Ein Schloss in Paris besuchen? Wir stellen Ihnen die schönsten vor!

Wer nach Paris reist, kommt an allen Ecken und Enden der Stadt mit Geschichte in Berührung. Auch zahlreiche prachtvolle Schlösser beherbergen die „Stadt des Lichts“ und ihre Umgebung.

Geschichtsfans kommen bei einer Reise nach Paris voll auf ihre Kosten. Die französische Hauptstadt beheimatet zahlreiche Museen zur Geschichte Frankreichs und unzählige historische Gebäude. Die Spuren der Französischen Revolution sind noch an vielen Ecken zu sehen. Doch auch Relikte anderer Epochen finden sich in Paris und Umgebung. Besonders die zahlreichen Schlösser erzählen die Geschichte der französischen Herrscher, ihres Ruhms und ihres Falles. Wir stellen Ihnen einige der bekanntesten Schlösser der französischen Metropolregion vor. Und beginnen werden wir nicht im berühmten Versailles, sondern direkt im Herzen von Paris.

Ein Pariser Schloss der anderen Art: Die Conciergerie

Sind Ihnen die Schlösser mitten in Paris bereits aufgefallen? Direkt an der Seine residierten die französischen Könige bereits Ende des 10. Jahrhunderts in der Conciergerie, bevor aus der Festung ein Staatsgefängnis für Aufständische der Französischen Revolution wurde. Später wurde es der Königsfamilie zu ihrer eigenen Falle: Marie Antoinette wurde hier bis zu ihrer Hinrichtung in 1793 gefangen gehalten. 

Ein selbstgeführter Rundgang mit AR-fähigen Tablets durch die Conciergerie erweckt die geschichtsträchtigen Räume des Mittelalters und der Revolutionszeit wieder greifbar zum Leben. Spannende Ausstellungen locken Kunst- und Fotografiefreunde an.

2 Bd du Palais, 75001 Paris, France, Métro: Cité, täglich 9:30–18:00 Uhr

Eintritt: 13 Euro. Kostenlos für unter 18-Jährige und EU-Bürger zwischen 18 und 25 Jahren.

Insider-Tipp: Besuchen Sie unbedingt die gotische Saint-Chapelle direkt nebenan, zauberhaft blau beleuchtet durch ihre kunstvollen Buntglasfenster.

Versailles, der unangefochtene König der Pariser Schlösser

„L'État, c'est moi!“ soll Ludwig XIV. von sich gesagt haben. „Der Staat bin ich!“ Und ein solches Staatsverständnis braucht vor allem eins: eine greifbare Demonstration der Autorität des Monarchen, sei es, um Verbündete zu beeindrucken oder Feinde in ihre Schranken zu weisen. Unter der Herrschaft des Sonnenkönigs wurde das Château de Versailles vor den Toren von Paris zum Symbol unbegrenzter und ungezügelter Macht. Und auch, wenn die Zeit der französischen Absolutismus lange vorbei ist, klingt das Echo von Ludwigs Vermächtnis noch immer mit jedem Schritt nach, den Sie durch den prunkvollen barocken Spiegelsaal schreiten, fast so, als könnte der Sonnenkönig selbst jeden Augenblick aus einem der gewaltigen 357 Spiegelflächen aus der Vergangenheit zu uns herablächeln und auf Huldigung warten. 

Hunderte Räume im wohl bekanntesten Schloss Frankreichs zeugen von der Pracht der früheren Residenz und beherbergen auch die beeindruckende Gemälde- und Skulpturensammlung des Musée de l’Histoire de France.

Den Schlossgarten sollten Sie ebenfalls auf keinen Fall verpassen. Auf einer Fläche von 715 Hektar flanieren Sie zwischen barocken Bauten, kunstvoll gestalteten Brunnen und geometrisch ausgerichteten Gärten. Die Wege führen Sie auch zum Kleinen und zum Großen Trianon, zwei Lustschlösser, in die Marie-Antoinette sich gern zurückzog und die eine gänzlich andere, ländlichere Atmosphäre ausstrahlen als Versailles selbst.

Praktisches

Ihren Besuch des Schlosses Versailles planen Sie am besten mit vorheriger Onlinereservierung, andernfalls riskieren Sie lange Wartezeiten. Buchen Sie also rechtzeitig vorab ganz bequem den Tag und die Uhrzeit, die Ihnen passen. Vom Mercure Versailles Chateau Hotel ist es nur ein Katzensprung zum Schloss. 

Das Kombiticket für Schloss und Garten kostet für Erwachsene 32 Euro (24 Euro November–März). Ein reiner Besuch des Gartens schlägt mit 12 Euro zu Buche. Auch das lohnt sich bereits sehr! Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren sowie EU-Bürger unter 26 Jahren haben freien Eintritt. 

Wenn Sie länger in Paris verweilen und viele Sehenswürdigkeiten besuchen möchten, lohnt sich der Paris Museum Pass. Auch das Schloss Versailles ist hier inbegriffen. 

