Städtereise Wien: Das Beste der Stadt in 3 Tagen erkunden

Sie könnten sicher ewig damit verbringen, in Wiens Denkmäler und Museen, seine Kultur und seine Cafés einzutauchen. Hier sind einige Dinge, die Sie unbedingt sehen und tun sollten.

Königliche Paläste und Fiaker, die über kopfsteingepflasterte Straßen rattern. Einheimische, die in zeitlosen Kaffeehäusern philosophieren oder in gemütlichen Heurigen Schmäh-führend heimische Weine zelebrieren. Unvergleichliche Kunstsammlungen, Wiener Walzer, große Orchester und opulente Konzertsäle. Wien ist all das. Aber die majestätische ehemalige Hauptstadt des Habsburgerreiches ist viel mehr als ein Museum, sondern eine dynamische, moderne Stadt, die aber dennoch eine entspannte Attitüde und eine Lebensqualität beibehält, welche ihr regelmäßig den Titel der lebenswertesten Stadt der Welt einbringen. Hier ist unsere Auswahl an Must-Sees und Must-Do's – Klassiker und ein paar Geheimtipps – für Ihre Städtereise nach Wien.

Unser Tipp: Sie möchten Ihren ganz persönlichen Lieblingsplatz in der Donaumetropole finden? Mit der Vienna City Card können Sie die schnellen und effizienten Öffis der Wiener Linien unbegrenzt nutzen und erhalten außerdem Ermäßigungen in Museen, bei Sehenswürdigkeiten und vielem mehr. Es gibt Karten für 24 (17 EUR), 48 (25 EUR) und 72 Stunden (29 EUR) sowie für 7 Tage (35 EUR).

Ihre Städtereise in Wien, Tag 1: Lernen wir den Steffl kennen!

Jede Erkundungstour durch Wien sollte am beliebten Wahrzeichen und Mittelpunkt der Stadt, dem Stephansdom, liebevoll „Steffl“ genannt, beginnen. Das hoch aufragende gotische Meisterwerk thront über der Stadt mit seinem unverwechselbaren Ziegeldach, das der kaiserliche Doppeladler ziert. Genießen Sie die Ruhe im erhabenen Inneren der Kathedrale, bevor Sie in die Katakomben zu den schaurigen Relikten hinabsteigen. Erklimmen Sie die 343 Stufen des Südturms, und Sie werden mit einer atemberaubenden Aussicht belohnt.

Stephansdom: Stephansplatz 1010 Wien. Eintritt in die Kirche selbst ist frei, der Eintritt zum Turm und zu den Katakomben ist kostenpflichtig.

Orientieren Sie sich am Steffl-Turm, während Sie das ursprüngliche Zentrum Wiens, den heutigen 1. Bezirk, erkunden. Kärntner Straße, Graben, Kohlmarkt und Tuchlauben, die von eleganten Gründerzeithäusern gesäumte Fußgängerzone, sind die richtige Adresse, wenn Sie während Ihrer Städtereise in Wien Luxusmode österreichischer und internationaler Designerlabels erstehen möchten. In die Seitenstraßen tauchen Sie in ein Labyrinth aus engen Gassen ein, die sich zu versteckten Innenhöfen und imposanten Plätzen öffnen. Und das Ganze ist voller Cafés, Restaurants, Galerien und einladender Läden. Folgen Sie einfach Ihrer Nase!

In einem Bogen von 5,3 Kilometern Länge um den 1. Bezirk herum verläuft die Ringstraße, angelegt von Kaiser Franz Joseph ab 1857, um die Reste der Stadtmauer durch einen Prachtboulevard zu ersetzen. Zwischen den opulenten Palästen, die sich das aufstrebende Bürgertum errichtete, entstanden zahlreiche imposante öffentliche Gebäude in einem Potpourri aus neoklassizistischen Stilen. Eine Fahrt mit der Straßenbahnlinie 1 führt Sie von der Wiener Staatsoper im Neorenaissancestil über die Kunst- und Naturhistorischen Museen, das neoklassizistische Parlament, das flämisch-gotische Rathaus, das neobarocke Burgtheater und die neugotische Votivkirche. Brauchen Sie eine Pause von all dem architektonischen Pomp? Erholen Sie sich im schattigen Burggarten, im klassischen Volksgarten oder im Rathauspark.

Unser Tipp: Die ivie-App rückt sowohl beliebte als auch ungewöhnliche Attraktionen in ein neues Licht und hat jede Menge schräge Wiener G'schichterln auf Lager. Sie bietet außerdem praktische Tipps und Infos zu Themenspaziergängen, Veranstaltungen und vielem mehr für Ihre Städtereise in Wien.

