Top-Sehenswürdigkeiten in Frankfurt: Zwischen Skyline und Szeneviertel

Frankfurt hat viele Gesichter, die sich oft erst auf den zweiten Blick offenbaren. Lassen Sie sich überraschen von historischen Vierteln, typischen Frankfurter Spezialitäten und gemütlichen Ecken zum Bummeln.

Frankfurt ist eine Stadt der Gegensätze. Hier trifft Vergangenheit auf Gegenwart, Wolkenkratzer auf Fachwerkidylle, Großstadttrubel auf Kleinstadtflair. Oft eilt Frankfurt der Ruf als langweilige Finanzmetropole voraus. Dabei hat die Stadt am Main ihren ganz eigenen Charme, der einen Besuch so lohnenswert macht. Kommen Sie mit auf eine kleine Reise durch Frankfurt und entdecken Sie die Sehenswürdigkeiten und Highlights, die Sie sich auf keinen Fall entgehen lassen sollten.

Von der Skyline übers Mainufer: Unsere Top-Sehenswürdigkeiten in Frankfurt

Wie ein breites Band zieht sich der Main durch die Stadt. Rechts und links davon liegen malerische Uferpromenaden, locken Frankfurts Sehenswürdigkeiten neugierige Besucher an und verbergen sich in bunten Stadtvierteln gute Gründe für einen ausgedehnten Städtetrip in die hessische Landeshauptstadt.

1. Skyline von „Mainhattan“: Ein bisschen New York in Frankfurt 

Frankfurt ist die einzige deutsche Stadt mit einer richtigen Skyline, und die ist schon bei der Ankunft in der Mainmetropole nicht zu übersehen. Wer dann durch das Bankenviertel schlendert, wo sich imposante Bankentürme und Wolkenkratzer in die Höhe recken, fühlt sich für einen Moment nach Manhattan versetzt. Kein Wunder, dass die Skyline mit dem Spitznamen „Mainhattan“ immer wieder mit New York verglichen wird. In ganz Deutschland gibt es 19 Wolkenkratzer, allein 18 davon stehen in Frankfurt am Main. Viele Banken haben sich hier angesiedelt und die Stadt zu einer wichtigen Finanzmetropole gemacht. Verschaffen Sie sich einen ersten Überblick über Frankfurt und seine Sehenswürdigkeiten von der Aussichtsplattform des Main Towers, die ganzjährig für Besucher geöffnet ist. Der Aufzug bringt Sie in schwindelerregende 200 Meter Höhe. Nach Sonnenuntergang blicken Sie von hier oben auf einen Teppich aus bunten Lichtern.

Main Tower: Neue Mainzer Straße 52–58, 60311 Frankfurt am Main, geöffnet täglich von 10:00 bis 21:00 Uhr (Freitag und Samstag von 10:00 bis 23:00 Uhr); im Winter und an Feiertagen können die Öffnungszeiten abweichen; Eintritt: 9 EUR, ermäßigt 6 EUR

2. Römerberg und Römer: Frankfurts bekannteste Sehenswürdigkeiten in der Altstadt

Dass sich hinter Frankfurts Sehenswürdigkeiten nicht nur die Skyline verbirgt, zeigt sich spätestens bei einem Spaziergang zum Römerberg, wo das historische Herz Frankfurts schlägt. Stufengiebel und bunte Fachwerkhäuser mit kleinen Cafés und Restaurants säumen den weitläufigen Platz inmitten der Altstadt. Am markantesten ist jedoch der Römer, Rathaus und Wahrzeichen der Stadt, mit seiner charakteristischen Treppengiebelfassade. Auf dem reich verzierten Balkon standen einst frisch gekrönte Kaiser und ließen sich vom Volk bejubeln, aber auch John F. Kennedy und die Queen waren hier zu Gast. Heute winken vor allem Fußballprofis und Sportler ihren Fans oder Brautpaare ihren Hochzeitsgästen zu. Im berühmten Kaisersaal im zweiten Stock hängen die Gemälde von Kaisern aus der Zeit des Heiligen Römischen Reiches, die Sie bei einer kostenlosen öffentlichen Führung besichtigen können.

