Titel UNESCO-Literaturstadt verliehen.
Edinburgh im Herbst bietet noch so viel mehr: Bummeln Sie durch die Boutiquen und Concept-Stores der George Street oder des Multrees Walk, sehen Sie sich ein Stück von Shakespeare im Festival Theatre an oder machen Sie einen Tagesausflug in die Highlands, die im Herbst in allen Farbe leuchten. Im Norden der Insel zeigt sich die dritte Jahreszeit einfach von ihrer schönsten Seite und verspricht unvergessliche Erlebnisse und Eindrücke, die Sie noch lange nach Ihrer Heimreise begleiten werden.
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