Die Hofburg, über sieben Jahrhunderte lang die Hauptresidenz der Habsburger, ist zwar kein majestätischer Palast, der es mit Versailles aufnehmen könnte. Vielmehr handelt es sich um ein weitläufiges Flickwerk aus Gebäuden voller opulenter Prunkräume und Museen, die alles von Kunst bis zu Rüstungen enthalten. Sie könnten Tage damit verbringen, alles zu erkunden, aber wenn die Zeit bei Ihrer Städtereise in Wien knapp ist, empfehlen wir einen Besuch im Sisi Museum. Tauchen Sie ein in das glamouröse, aber tragische Leben der Kaiserin Elisabeth und bekommen Sie in den Kaiserappartements einen Eindruck von der Extravaganz, in der sie und ihr „Franzl“ lebten.

Sisi-Museum: Hofburg, Michaelerkuppel, 1010 Wien, täglich 9:00–17:30 Uhr. Es lohnt sich, Ihre Tickets für ein festes Zeitfenster online zu buchen. 

Unser Tipp: Während die Sonne hinter dem Steffl untergeht, machen Sie es sich am ersten Abend Ihrer Städtereise nach Wien mit exquisiten Cocktails unter der farbenfrohen, von Pipilotti Rist gestalteten Decke im Das Loft im 18. Stock des SO/Vienna gemütlich.

Sie fragen sich, wo Sie während Ihrer Städtereise in Wien am besten übernachten? Die Stadt ist kompakt, und viele der wichtigsten Sehenswürdigkeiten befinden sich im oder in der Nähe des Stadtzentrums. Ein Hotel im 1. Bezirk, wie das Boutique-Hotel Mercure Vienna First, platziert Sie direkt im Geschehen. Aber auch, wenn Sie sich für ein Hotel im 2. bis 9. Bezirk entscheiden, können Sie die wichtigsten Attraktionen bequem zu Fuß oder mit den hervorragenden öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen.

Verlangsamen Sie die Zeit in einem Wiener Kaffeehaus

„Sie haben's gut, Sie können ins Kaffeehaus gehen.“

Kaiser Franz Joseph zum Wiener Journalisten Emanuel Singer

Zeit für eine Pause vom Sightseeing auf Ihrer Städtereise in Wien? Das traditionelle Kaffeehaus ist seit dem 18. Jahrhundert ein wesentlicher Bestandteil der Wiener Kultur und war schon immer ein Treffpunkt für Künstler, Schriftsteller und Philosophen – und solche, die es gerne wären. Es ist ein Ort der Entschleunigung: Das Einzige, was Sie mitbringen müssen, ist Zeit. (Ach ja, und Bargeld: Manche Cafés akzeptieren noch immer keine Karten.) Nehmen Sie auf einem Thonet-Stuhl an einem Marmortisch Platz und lassen Sie sich von Ihrem Kellner mit Weste eine Melange bringen. Sie wird auf einem silbernen Tablett erscheinen, begleitet von einem Glas Wasser frisch aus dem Hochschwabgebiet der Alpen.

Unser Tipp: Sie outen sich als Zuagraster (Fremder), wenn Sie „einen Kaffee“ bestellen – auf Ihren Wunsch wird der Herr Ober womöglich mit „Jo, wos für an?“ antworten. Die Liste der Kaffeespezialitäten ist vielfältig – schauen Sie ruhig in die Karte.

Die Auswahl an wunderbaren Cafés ist schier endlos. Lassen Sie sich im Café Sacher ein Stück dekadente Sachertorte auf der Zunge zergehen oder genießen Sie einen cremigen Topfenstrudel unter den Arkaden des Café Central – aber stellen Sie sich darauf ein, vor beiden Cafés vorher Schlange zu stehen. Zu den weiteren Favoriten im 1. Bezirk gehören der Künstlertreff Café Hawelka, berühmt für seine flaumigen Buchteln, das elegante Café Landtmann, Treffpunkt der Mächtigen, und das Café Prückel mit seinem wunderschönen 50er-Jahre-Dekor. Außerhalb der Innenstadt gibt es das Café Sperl, das seit den 1880er-Jahren scheinbar unverändert ist, das ruhige Jugendstil-Café Goldegg oder das Café Jelinek mit seiner reizvollen Patina. 

