Erleben Sie Hamburgs Architektur bei einem gemütlichen Streifzug

Vom Mittelalter bis heute: Entdecken Sie mit uns Hamburgs Architektur und begleiten Sie uns auf einer Zeitreise durch die Jahrhunderte.

Wer sich für Architektur interessiert, ist in Hamburg an der richtigen Adresse. Die Hansestadt überrascht nicht nur mit einem vielfältigen architektonischen Erbe, sondern bietet auch in Sachen moderne Architektur einige Highlights. Dabei kommen Architektur-Experten genauso auf ihre Kosten wie Laien, denn am Ende kann sich niemand dem Charme von Speicherstadt, Deichstraße oder Elbphilharmonie entziehen.

Die Architektur Hamburgs: Ein geschichtlicher Überblick

Die Hamburger Architektur ist ein eindrucksvoller Spiegel der wirtschaftlichen, kulturellen und urbanen Entwicklung der Hafenstadt über die Jahrhunderte hinweg. Zu den ältesten, heute noch stehenden Gebäuden Hamburgs gehört Sankt Katharinen, eine der fünf Hamburger Hauptkirchen, deren Turmschaft aufs 13. Jahrhundert zurückgeht. Schon damals war Hamburg eine wichtige Handelsstadt und als solche Mitglied der Hanse, einer mächtigen Handelsvereinigung von Kaufleuten im Norden Deutschlands. Neben Kirchen entstanden in dieser Zeit daher auch erste Lagerhäuser und Zunfthäuser, meist im gotischen Stil.

   

Renaissance, Barock und Klassizismus (16. bis 19. Jahrhundert)

Wohlhabende Händler errichteten in der Renaissance pompöse Bürgerhäuser mit aufwendigen Fassaden, edlem Interieur und raffinierten Stuckarbeiten. Die Barockkirche Sankt Michaelis, liebevoll „Michel“ genannt, ist ein Beispiel für die architektonischen Einflüsse der Zeit. Wie die Menschen damals wohnten, zeigen die Kramer-Witwen-Wohnungen, eine der letzten erhaltenen Wohnanlagen aus dem 17. Jahrhundert.

Kramer-Witwen-Wohnung, Krayenkamp 10, 20459 Hamburg: Apr–Okt: Mo, Mi, Do und Fr geöffnet von 10:00–17:00 Uhr, Sa und So bis 18:00 Uhr; Nov–Mär: Fr–Mo geöffnet von 10:00–17:00 Uhr, Buslinie 17 bis Michaeliskirche

Zahlreiche Zeugnisse der engen Verbindungen zwischen Deutschland und Dänemark entstanden im Klassizismus rund um 1800. Ob öffentliches Bauprojekt, private Villen am Stadtrand, Seebäder oder Kirchen – das Portfolio der Architekten der Königlich Dänischen Akademie in Kopenhagen war breit gefächert. Das Gebäude, in dem die Hamburger Börse zu Hause ist, stammt aus dieser Epoche.

Hamburger Börse: Adolphsplatz 1, 20457 Hamburg, Besichtigungen mit Audioguides sind über die Hamburger Handelskammer möglich, geöffnet Mo–Fr von 08:30–17:00 Uhr

Von der Industrialisierung bis zur Moderne (spätes 19. Jahrhundert bis heute)

Ob Speicherstadt, Kontorhäuser oder die quadratischen, würfelartigen Häuser namens Hamburger Kaffeemühlen – der Backsteinexpressionismus aus der Zeit nach der Industrialisierung prägt das Stadtbild Hamburgs noch heute, und auch der Einfluss des Bauhaus-Stils in der Architektur Hamburgs geht auf diese Epoche zurück.

   

Nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs, vor denen auch die Hansestadt nicht verschont blieb, hielten schnell hochgezogene, funktionale Bauten Einzug in die Hafenstadt. Dem Bauboom der 1950er- und 1980er-Jahre fielen viele weitere historische Gebäude zum Opfer.

In den letzten Jahrzehnten schaffte es die Stadt Hamburg vor allem mit ihren urbanen Aufwertungs- und Neugestaltungsprojekten in die Schlagzeilen. Elbphilharmonie und HafenCity sind die beiden Vorzeigeprojekte des 21. Jahrhunderts, und vor allem in letzterer bleibt es spannend, denn die Entwicklung des neuen Stadtviertels am Wasser ist noch in vollem Gange.

Jeder dieser Orte in Hamburg bietet Ihnen einzigartige architektonische Eindrücke und spiegelt die vielfältige Geschichte, kulturelle Diversität und die innovative Entwicklung der Hansestadt wider. Das perfekte Quartier für Ihre Architektur-Erkundungen in Hamburg finden Sie in einem der vielen Hotels in der Stadt. Unser Favorit: das 25hours im ältesten Gebäude der HafenCity. Hier herrscht Hamburg- und Hafen-Feeling pur.

   

Begleiten Sie uns auf einem architektonisch spannenden Streifzug durch die Stadt!

Einmal Mittelalter bis heute, bitte! In Hamburg ist das in Sachen Architektur definitiv kein Problem. Wir nehmen Sie mit auf einen Streifzug durch die Hansestadt, der uns an neun der eindrucksvollsten architektonischen Highlights der Stadt vorbeiführt und uns das vielseitige Gesicht Hamburgs vor Augen führt.

