Sehenswürdigkeiten Dresden: Diese acht muss jeder einmal gesehen haben

Dresden hat alles zu bieten, was Besucherherzen begehren: architektonische Preziosen, eine spannende Historie, Highend-Fotomotive und ein Szeneviertel für spektakuläre Nächte. 

Durch eine Stadt zu flanieren, welche die Apokalypse schon hinter sich hat, erzeugt eine mächtige Atmosphäre. Vor dem Hintergrund, dass Dresden im Jahr 1945 quasi dem Erdboden gleichgemacht wurde, ist das sensationelle Revival, das schier unglaubliche Comeback dieser oft „Elbflorenz“ genannten Stadt kaum zu begreifen. Wie schön kann Architektur sein? Wie faszinierend ein Spaziergang durch eine Stadt? Und kann der Atem der Geschichte tatsächlich zum Sturm ausarten? Dresden hat auf diese und zahlreiche andere Fragen die perfekten Antworten. Auch Johann Wolfgang von Goethe hatte einst ein paar treffende Worte zur Stadt an der Elbe bei der Hand: „Dresden hat mir große Freude gemacht und meine Lust, an Kunst zu denken, wieder belebt. Es ist ein unglaublicher Schatz aller Art an diesem schönen Orte“, so der große Dichter und Denker. 

01. Die Frauenkirche: Das imposante Symbol unter den Sehenswürdigkeiten Dresdens

Es lässt sich wohl sagen, dass die Frauenkirche am Neumarkt als eine Art Herzstück Dresdens gilt. Heißt: Sie im Rahmen eines Wochenendes in Dresden nicht gesehen zu haben, ist ein absolutes No-Go und erfordert natürlich einen zweiten Trip ins wunderschöne Elbflorenz. Der achteckige klerikale Bau mit der prominenten Kuppel ist ein Symbol der Stadtgeschichte und wurde bereits der „Protestantische Petersdom“ sowie „Trotzkopf“ genannt. Während man im Untergeschoß der Kirche Spannendes über deren Zerstörung im Feuersturm des Zweiten Weltkriegs und den anschließenden Wiederaufbau nach der Wende erfahren kann, ist der Blick von der Aussichtsplattform in 67 Metern Höhe über Altstadt und Elbe mehr als beeindruckend. Von der Ruine als Mahnmal gegen den Krieg zum Symbol der Versöhnung – wohl keine andere Sehenswürdigkeit Dresdens spiegelt die Stadtgeschichte besser wieder als die Frauenkirche. 

Unser Tipp zur Frauenkirche: An drei Freitagabenden im Juni und allen vier Adventssonntagen wird es in der Frauenkirche bei Orgelmusik zu Kerzenschein besonders stimmungsvoll. Auch sonst finden in der Kirche immer wieder Veranstaltungen stat.

Infos zur Frauenkirche: 

Adresse: Neumarkt, 01067 Dresden
Öffnungszeiten Kirche: Mo–Fr 10–11:30 und 13–17:30 Uhr (an Wochenenden verschieden), Eintritt frei
Öffnungszeiten Kuppel und Aussichtsplattform: Mo–Sa 10–18 Uhr und So 13–18 Uhr (von November bis Februar nur bis 16 Uhr), Eintritt 10 EUR, ermäßigt 5 EUR
Besucherservice: Tel. +49 (0)351 65606100
Web: www.frauenkirche-dresden.de