Tag 2: Barock, Klassik und ein Kuss

Im Jahr 1713 versprach Kaiser Karl VI., eine neue Kirche zu errichten, wenn die Pest vorüber sei. Dies geschah, und die von Johann Bernhard Fischer von Erlach entworfene Karlskirche wurde 1739 fertiggestellt. Den prächtigen Innenraum aus rotem Marmor mit goldenen Akzenten krönt eine riesige, reich mit Fresken bemalte Kuppel, von der aus Sie einen herrlichen Ausblick haben.

Karlskirche: Karlsplatz, 1040 Wien (U1/U4 Karlsplatz)

Unser Tipp: Ruhen Sie Ihre Füße am Teich gegenüber der Kirche aus – der Anblick des barocken Meisterwerks, das sich im Wasser spiegelt, ist bezaubernd.

Direkt gegenüber der Karlskirche und kürzlich wiedereröffnet in einem atemberaubenden zeitgenössischen Gebäude, das dennoch den 50er-Jahre-Charme seines Vorgängers bewahrt hat, bietet das Wien Museum faszinierende Ausstellungen zur Geschichte der Stadt. Das hoch aufragende Atrium ziert ein riesiger, schwebender Wal, der einst im Vergnügungspark Wurstelprater beheimatet war, während die Terrasse mit einer großartigen Aussicht über den weiten Karlsplatz aufwartet.

Wien Museum Karlsplatz: Karlsplatz 8, 1040 Wien, geöffnet Di–Fr 9:00–18:00 Uhr (Do bis 21:00 Uhr), Sa-So 10:00–18:00 Uhr; Eintritt frei (Sonderausstellungen kostenpflichtig)

Nur wenige Schritte vom Karlsplatz kommen Sie zu einem der schönsten Barockensembles Europas, dem Schloss Belvedere. Eigentlich handelt es sich dabei um zwei Paläste, die durch formelle Gärten auf drei Terrassen getrennt sind. Vom großen Feldherrn Prinz Eugen von Savoyen erbaut, feierte das Schloss 2023 seinen 300. Geburtstag.

Unser Tipp: Stellen Sie sich vor das Obere Belvedere und blicken Sie über die Gärten und die Stadt: Sie sehen den berühmten „Canaletto-Blick“. Der italienische Künstler Bernardo Bellotto (alias Canaletto) malte genau diese Szene um 1760, und seither hat sich an der Skyline der Stadt nicht allzu viel geändert. Das Gemälde selbst können Sie übrigens im Kunsthistorischen Museum bewundern.

Im Oberen Belvedere bestaunen Sie eine großartige Sammlung von Kunst aus 800 Jahren, die in üppigen Barocksälen ausgestellt ist. Ein Schwerpunkt ist die österreichische Kunst, darunter die Meister des Expressionismus des frühen 20. Jahrhunderts wie Oskar Kokoschka, Egon Schiele und Gustav Klimt. Der unbestrittene Star ist Klimts „Der Kuss (Liebespaar)“, der ein in tiefe Umarmung verstricktes Paar in goldenen Gewändern in einem Blumenfeld am Rande eines Abgrunds zeigt. Es ist der Höhepunkt von Klimts „Goldener Periode“ und hat bis heute nichts von seiner bemerkenswerten emotionalen Wirkung eingebüßt.

Oberes Belvedere: Prinz Eugen-Straße 27, 1030 Wien (Straßenbahnlinie D bis Schloss Belvedere). Öffnungszeiten Mo–So 9:00–18:00 Uhr (Jul–Aug bis 19:00 Uhr). Tickets für ein festes Zeitfenster können Sie online kaufen – diese sind auch günstiger als vor Ort.

Wiens klassisches Musikerbe ist legendär. Mozart, Beethoven, Schubert und andere Größen lebten und komponierten unzählige bedeutende Werke hier. Die prächtige Wiener Staatsoper ist einer der großen Spielstätten mit dem angeblich größten Repertoire der Welt und fast jeden Abend einer anderen Produktion. Und natürlich hat Wien der Welt den Wiener Walzer geschenkt – Johann Strauss Juniors „An der schönen blauen Donau“, uraufgeführt 1867, ist die inoffizielle Hymne der Stadt, und die Einheimischen tanzen jeden Silvesterabend um Mitternacht dazu. Schätzungsweise lauschen in Wien 10.000 Menschen Livekonzerten – jeden Abend! Ein Konzert im prachtvollen Goldenen Saal des Musikvereins ist ein unvergleichliches klassisches Musikerlebnis und sollte ganz oben auf der Bucket-Liste eines jeden Musikliebhabers während einer Städtereise in Wien stehen. Unter einer prächtigen, mit Fresken verzierten goldenen Decke spielen weltberühmte Orchester wie die Wiener Philharmoniker vor anspruchsvollem Publikum in einem Saal, der für seine Akustik ebenso berühmt ist wie für seine Opulenz.