Römer: Römerberg 23, 60311 Frankfurt am Main, geöffnet täglich von 10:00 bis 17:00 Uhr (außer bei Veranstaltungen)

Tipp: Fragen Sie die Frankfurter, wo es sich lohnt zu essen, bekommen Sie oft zur Antwort: die Kleinmarkthalle in der Hasengasse. Inmitten des bunten Markttreibens verbirgt sich ein kulinarisches Paradies mit regionalen und internationalen Spezialitäten. Für ein echtes Frankfurter Erlebnis sollten sich Fleischliebhaber am Wurstimbiss der Lokalmatadorin Ilse Schreiber anstellen und ein Fleischwurstbrötchen holen.

Kleinmarkthalle: Hasengasse 5–7, 60311 Frankfurt am Main, täglich geöffnet von 12:00 bis 18:00 Uhr (außer sonntags)

3. Kaiserdom: Auf den Spuren von Kaisern und Königen

Am Rande der Altstadt, hinter den zahlreichen Fachwerkhäusern, erhebt sich der markante, 95 Meter hohe Turm aus rotem Sandstein des Kaiserdoms St. Bartholomäus. Obwohl sie nie Bischofssitz war, wird die mächtige gotische Kathedrale mit ihren hohen Fenstern wegen ihrer Größe und bedeutenden Geschichte „Dom“ genannt. Wer die 328 Stufen der engen Wendeltreppe bis zur Aussichtsplattform in 66 Metern Höhe erklimmt, wird mit einem herrlichen Panoramablick über Frankfurt und seine vielen Sehenswürdigkeiten belohnt. Bei klarer Sicht können Sie bis zum Taunus und zum Odenwald blicken. Anschließend können Sie auf dem rund 200 Meter langen historischen Krönungsweg, auf dem Kaiser und Könige nach ihrer Krönung im Dom am Volk vorbei zum Rathaus schritten, in längst vergangene Zeiten eintauchen.

Kaiserdom St. Bartholomäus: Domplatz 1, 60311 Frankfurt am Main, geöffnet von April bis September dienstags bis freitags von 10:00 bis 18:00 Uhr, an Wochenenden und Feiertagen 11:00 bis 18:00 Uhr (von Oktober bis März schließt der Dom bereits um 17:00 Uhr)

Tipp: Zwischen Dom und Römer erstreckt sich auch die neue Altstadt. Im Zweiten Weltkrieg völlig zerbombt, wurde dieser Teil der Altstadt aufwendig restauriert und detailgetreu wieder aufgebaut. Heute schmiegen sich farbenfrohe Fachwerkhäuser an die verwinkelten Gassen. Prima für einen ausgiebigen Bummel vorbei an kleinen Geschäften, Galerien, Museen, Restaurants und Cafés.

4. Alte Oper: Altehrwürdiges Wahrzeichen und lebendige Konzertstätte

Bei einem Spaziergang durch die Große Bockenheimer Straße wird schnell klar, warum sie im Volksmund den Beinamen „Fressgass“ trägt: Die Fußgängerzone ist gesäumt von Restaurants und edlen Feinkostläden. Am Ende der Straße, mit Blick auf den pilzförmigen Lucae-Brunnen, befindet sich die prächtige Alte Oper im Stil der italienischen Renaissance, die 1880 eingeweiht wurde. Heute fungiert sie als Konzertsaal – die moderne Oper Frankfurt ist jetzt die wichtigste Opernbühne der Stadt – und bietet ein erstklassiges Programm mit klassischer Musik neben Weltstars aus Jazz, Pop und Chanson. Spannende Führungen zeigen Ihnen, wie alles hinter der Bühne abläuft.

Opernpl. 1, 60313 Frankfurt am Main

Viele der luxuriösen Zimmer im stilvollen Sofitel Frankfurt Opera bieten einen direkten Blick auf die Alte Oper.

5. Goethe-Haus: Ein Muss für Literaturliebhaber

Erleben Sie Literaturgeschichte hautnah im Großen Hirschgraben 23. In dem barocken Bürgerhaus mit der gelben Fassade erblickte der Frankfurter Dichtersohn Johann Wolfgang von Goethe 1749 das Licht der Welt. Wandeln Sie durch die originalgetreu eingerichteten Wohnräume mit hübschen Stuckdecken, in denen Goethe seine Kindheit und Jugend verbrachte und seine frühen Werke wie die Urfassung des „Faust“ und „Die Leiden des jungen Werther“ Gestalt annahmen. Gleich nebenan – und im Ticketpreis inbegriffen – zeigt das weltweit erste Museum, das sich einzig der Deutschen Romantik widmet, wertvolle Literaturschätze, darunter originale Manuskripte und Gebrauchsgegenstände von Goethe, Handschriften von Clemens und Bettine Brentano, von Novalis und den Gebrüdern Schlegel sowie Joseph von Eichendorffs handschriftlicher Entwurf zum Gedicht „Wünschelrute“. Wichtig zu wissen: Das historische Goethe-Haus ist leider nur über Treppenstufen zu erreichen.