02. Das Residenzschloss: Museen im Renaissance-Palast

„Was sind die schönsten architektonischen Highlights in Dresden?“, fragen viele, die mehr über Sachsens Landeshauptstadt erfahren wollen. Eine Gegenfrage wäre hier wohl angebracht: „Wo wollen Sie anfangen?“ Vielleicht mit dem Residenzschloss, denn Dresden hat in seiner Altstadt einen malerischen Renaissance-Palast, in dem einst die sächsischen Kurfürste und Könige residierten. Traurig, dass auch das Residenzschloss den zahlreichen Luftangriffen im Zweiten Weltkrieg zum Opfer fiel und damals nahezu völlig ausbrannte. Erst ab dem Jahr 1985 wurde dieses architektonische Juwel Dresdens wieder aufgebaut und quasi als Museumskomplex rekonstruiert. Was man heute so im Residenzschloss findet? Einerseits das Historische und das Neue Grüne Gewölbe, andererseits eine Rüstkammer, ein Münzkabinett sowie immer wieder spannende Ausstellungen. Ein besonders großer Besuchermagnet ist das aus dem 16. Jahrhundert stammende Grüne Gewölbe, in welchem zwei Dauerausstellungen mit rund 3.000 veritablen Schätzen der Juwelier- und Goldschmiedekunst aus etwa Gold, Silber, Elfenbein, Bernstein und Perlmutt untergebracht sind. Auch die aus den Jahrhunderten 15 bis 18 stammenden Rüstungen und Waffen der Rüstkammer können sich sehen lassen.

Wichtig: Der Zugang zum historischen Gewölbe ist lediglich mit einem zuvor erworbenen Zeitticket möglich.

Infos zum Residenzschloss: 

Adresse: Taschenberg 2, 01067 Dresden
Öffnungszeiten: täglich 10–18 Uhr (dienstags geschlossen)
Hausticket Residenzschloss: Erwachsene 14 EUR, ermäßigt 10,50 EUR, unter 17 Jahren frei
Telefon: +49 (0)351 49142000
Web: www.skd.museum/besuch/residenzschloss

03. Der Zwinger: Ein Ensemble der Schönheit

Wenn wir schon bei Schlössern sind: Auch der gleich neben dem Resistenzschloss gelegene Zwinger ist ein Schloss, jedoch ein Barockbau mit mondänen Pavillons und Galerien aus dem frühen 18. Jahrhundert. Im Grunde ist der Zwinger ein aus architektonischen Raffinessen, außergewöhnlichen Plastiken und Malereien bestehendes Gesamtkunstwerk. Diese Synthese der Schönheit wurde Anfang des 18. Jahrhunderts von August dem Starken als Orangerie, Garten und Festspielplatz für den Adel angelegt. Heute beherbergt der Dresdner Zwinger die berühmte Gemäldegalerie Alte Meister, die Porzellansammlung und den Mathematisch-Physikalischen Salon. Auch der Innenhof des Zwingers mit seinen Orangenbäumen, Wasserspielen, idyllischen Gärten sowie dem Zwingergraben ist ein echtes Erlebnis. Der Zwinger ist übrigens auch in der Nacht ein absoluter Blickfang, weil er da so unverschämt magisch-gülden erstrahlt. Nicht nur ein Augen-, sondern auch ein Ohrenschmaus ist die Uhr mit dem Glockenspiel aus Meissener Porzellan, welches die Besucher viertelstündlich mit entzückenden Klängen erfreut.

Infos zum Zwinger: 

Adresse: Sophienstraße, Dresden
Außenanlage: täglich geöffnet von 6–22 Uhr, Eintritt frei
Gemäldegalerie Alte Meister, Porzellansammlung, Mathematisch-Physikalischer Salon: täglich geöffnet von 10–18 Uhr (montags geschlossen),  Eintritt: 14 EUR, ermäßigt 10,50 EUR, unter 17 Jahren frei
Telefon: +49 (0)351 49142000
Web: www.der-dresdner-zwinger.de

04. Brühlsche Terrasse: Flanieren am Elbufer 

Die Brühlsche Terrasse ist der mit Abstand spektakulärste Teil des Elbufers. Wer hier zwischen Büsten, Skulpturen und Denkmälern mit Blick auf die Elbschiffe entlangflaniert, tut dies ganz automatisch mit offenstehendem Mund, denn die in den Jahren 1739 bis 1748 als privater Lustgarten angelegte Uferzone hat es in sich. Die rund 500 Meter lange, häufig als „Balkon Europas“ bezeichnete Terrasse mit ihren zahlreichen Sitzgelegenheiten verknüpft am Westufer der Elbe zwischen Augustusbrücke und Carolabrücke eine Vielzahl von Dresdner Sehenswürdigkeiten, darunter das Sächsische Ständehaus, die Sekundogenitur, das Albertinum oder das Denkmal für Gottfried Semper am Georg-Treu-Platz. Die Brühlsche Terrasse gehört definitiv zu den meistfotografierten Locations Dresdens. 