Musikverein Wien: Musikvereinspl. 1, 1010 Wien (U1/U4 Karlsplatz); Online-Kartenbestellung

Funfact: Die Wiener sind notorisch leidenschaftlich, wenn es um Musik geht. Bei einem Konzert mit 12-Ton-Musik unter der Leitung von Arnold Schönberg 1913 im Musikverein – in die Geschichte als das „Watschenkonzert“ eingegangen – kam es sogar zu Handgreiflichkeiten im Publikum!

Im Beisl an der Ecke einkehren

Das Beisl – der Begriff stammt wahrscheinlich aus dem Jiddischen – ist ein typisches Wiener Speiselokal: bodenständig, gemütlich und ursprünglich, mit authentischer Wiener Küche. Typisch sind eine geräumige Theke, dunkele Holzvertäfelungen, einfache Tische und Stühle und ein buntes Publikum. Die Tradition bestimmt die Speisekarte: Frittatensuppe, Schnitzel und Innereien, Gulasch und Mehlspeisen wie Palatschinken und Kaiserschmarren, dazu heimische Weine und Biere.

Es gibt unzählige Beisln in der ganzen Stadt. Zu den angesagtesten zählen das Gasthaus Wild oder Zum Friedensrichter im 3. Bezirk, das Ubl oder Gasthaus Wolf im 4., das Steman im 6. und das Rebhuhn im 9.. Aber Ihr Lieblings-Beisl ist vielleicht genau das an Ihrer Ecke!

Tag 3: Alt trifft Neu trifft imperiale Pracht

Strenge Vorschriften zum Schutz des architektonischen Erbes Wiens – und vielleicht ein Hauch von Konservatismus – führen dazu, dass zeitgenössische Architektur wie die neue Wirtschaftsuniversität mit ihrer schwebenden Bibliothek von Zaha Hadid oder der innovative neue Stadtteil rund um den Hauptbahnhof im Stadtbild oft von ihren historischen Pendants getrennt ist. Eine bemerkenswerte Ausnahme bildet das MuseumsQuartier (1070 Wien, U3 Volkstheater), wo sich die barocken ehemaligen kaiserlichen Stallungen mit dem weißen Kubus des Leopold Museums (mit der größten Egon-Schiele-Sammlung der Welt) und dem markanten dunkelgrauen kubistischen Museum für zeitgenössische Kunst mumok verbinden. Die drei bilden ein wunderschönes harmonisches Ensemble. Entspannen Sie sich auf einem der „Enzos“ im Haupthof oder gönnen Sie sich einen Drink in einem der Cafés und lassen Sie alles auf sich wirken.

Unser Tipp: Das hippe 25hours Hotel Wien beim MuseumsQuartier ist nur ein paar Schritte vom MQ entfernt – der Blick von der Rooftop-Bar ist atemberaubend!

Was auch immer Sie während Ihrer Städtereise in Wien tun, bleiben Sie nicht im 1. Bezirk stecken! Sicher, er ist vollgepackt mit vielen der größten Attraktionen und hat eine wunderbare Atmosphäre, aber die meisten Einheimischen werden Ihnen sagen, dass das „wahre“ Wien außerhalb der Ringstraße beginnt. Vor allem die Bezirke 2 bis 9, die sich rund um die Innenstadt erstrecken, haben alle ihren ganz eigenen Charme mit schrulligen Cafés, Lokalen und Geschäften. Die wohl angesagtesten von allen sind der 2. Bezirk, das Jüdische Viertel jenseits des Donaukanals gegenüber dem 1. Bezirk, und Neubau, der 7. Bezirk, welcher als Wiens Kreativviertel bekannt ist. Hier finden Sie Indie-Boutiquen von einigen der experimentierfreudigsten Designer Österreichs, während die lebhafte Café- und Restaurantszene vom Brunch bis zum Cocktail am späten Abend alles zu bieten hat.

Wenn Sie mit dem Shoppen fertig sind, fahren Sie mit der U4 zum riesigen Palast, in dem die Habsburger Kaiser (und ihr riesiges Gefolge) ihre Sommer verbrachten. Schloss Schönbrunn, eines der prächtigsten barocken Meisterwerke Europas, war ursprünglich Jagdschloss, bevor es auf Geheiß von Kaiserin Maria Theresia umgestaltet und erweitert wurde. Bei thematischen Führungen können Sie einige der 1441 opulenten Rokokoräume erleben, in denen Mozart als Kind auftrat, Napoleon Hof hielt und 1814 die Wiener Konferenz einberufen wurde. Spazieren Sie durch die gepflegten Barockgärten (die Kinder werden den Irrgarten lieben!) und erklimmen Sie den Hügel zum Gloriette-Pavillon, in dem Franzl und Sisi bei herrlicher Aussicht frühstückten.