Goethe-Haus und Deutsches Romantik-Museum: Großer Hirschgraben 23–25, 60311 Frankfurt am Main, geöffnet täglich von 10:00 bis18:00 Uhr (Donnerstag bis 21:00 Uhr (an Feiertagen können die Öffnungszeiten abweichen), Eintritt: 10 EUR, Studierende 6 EUR, ermäßigt 3 EUR

Tipp: Zweimal wöchentlich, mitten im lebendigen, multikulturellen Bahnhofsviertel, findet der Kaisermarkt statt, wo regionale Produkte und internationale Spezialitäten feilgeboten werden. Mischen Sie sich unter die Einheimischen und probieren Sie am Grüne-Soße-Wagen von Gisela Paul die typische „Gri Soos“ aus sieben verschiedenen Kräutern mit Kartoffeln und hartgekochten Eiern.

Kaisermarkt: Kaiserstraße 81, 60329 Frankfurt am Main, Dienstag und Donnerstag von 9:00 bis 19:00 Uhr

6. Eiserner Steg: Beliebtes Fotomotiv

Unweit des Goethehauses führt der Eiserne Steg über den Main. Für viele ist Frankfurts berühmteste Brücke nicht nur eine der romantischsten Sehenswürdigkeiten, sondern auch der malerischste Weg, um von der Altstadt aus das Mainufer zu wechseln. Selbst ein beliebtes Fotomotiv, lohnt es sich auch, auf der 173 Meter langen Fußgängerbrücke aus Beton und Stahl einmal kurz Halt zu machen und den Blick über den Main, die kleinen Ausflugsdampfer und beliebte Sehenswürdigkeiten Frankfurts wie die Skyline schweifen zu lassen. Auf der Brücke bringen immer wieder Verliebte Schlösser an und werfen den Schlüssel als Zeichen ihrer Liebe in den Main.

7. Museumsufer: Vergangenheit trifft Gegenwart

Auf dieser Mainseite machen es sich an warmen Sommertagen die Großstädter auf den Liegewiesen gemütlich, um Sonne zu tanken oder den Tag bei einem Feierabendgetränk ausklingen zu lassen. In unmittelbarer Nähe reiht sich an der südlichen Mainpromenade Museum an Museum. Das bekannteste und auch architektonisch interessanteste dürfte das Städel Museum sein, das Meisterwerke europäischer Kunst aus sieben Jahrhunderten präsentiert. Mit Werken von Dürer, Botticelli, Rembrandt, Monet, Picasso, Bacon oder Richter zählt es zu den bedeutendsten deutschen Kunstmuseen.

Städel Museum: Schaumainkai 63, 60596 Frankfurt am Main, geöffnet von Dienstag bis Sonntag 10:00 bis 18:00 Uhr (Donnerstag bis 21:00 Uhr), Eintritt: Di–Fr 16 EUR (ermäßigt 14 EUR), Sa–So u. Feiertage 18 EUR (16 EUR)

Fünf Gehminuten vom Städel entfernt verbirgt sich hinter der historischen Fassade einer pompösen Villa am Museumsufer eine weitere Sehenswürdigkeit Frankfurts: das Deutsche Filmmuseum. Cineasten können hier in die Geschichte des Films von den Anfängen bis zur Gegenwart eintauchen und historische Originale wie die Blechtrommel aus Volker Schlöndorffs Oscar-prämierter Romanverfilmung bewundern. Sie können aber auch selbst in die Rolle eines Filmemachers schlüpfen oder sich mittels Greenscreen-Technik in beliebige Filmhintergründe einfügen lassen.

Deutsches Filminstitut & Filmmuseum: Schaumainkai 41, 60596 Frankfurt am Main, geöffnet Dienstag bis Sonntag 11:00 bis 18:00 Uhr, Eintritt (Dauerausstellung) 6 EUR (ermäßigt 3 EUR)

Veranstaltungstipp: Jeden letzten Samstag im Monat ist Satourday – an diesem Tag ist der Eintritt in viele Museen frei und es gibt spezielle Themenführungen für Familien.

