18 April 2025
5 Minuten
Flanieren Sie über den ältesten innerstädtischen Markt Wiens und erleben Sie Bazar-Feeling zwischen heimischem Gemüse, exotischen Gewürzen und angesagten Szenelokalen.
18 April 2025
5 Minuten
Wochenmarkt, Flohmarkt und Szenetreffpunkt: Der Naschmarkt in Wien ist all das und mehr. Als Hotspot für Feinschmecker im sechsten Wiener Gemeindebezirk lockt er das ganze Jahr über mit seinem vielseitigen Angebot. Die Wiener kommen her, um in einem der coolen Lokale zu essen, am späten Nachmittag einen Spritzer (wie hier die Weinschorle heißt) zu trinken oder ganz klassisch, um Obst, Gemüse, Gewürze, Oliven, Käse und andere Köstlichkeiten für zu Hause mitzunehmen. Eines wird beim Betreten des Markts schnell klar: Der Naschmarkt ist mindestens so multikulti wie die österreichische Hauptstadt selbst.
Gut zu wissen: Der Wiener Naschmarkt verläuft entlang der Wienzeile vom Getreidemarkt zur Kettenbrücke. Nehmen Sie am besten die U-Bahn: entweder die U4 bis Station Kettenbrückengasse oder die U1, U2 oder U4 bis Karlsplatz. Die Stände sind ab 6 Uhr morgens bis mindestens 18 Uhr geöffnet, die Gastronomie auch länger.
Den Naschmarkt in Wien gibt es schon seit 1774, also seit mehr als 250 Jahren. Er wird auch der „Bauch von Wien“ genannt und wurde 1916 von der naheliegenden Wiedner Hauptstraße auf seinen heutigen Platz zwischen der Rechten und Linken Wienzeile verlegt. Seine Besucher kannten ihn bis 1905 noch als „Aschenmarkt“. Woher dieser Name kommt, ist nicht ganz klar – möglicherweise leitet er sich vom alten Wort „Aschen“ ab, das früher die Eimer aus Holz beschrieb, in denen am damaligen Bauernmarkt die Milch verkauft wurde. Dass aus dem Asch- der Naschmarkt wurde, verdankt der Kulinarikhotspot mit großer Wahrscheinlichkeit den vielen Süßigkeiten, die hier angeboten wurden, allen voran den getrockneten Früchten, die Sie am Naschmarkt bis heute in großer Vielfalt kosten und kaufen können. Mit seinen rund 120 Marktständen auf einer Fläche von mehr als 2 Hektar ist der Naschmarkt mittlerweile der größte innerstädtische Markt Wiens.
Tipp: Wenn Sie alte Fotos vom Naschmarkt, antike Waagen, historische Messbecher und mehr sehen möchten, schauen Sie im kleinen, aber feinen Naschmarktmuseum vorbei. Sie finden es an der Rechten Wienzeile auf Höhe der Schleifmühlbrücke.
Der Wiener Naschmarkt ist ein Erlebnis für alle Sinne. Schlendern Sie zwischen den Ständen hindurch und bewundern Sie die vielfältigen Produkte. Probieren Sie gefüllte Oliven am einen Stand und saisonales Obst und Gemüse am nächsten. Das, was besonders gut schmeckt, nehmen Sie am besten gleich für die Daheimgebliebenen mit – auch wenn es zu Hause vermutlich nur halb so lecker ist. Hier ein kurzer Überblick über die Lebensmittel, die Sie am Naschmarkt erstehen können:
Insider-Tipp: Auf Höhe der Faulmanngasse finden Sie am Stand Nummer 111 die kreative Wiener Essigbrauerei Gegenbauer. Probieren Sie deren süßen Himbeeressig und veredeln Sie damit Salate und Desserts.
Besonders authentisch erleben Sie den Naschmarkt in einem der vielen Szenelokale, die sich um die Stände reihen. Machen Sie es sich an einem der kleinen Tische gemütlich und beobachten Sie bei einem Wiener Ottakringer Bier oder einem Glas Wein (in Maßen genossen) die Menschen aus allen Gesellschaftsschichten, die hier Tag für Tag zusammenkommen, um sich kulinarisch und kulturell inspirieren zu lassen.
Naschmarkt 510, 1060 Wien, Montag bis Samstag von 8 bis 23 Uhr, Sonntag von 9 bis 21 Uhr
Das NENI ist seit über 15 Jahren ein Fixpunkt am Naschmarkt. Hier nahm der Erfolgskurs der bekannten Wiener Gastronomenfamilie Molcho seinen Anfang. Heute führt sie erfolgreich mehr als zehn Lokale in sieben Ländern. Am Naschmarkt überzeugt neben dem gemütlichen Gastgarten und dem coolen Interieur auch die orientalisch angehauchte Speisekarte. Ob Frühstück, Lunch, Nachmittagskaffee, Aperitif oder Afterwork, im NENI kommen d'Leut zam, wie der Wiener gerne sagt.
Naschmarkt 316-320/C7, 1060 Wien, Montag bis Samstag von 11 bis 23 Uhr, Sonn- und Feiertag von 11 bis 17 Uhr
Wenn Sie echte Altwiener Hausmannskost probieren möchten, empfiehlt sich ein Abstecher in die „Eiserne“, wie die Wiener dieses Gasthaus nennen, das seit seiner Gründung vor mehr als 100 Jahren zu einer Institution am Naschmarkt in Wien geworden ist. Im urigen Interieur schmeckt das Wiener Schnitzel besonders gut. Perfekt dazu passt ein frisch gezapftes Zwickel oder ein Glas Hauswein. Bekannt ist das Traditionsgasthaus auch für sein Gulasch, das vor allem nach einer durchzechten Nacht eine Sünde wert ist.