Der Park beherbergt auch den Wiener Zoo, den Tiergarten Schönbrunn. Dieser wurde 1752 eröffnet und ist damit der älteste Zoo der Welt, doch er ist für seine modernen, naturnahen Gehege bekannt. Die Starbewohner sind die Große Pandafamilie.

Schloss Schönbrunn: Schönbrunner Schlossstraße, 1130 Wien; U4 Schönbrunn oder Hietzing (für den Zoo). Eintrittskarten für das Schloss und für den Zoo können Sie online buchen, der Eintritt zu den Gärten ist kostenlos. 

Ein Glaserl Wiener Wein beim Heurigen

Österreichs Hauptstadt ist die einzige Großstadt der Welt, die über einen bedeutenden Weinanbau verfügt, und ein Glaserl ausgezeichneten Wiener Wein zu verkosten, ist ein Muss für Ihre Städtereise nach Wien. Der Heurige ist eine einzigartige ost-österreichische Institution: ein einfaches Wirtshaus, in dem die Winzer ihren eigenen Wein ausschenken, im Sommer im Schatten hoher Bäume, im Winter in gemütlichen, holzgetäfelten Innenräumen. Das Wort „Heuriger“ bezieht sich einfach auf den „diesjährigen“ Wein. Man darf sein eigenes Essen zu einem Heurigen mitnehmen – doch es ist viel besser, die unkomplizierten, aber köstlichen Wiener Schmankerln zu genießen.

Unser Tipp: Echte Heurige dürfen – laut dem Erlass des Kaisers Joseph II. von 1784 – nur für eine begrenzte Anzahl von Wochen im Jahr öffnen. Ein Föhrenbusch und ein Schild mit der Aufschrift „Ausg'steckt is“ verrät Ihnen, dass ein Heuriger geöffnet hat – oder Sie schauen online im Wiener Wein Heurigenkalender nach. 

Wir empfehlen Ihnen, zum Abschluss Ihrer Städtereise nach Wien mit dem Bus 38A von der U4-Station Heiligenstadt auf den Kahlenberg zu fahren, von wo aus Sie einen spektakulären Blick über die Stadt und den weiten Bogen der Donau genießen. Dann wandern Sie einfach durch die Weinberge hinunter in Richtung der malerischen Dörfer Nussdorf oder Grinzing. Unterwegs oder am Fuße des Berges finden Sie gleich mehrere Heurige, wo Sie einen herrlichen Gemischten Satz (einen leichten Weißwein aus verschiedenen Rebsorten) kosten können. Besonders idyllisch sind das Weingut Wailand und Mayer am Nussberg – es gibt wohl keine schönere Art und Weise, eine unvergessliche Städtereise in Wien ausklingen zu lassen, als bei einem exzellenten Wiener Wein (natürlich in Maßen) inmitten von Weinreben mit der Stadt als Kulisse.

Weingut Wailand: Kahlenberger Straße, Heinz-Werner-Schimanko-Weg, 1190 Wien; geöffnet samstags und sonntags, März–November bei Schönwetter
Mayer am Nussberg: Kahlenberger Straße. 213, 1190 Wien; geöffnet donnerstags bis sonntags und feiertags, März–November bei Schönwetter

Und wann sollten Sie Ihre Städtereise nach Wien planen? Die Donaumetropole ist das ganze Jahr über reizvoll. Im Winter locken die glitzernden Weihnachtsmärkte am Rathausplatz, in Schönbrunn oder am Karlsplatz. Im Frühling erblühen Grünflächen wie der weitläufige Prater in voller Pracht. Im Sommer spielt sich das Leben auf den Straßen und in den „Schanigärten“ (kleinere und größere Terrassen von Lokalen) ab, aber Sie werden die Stadt mit vielen anderen Besuchern teilen. In Wien kann es mitunter heiß werden – doch an der Donau gibt es genügend Badeplätze, um sich abzukühlen. Im Herbst ist die Stadt ruhiger, und oft ist es bis weit in den Oktober hinein warm. Und wenn die Tage kürzer werden, bekommen Sie ein Gespür für die einzigartige Melancholie Wiens.