Öffnungszeiten: Di–So 9:00–17:30 Uhr, Park und Gärten täglich 8:00–18:00 Uhr 

Anfahrt: Mit dem RER C ab dem Pariser Zentrum circa 30 Minuten bis zur Haltestelle Gare de Versailles Château Rive Gauche. 

Schlösser in der Pariser Umgebung, die Sie nicht verpassen sollten

Das Schloss Versailles ist Pflicht – aber bei Weitem nicht das einzige, das einen Besuch lohnt! Paris und seine nähere Umgebung bieten derart viele Schlösser, dass man sie nur schwer alle aufzählen kann. Die absoluten Highlights möchten wir Ihnen aber nicht vorenthalten.

Das märchenhafte Schloss Chantilly

Die 40 Kilometer Anfahrt von Paris zum zauberhaften Château de Chantilly lohnen sich, denn das Schloss wurde seit 1871 im Originalzustand belassen, und sein Charme nimmt Sie direkt mit auf eine Reise in die Vergangenheit. 

Das kunstvolle Schloss und seine Umgebung wurden von Henri d'Orléans, dem Herzog von Aumale, geschaffen. Der General, Historiker und Kunstsammler verfügte, dass nach seinem Tod alles der Öffentlichkeit vermacht werden solle. Dank ihm kann man heute Originalmobiliar und voll ausgestattete königliche Appartements bestaunen. 

Um das Schloss im Renaissancestil streckt sich ein beeindruckender Garten mit kunstvoll angelegten Teichen. Auch das Musée Condé mit großartigen Werken von Poussin, Ingres, Raphaël und vielen anderen sollten Sie erleben! Zudem gibt es einen großen Stall, der noch heute genutzt wird und ein faszinierendes Pferdemuseum beheimatet. Und Kinder jedes Alters werden die Fahrt durch den Park mit der Mini-Eisenbahn lieben!

Insider-Tipp: Fühlen Sie sich wie James Bond in „Im Angesicht des Todes” (1985) – mehrere Orte in und um das Château Chantilly dienten dem Film als Hauptdrehorte.

Anfahrt: TER oder RER D ab Gare du Nord circa 25 Minuten bis zur Station Chantilly-Gouvieux

Öffnungszeiten: Mi-So 10:00–17:00 Uhr (Park bis 18:00 Uhr)

Eintritt: 18 Euro für über 25-Jährige. 7- bis 25-Jährige zahlen 14,50 Euro. Familientarif 50 Euro (2 Erwachsene und 2–3 Kinder). Kinder unter 7 Jahren haben kostenlosen Eintritt. 

Königliche Residenz und Burgverlies: Das mittelalterliche Pariser Schloss Vincennes 

Im direkten Vorort Vincennes gelegen finden Sie die imposante Festung des Château de Vincennes. Ludwig VII. legte das Schloss um 1150 als Herrenhaus an, aber erst im 14. Jahrhundert wurde ein Bergfried errichtet (mit seiner Höhe von 52 Metern die höchste mittelalterliche Befestigungsanlage Europas). 

Über dreihundert Jahre diente übrigens auch dieses Schloss als Gefängnis. Unter anderem der heute für seine verruchten Bücher bekannte Marquis de Sade wurde hier gefangen gehalten – und versteckte angeblich seine Manuskripte in den Mauern des Verlieses. Schauen Sie sich seine Zelle genau an, bevor Sie die hoch aufragende gotische Sainte-Chapelle mit ihren farbenprächtigen Fenstern bewundern. Wer weiß, welche geheimen Schätze und Zeugnisse sie hier noch entdecken können? Ein guter Ausgangspunkt für Ihre Erkundungstour ist das nahe gelegene Aparthotel Adagio Paris Vincennes

Anfahrt: Métro: Château de Vincennes

Öffnungszeiten: Jun–Sep 10:00–18:00 Uhr, Okt–Mai 10:00–17:00 Uhr. 

Eintritt: 13 Euro. Kostenlos für unter 18-Jährige und EU-Bürger zwischen 18 und 25 Jahren.

Insider-Tipp: Machen Sie nach Ihrem Schlossbesuch einen Spaziergang im nahegelegenen Stadtwald Bois de Vincennes, einem der schönsten Parks in Paris und ein herrlich ruhiger Gegenpol zum Großstadttrubel. Leihen Sie sich ein Ruderboot und setzen Sie auf einem der drei Seen zu Inseln über oder flanieren Sie im Parc floral de Paris durch duftende Rhododendren und einen Schmetterlingsgarten.

Das königliche Schloss Rambouillet 

Zahlreiche Bäche und kleine Seen, grüne Wiesen und Blumenbeete umgeben als einer der schönsten Gärten Frankreichs das im 14. Jahrhundert erbaute Château de Rambouillet. Der perfekte Ort also für ein kleines Picknick, bevor Sie dem Prachtbau selbst einen Besuch abstatten.

Das Schloss Rambouillet ist das einzige in Frankreich, das seit dem Hundertjährigen Krieg durchgehend von Prinzen, Königen, Kaisern und Präsidenten bewohnt wurde. Ein echter Königspalast also, und dementsprechend edel ist bis heute die Ausstattung der Räume, wie zum Beispiel die Holzarbeiten im Rokoko-Stil in dem Appartement de l'Assemblée.