8. Brückenviertel in Sachsenhausen: Kleinstadtflair und Kreativviertel

Wenn Sie über die Alte Brücke den Main überqueren, stoßen Sie östlich des Museumsufers auf ein kleines Viertel, in dem sich zwischen alteingesessenen Geschäften, Metzgereien und Bäckereien immer wieder kleine Mode- und Designerläden, Galerien und alternative Cafés angesiedelt haben. Diese Mischung macht den liebenswerten Charme des Brückenviertels rund um die namensgebende Brückenstraße in Sachsenhausen aus. Abseits des Großstadttrubels, unweit der Bankentürme auf der anderen Mainseite, ticken hier zwischen den bunten Altstadtfassaden die Uhren ein wenig anders. Jeder kennt jeden, ein bisschen Kleinstadtfeeling kommt auf. Seit vielen Jahren ist in der Brückenstraße 34 die kleine Krimibuchhandlung „Die Wendeltreppe“ zuhause, ein Muss für all jene, die ihr Herz bereits an Krimis verloren haben und beim Plausch mit den Besitzerinnen mehr über das Viertel erfahren möchten. Ein Stückchen weiter, in Richtung Südbahnhof, können Sie in der familiengeführten Traditionsbäckerei Hanss in der Brückenstraße 56 Frankfurter Haddekuchen probieren.

Tipp: Jeden zweiten Samstag ist Flohmarkt am Sachsenhäuser Ufer. Mit Blick auf Main und Skyline können Sie an kleinen Ständen um Antiquitäten, Bücher, Schallplatten und anderen Krimskrams feilschen oder sich an einem der Foodtrucks mit einem leckeren Snack stärken.

Schaumainkai (Untermainbrücke/Holbeinsteg), von 9:00 bis 14:00 Uhr

9. Ebbelwoi und Handkäs mit Musik: Mehr Frankfurt geht nicht

Keine Sehenswürdigkeit in Frankfurt im eigentlichen Sinne, aber typisch für die Stadt: der „Ebbelwoi“, auch „Frankfurter Stöffche“ genannt. Manche sprechen auch vom Frankfurter Nationalgetränk, weshalb der Ebbelwoi auf keiner Liste der Dinge, die man in Frankfurt gesehen oder in diesem Fall probiert haben sollte, fehlen darf. Gut probieren lässt sich der Ebbelwoi in Alt-Sachsenhausen, wo sich eine urige Apfelweinkneipe an die andere reiht. Traditionell wird der Apfelwein hier im blaugrauen Tonkrug, dem Bembel, serviert und aus dem Gerippten, einem Glasbecher mit Rautenmuster, getrunken. Wer es den Einheimischen gleichtun möchte, lässt sich zum Apfelwein den hessischen Klassiker „Handkäs mit Musik“ schmecken. Dahinter verbirgt sich Sauermilchkäse mit gehackten Zwiebeln und Essig.

Drei Top-Adressen für Ebbelwoi:

  • Apfelweinkontor: Im ältesten Wohnhaus Frankfurts können Sie in historischem Ambiente bei einer Apfelweinprobe (in der Regel freitags oder samstags) mehr über die Geschichte des Apfelweins erfahren.

Schellgasse 8, 60594 Frankfurt am Main, geöffnet montags 13:00 bis 16:00 Uhr, Dienstag bis Samstag 11:00 bis 18:00 Uhr

  • Ebbelwoi Unser: Eine echte Frankfurter Institution, in der leere Tische selten sind. Buchen Sie vorab einen Tisch, um in dieser urigen Wirtschaft herzhaften Apfelwein zu genießen.

Abtsgäßchen 8, 60594 Frankfurt am Main, geöffnet Sonntag bis Donnerstag 17:00 bis 0:00 Uhr, Freitag und Samstag 17:00 bis 1:00 Uhr

  • Apfelweinhandlung JB: In gemütlicher Atmosphäre können Sie in einer ehemaligen Apotheke feine, handgemachte Apfelweine aus regionalem Streuobst probieren und kaufen.

Brückenstraße 21, 60594 Frankfurt am Main, geöffnet Dienstag bis Freitag 12:00 bis 19:00 Uhr, Samstag 11:00 bis 16:00 Uhr

Übrigens: Alle wichtigen Sehenswürdigkeiten in Frankfurt können Sie bequem zu Fuß erkunden – und mit einem gemütlichen Hotel in der Mainstadt haben Sie einen prima Ausgangspunkt für Ihre Erkundungstour.