Unser Tipp: Geht man von der Carolabrücke Richtung Augustusbrücke hat man stets die Semperoper und die Hofkirche als Hintergrund. 

Infos zur Brühlschen Terrasse:

Adresse: Georg-Treu-Platz 1, 01067 Dresden
Länge: rund 500 Meter
Höhe: zum Teil bis zu zehn Metern
In der Umgebung: Ein Besuch der Brühlschen Gärten lohnt sich.
Web: www.der-dresdner-zwinger.de/de/bruehlsche-terrasse

05. Der Fürstenzug: Ein gigantischer Wandteppich aus Porzellan

Die Vielzahl an fantastischen Fotomotiven in Dresden ist wahrlich beeindruckend. Auch der Fürstenzug, der hinter dem Residenzschloss den Neumarkt und den Schlossplatz mit einem rund 100 Meter langen Wandbild aus Meissener Porzellanfliesen verbindet, ist diesbezüglich dankbar. Das überdimensionale Open-Air-Wandbild an der Außenseite des Stallhofes zeigt die Herrscher des Fürstenhauses Wettin als Reiterzug und gilt mit seinen rund 23.000 Fliesen als das größte Porzellanbild der Welt. Insgesamt 94 Personen lassen sich auf dem bombastischen Kunstwerk ausmachen, wovon 35 sächsische Markgrafen, Kurfürsten und Könige sind. Ebenso auf den Fliesen verewigt: Künstler, Wissenschaftler, Handwerker und Bauern. Das Original-Kunstwerk wurde übrigens in den 1870ern erschaffen und drei Jahrzehnte danach durch Meissener Porzellan ersetzt, dem das Wetter nichts anhaben kann.

Unser Tipp für das perfekte Foto: Mit der Frauenkirche im Hintergrund offeriert der Fürstenzug ein gewaltiges Fotomotiv. 

Infos zum Fürstenzug: 

Adresse: Augustusstraße 1, 01067 Dresden
Geschichtliches: Die Verlege- und Reinigungsarbeiten waren am 2. August 1907 beendet.
Zweiter Weltkrieg: Der Fürstenzug überstand die Luftangriffe großteils unbeschadet.

06. Semperoper: Sagen Sie niemals Brauerei zu ihr!

Es gibt ja Touristen, die meinen, das wunderschöne Bauwerk am Dresdner Theaterplatz sei eine Brauerei. Machen Sie dies nie einem Dresdner oder einer Dresdnerin gegenüber zum Thema, sind diese doch – völlig zurecht – extrem stolz auf ihre Semperoper. Der Grund für diesen Irrglauben: Die Semperoper kooperierte jahrzehntelang mit einer sächsischen Exportbrauerei und war häufig in deren TV-Werbespots zu sehen, woraus viele Menschen falsche Schlüsse zogen. Tatsache ist, dass es sich bei diesem imposanten Gebäude um ein Opernhaus im italienischen Renaissancestil handelt, das ursprünglich 1871–78 nach Entwürfen des deutschen Architekten Gottfried Semper errichtet wurde. Zweifellos gehört die Semperoper zu den berühmtesten Opernhäusern Deutschlands. Ihre Akustik ist formidabel, nicht alles am Bauwerk ist aber original, wurde doch auch die Semperoper im Zuge des Zweiten Weltkriegs schwer beschädigt. Dank des Wiederaufbaus können Besucher das Opernhaus heute bei klassischen und zeitgenössischen Musiktheaterinszenierungen, Balletts und Konzerten wieder in ganzer Pracht bestaunen. Wer etwas über die Historie des Hauses in Erfahrung bringen möchte, sollte an einer Führung teilnehmen. Führung, Konzert und eine anschließende Nacht in einem kosmopolitischen Spitzenhotel wie dem Hotel Pullman Dresden Newa? In Dresden geht einfach so viel. 