Historischer Fakt: König Franz I. ist im Turm des Schlosses von Rambouillet gestorben!

Auf dem Gelände um das Schloss herum gibt es einige wahre Kunstschätze zu bewundern. Da wäre zum Beispiel die Chaumière aux Coquillages, ein kleines Häuschen, das innen komplett mit Muscheln dekoriert wurde. Daneben finden Sie die ehemalige Badestätte La Laiterie de la Reine und die Bergerie Nationale, die Nationalschäferei. 

Anfahrt: Circa 45 Minuten Fahrt ab Paris Gare Montparnasse mit der Zuglinie N bis Gare de Rambouillet, dann 15 Minuten zu Fuß. 

Öffnungszeiten: Apr–Sep 10:00–12:00 Uhr und 13:00–18:00 Uhr, Okt–Mär 10:00–12:00 Uhr und 13:30–17:00 Uhr. 

Eintritt: 11 Euro. Kostenlos für unter 18-Jährige und EU-Bürger zwischen 18 und 25 Jahren. Der Zugang zum Park ist kostenlos. 

Das Schloss am Wald: Schloss Fontainebleau

Das Château de Fontainebleau liegt etwa eine Stunde von Paris entfernt in der pittoresken kleinen Stadt Fontainebleau. Das Mercure Château Fontainebleau Demeures de Campagne liegt dabei nur ein paar Schritte vom Schloss entfernt und ist der perfekte Startpunkt, neben dem Château auch den riesigen Wald von Fontainebleau zu erkunden. 

Vom 12. bis zum 19. Jahrhundert beheimatete Schloss Fontainebleau sämtliche französische Kaiser und Könige. Kein Wunder also, dass es in den prachtvollen Gemächern nur so vor Geschichte strotzt. Viele der Räume sind noch genau so, wie Napoleon III. und Kaiserin Eugénie sie im Jahr 1868 nach umfangreichen Renovierungsprojekten hinterlassen haben. Fühlen Sie sich zurück ins Second Empire versetzt, während Sie im Schlossmuseum voll ausgestattete Säle und original Möbel und Juwelen bestaunen, und wandeln Sie zurück durch die Zeit an dem Ort, an dem Napoleon I. vor seinem Exil auf Elba abdanke und Sonnenkönig Louis IV. seine absolute Macht festigte. Nicht ohne Grund ist das Château de Fontainebleau seit 1981 UNESCO-Welterbe! 

Insider-Tipp: Der Forêt de Fontainebleau ist ein Paradies für Wanderer und Kletterer. Auf den Felsen im Wald treffen sich täglich Boulder-Fans. 

Anfahrt: Transilien Linie R ab Gare de Lyon, Haltestelle Fontainebleau-Avon.

Öffnungszeiten: Apr–Sep 9:30–18:00 Uhr, Okt–März 9:30–17:00 Uhr.

Eintritt: 14 Euro. Kostenlos für unter 18-Jährige und EU-Bürger zwischen 18 und 25 Jahren. Der das Schloss umgebende weitläufige Park ist frei zugänglich.

Wenn Sie mehr Zeit haben: Ein Besuch der Loire-Schlösser

Wenn Sie länger als nur ein Wochenende in Paris sind, wartet nur zwei Stunden entfernt eine herrliche Route mit etwa 400 Schlössern darauf, von Ihnen entdeckt zu werden. Folgen Sie auf einem Roadtrip den Spuren der Könige entlang der Loire, in deren landschaftlich bezauberndem Tal die ehemals royalen Residenzen in insgesamt drei Regionen zu Hause sind: Burgund, Centre-Val de Loire und Pays de la Loire. Starten Sie in der Stadt Orléans, der Heimatstadt der legendären Jeanne D'Arc. 

Auf Ihrer Strecke sollten Sie unbedingt das berühmte Château de Chambord besuchen, das von König Franz I. als Jagdschloss erbaut wurde. Ebenso empfehlenswert ist das Château de Chenonceau, magisch mitten im Fluss gelegen. Diese beiden (wie auch unzählige andere der Loire-Schlösser) eignen sich auch als hervorragende alternative Ausflugsziele zu Versailles bei Ihrem zweiten oder dritten Besuch in Paris.

Schloss Chambord: 

Öffnungszeiten: Aktuelle Zeiten finden Sie hier.

Eintritt: 16 Euro. Kostenlos für EU-Bürger unter 26 Jahren.

Schloss Chenonceau: 

Öffnungszeiten: Aktuelle Zeiten finden Sie hier

Eintritt: 17 Euro. Kostenlos für Kinder unter 7 Jahren. 14 Euro für 7- bis 18-Jährige und Studierende 

Machen Sie sich auf die Suche nach den Spuren der Vergangenheit und lassen Sie sich von der märchenhaften Stimmung der Pariser Schlösser und ihrer Gärten verzaubern.