Am Naschmarkt 673, 1060 Wien, Montag bis Samstag von 11 bis 23 Uhr, Sonn- und Feiertag von 11 bis 21 Uhr
Wenn Ihnen der frische Fisch am Stand 33 das Wasser im Mund zusammenlaufen ließ, sollten Sie unbedingt im Nautilus vorbeischauen. Das multikulturelle Team dieses Fischrestaurants weiß, wie es die frisch gefangenen Schätze in kulinarische Erlebnisse verwandelt. Gegrillter Hummer mit Trüffelcreme, Fine-de-Claire-Austern, Lachs-Sashimi, frische Königskrabben und knusprig gebackene Calamari – im Nautilus haben Sie die Qual der Wahl. Nicht ganz günstig, aber wenn Sie Fisch mögen, jeden Cent wert.
Linke Wienzeile bei der U4 Kettenbrückengasse, Samstag von 6:30 bis 15 Uhr
Am besten besucht ist der Naschmarkt in Wien an Samstagen. Da kommen nicht nur Bauern aus der Region mit ihren frischen, saisonalen Produkten, sondern auch allerhand Secondhand-Fans, die auf dem Flohmarkt rund um die U4-Station Kettenbrückengasse nach Schätzen suchen. Selbst wenn Sie nicht auf der Suche nach Kleidung, Schmuck, Antiquitäten und Co. aus zweiter Hand sind, ist das Spektakel einen Besuch wert. Sie mögen die Menschenmassen nicht? Dann kommen Sie möglichst früh, schlendern Sie gemütlich an alten Schallplatten, Büchern, Vintagemode, vermeintlichen Kunstwerken und allerlei Krimskrams vorbei und setzen Sie sich dann in eines der Lokale, um das zunehmende Treiben auf dem Markt bei einer Melange, wie die Wiener ihren Milchkaffee nennen, zu beobachten.
Gut zu wissen: Wenn Sie selbst zu den 400 Privatpersonen und Händlern gehören möchten, die beim Flohmarkt auf dem Naschmarkt in Wien ihre Schätze feilbieten, sind Sie nach erfolgreicher Anmeldung beim Marktamt und Bezahlung der Standmiete schon ab 26,30 Euro dabei.
Der Naschmarkt in Wien steht bei vielen Besuchern auf der To-do- oder besser gesagt To-see-Liste während einer Wienreise. Und zurecht, denn er bietet ein einmaliges Markterlebnis inmitten einer traditionsreichen Wiener Kulisse. Hier ein paar Tipps, damit Ihr Besuch hält, was er verspricht:
Hotel-Tipp: Der ideale Ausgangspunkt für einen Naschmarkt-Besuch ist das Hotel Am Konzerthaus Vienna - MGallery, das nur 15 Gehminuten vom Naschmarkt entfernt Wiener Flair mit modernem Luxus verbindet.
Seine zentrale Lage macht den Naschmarkt zum idealen Ort für einen Abstecher während Ihrer Sightseeingtour in Wien. Die Ringstraße ist nur wenige Gehminuten vom Marktende im Osten entfernt, und auf dem Weg dorthin kommen Sie im Grätzl (Wienerisch für den Teil eines Wohnbezirks) an gleich mehreren Sehenswürdigkeiten vorbei:
Friedrichstraße 12, 1010 Wien, Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr
Die Wiener Secession hat sich seit ihrer Gründung 1897 der zeitgenössischen Kunst verschrieben. Allein das Gebäude ist ein Kunstwerk für sich. Es gilt als Schlüsselwerk im Jugendstil, kam jedoch in seinen Anfängen bei der Bevölkerung nicht so gut an. Die Wiener gaben dem kantigen Bauwerk mit der goldenen Blätterkuppel Spitznamen wie „Tempel für Laubfrösche“ oder „Mausoleum mit Krauthappl“. Heute zählt es zu den renommiertesten und einflussreichsten Ausstellungsflächen der Stadt.
Karlsplatz, 1040 Wien, Montag bis Samstag von 9 bis 18 Uhr und Sonn- und Feiertag von 11 bis 19 Uhr
Die Karlskirche im Resselpark ist die bedeutendste Barockkirche Wiens. Ihre grüne Kuppel thront über dem gleichnamigen Karlsplatz und wird von zwei kleineren Kuppeln auf reich verzierten Säulen eingerahmt. Im Inneren erwartet Sie neben viel Marmor und goldener Pracht auch eine begehbare Orgelempore, über die Sie auf die Panoramaterrasse gelangen.
Dienstag, Mittwoch und Freitag von 9 bis 18 Uhr, Donnerstag von 9 bis 21 Uhr, Samstag und Sonntag von 10 bis 18 Uhr
Direkt neben der Karlskirche befindet sich das Wien Museum. Besuchen Sie hier die kostenlose Dauerausstellung Wien. Meine Geschichte und erfahren Sie mehr über Wien damals und heute. Immer neue Wechselausstellungen beleuchten zudem zeitgenössische Themen wie Gender Equality oder Essenszustellungen – mal witzig, mal kindgerecht, mal aus einer künstlerischen Perspektive. Immer sehenswert!
Secession, Karlskirche und Wien Museum sind nur drei der vielen Highlights rund um den Naschmarkt. Der bekannte Markt liegt so zentral, dass er bei jeder Wienreise auf Ihrer Liste stehen sollte: ob zum Bummeln, zum Beobachten von Menschen bei einem entspannten Kaffee am Nachmittag oder zum gemütlichen Abendessen mit Freunden.
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