Infos zur Semperoper: 

Adresse: Theaterplatz 2, 01067 Dresden
Öffnungszeiten (Tageskasse): Mo–Fr: 10–18 Uhr, Sa: 10–17 Uhr (Januar bis März nur bis 13 Uhr)
Tickets & Spielplan: www.semperoper.de/spielplan.html 
Telefon: +49 (0)351 4911705 

07. Dresdner Neustadt: Ambivalenz nördlich der Elbe

Vorweg: Lassen Sie sich nicht in die Irre führen. Der auf der nördlichen Elbseite gelegene Stadtteil Neustadt ist kein Neubaugebiet. Tatsächlich ist es sogar so, dass es hier mehr historische Substanz gibt. In der Neustadt im engeren Sinn wird man mit zwei völlig unterschiedlichen Stadtteilen konfrontiert: Während in der Inneren Neustadt der barocke Wiederaufbau um die Königstraße reizvolle Gebäudeensembles schuf, zwischen denen man seither dem Goldenen Reiter (Reiterdenkmal von August dem Starken) und dem Japanischen Palais (Museumsgebäude) begegnet, gilt die Äußere Neustadt als Dresdens alternatives Szeneviertel, wo sich nachts Künstler, Kreative und Studenten austoben. Die Auswahl an Bars, Kneipen, Cafés und Restaurants, aber auch Kunst- und Handwerksläden ist dort dementsprechend groß. Auch Pfunds Molkerei, ein bezaubernder Milchladen, der in erster Linie für seine handbemalten „Villeroy und  Boch“-Fliesen bekannt ist, liegt in der Äußeren Neustadt.

Infos zur Neustadt:

Innere Neustadt: Von der Elbe umflossen liegt sie nördlich (gegenüber) der Inneren Altstadt. 
Goldener Reiter: Neustädter Markt 14, 01097 Dresden
Japanisches Palais: Palaisplatz 11, 01097 Dresden
Äußere Neustadt: Das auch Antonstadt genannte Viertel beginnt nördlich der Bautzner Straße. 
Pfunds Molkerei: Bautzner Straße 79, 01099 Dresden

08. Der Striezelmarkt: Oh du fröhliches Erlebnis

Ein weihnachtlicher Trip nach Dresden ohne beim Striezelmarkt vorbeizuschauen, ist eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit. Deutschlands ältester Weihnachtsmarkt besticht durch extrem lieblich gestaltete Stände, erzgebirgisches Kunsthandwerk, selbstgebackenes Süßes und weihnachtliche Klänge im charmanten Ambiente. Der Striezelmarkt wird seit 1434 zumeist auf dem Altmarkt veranstaltet und zieht alljährlich im Advent rund zwei Millionen Besucher an.

Infos zum Striezelmarkt: 

Lage: Altmarkt, 01067 Dresden
Öffnungszeiten: 27.11: 16–21 Uhr, 28.11.–23.12.: täglich 10–21 Uhr, 24.12.: 10–14 Uhr
Web: https://striezelmarkt.dresden.de

Dass es eine Unmenge an Zitaten über die oft als „Elbflorenz“ bezeichnete Stadt gibt, deutet schon darauf hin, dass Dresden Besucherherzen im Sturm erobert. Ein schönes Wort stammt auch vom italienischen Schriftsteller Umberto Eco: „Die Dresdner fragen einen gar nicht, ob einem die Stadt gefällt. Sie sagen es einem.“ Dem ist nichts hinzuzufügen.