Stopp Nr. 1: Die Colonnaden

Sie ist die Prachtstraße Hamburgs schlechthin und als älteste Fußgängerzone der Hafenstadt der perfekte Start für unsere Erkundungstour per pedes. Alte Tabakläden gesellen sich auf der eleganten Shoppingmeile zu modernen Fachgeschäften in schicken Häusern aus der Gründerzeit. Namensgebend ist der Arkadengang, der für italienisches Flair sorgt und bei Schlechtwetter – oder wie die Hamburger sagen: bei Schietwetter – einen willkommenen Schutz bietet. Die architektonischen Stile hier sind, wie so oft in Hamburg, gemischt: Von Barock und Neorenaissance über Neoklassizismus und Jugendstil, hier ist mehr als ein Stil vertreten.

Colonnaden: 20354 Hamburg, HVV-Station Jungfernstieg, erreichbar mit den Linien S1, S2, S3, U1 und U2 sowie diversen Buslinien

   

Stopp Nr. 2: Das KomponistenQuartier

Entlang der Kleinen und Großen Wallanlagen der berühmten Parkanlage Planten un Blomen spazieren wir weiter zum KomponistenQuartier. Der Verbund aus sechs Museen zu Ehren einiger der bedeutendsten Komponisten aller Zeiten, darunter Johannes Brahms und Gustav Mahler, ist ein Publikumsmagnet für Musikliebhaber. Wer vor den ehemaligen Bürgerhäusern steht, ahnt auf den ersten Blick, dass die Gebäude auch architektonisch einen Besuch wert sind. Sie gehören zu den wenigen historischen Bauten, die nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut wurden. Natürlich lohnt auch ein Besuch der Museen, Ausstellungen oder einer der vielen Veranstaltungen im Quartier.

KomponistenQuartier: Peterstraße 29–39, 20355 Hamburg, geöffnet Di–So von 10:00–17:00 Uhr, U-Bahn St. Pauli oder S-Bahn Stadthausbrücke

Stopp Nr. 3: Der Michel, alias Hauptkirche Sankt Michaelis

Unser Streifzug führt uns weiter in Richtung Hafen, bis wir das Wahrzeichen der Stadt erreichen: den Michel. Die Barockkirche, die Mitte des 17. Jahrhunderts entstand, überragt mit ihrem über 130 Meter hohen, kupferverkleideten Kirchturm die 1,8-Millionen-Metropole und musste im Laufe der Zeit zweimal komplett neu aufgebaut werden. Besonders beeindruckend finden wir auch den Innenraum mit seinen drei Schiffen, den Kreuzarmen und der geschwungenen Empore. Marmor, Teak und andere kostbare Materialien bilden hier die Basis für aufwendige Ornamente, an denen wir uns einfach nicht sattsehen können. Aber wir haben noch weitere Highlights im Programm, also lösen wir uns von diesem architektonischen Schauspiel und machen noch einen kurzen Abstecher per Aufzug auf die Aussichtsplattform, um den einmaligen Panoramablick auf uns wirken zu lassen.

Sankt Michaelis Kirche, kurz Michel: Englische Planke 1, 20459 Hamburg, geöffnet täglich von 10:00–18:00 Uhr (im Sommer auch länger), Buslinie 17 bis Michaeliskirche

   

Stopp Nr. 4: Die Elbphilharmonie

Nach den Eindrücken aus dem Michel machen wir uns in Richtung Hafen zu einem weiteren, wenn auch um einiges neueren Wahrzeichen der Hansestadt auf: Die Elbphilharmonie, entworfen von den Schweizer Architekten Herzog & de Meuron und für ihre glasklare Akustik berühmt, ist der Inbegriff für Hamburgs neue Architektur. Die in der Sonne glitzernde Welle aus Glas steht auf einem alten Backsteinspeicher aus den 1960er-Jahren – Tradition trifft auf Moderne, könnte man sagen. Wer sich hier nicht zu einem der namhaften Konzerte hinreißen lässt, sollte zumindest einen Abstecher auf die Aussichtsplattform machen und den Blick über die Hafenseite der Stadt und die Elbe schweifen lassen. Von hier aus sehen wir auch schon unser nächstes Ziel.

Elbphilharmonie: Platz der Deutschen Einheit, 20457 Hamburg, Aussichtsplattform geöffnet täglich von 10:00–24:00 Uhr, U3 Baumwall (Elbphilharmonie) oder U4 Überseequartier

   

Stopp Nr. 5: Deichstraße

Der Kontrast zwischen Altem und Neuem fasziniert uns und setzt sich in dieser Ecke der Stadt nahtlos fort. Von den modernen Bürogebäuden des Hafens aus wechseln wir in die älteste Straße der Stadt: die Deichstraße am Nikolaifleet. Die Bürgerhäuser hier entstanden zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert und sind die letzten architektonischen Zeugen dieses typisch hanseatischen Baustils, der dem Großen Feuer von 1842 beinahe vollständig zum Opfer fiel. Die Fachwerkhäuser, in denen Händler früher nicht nur wohnten, sondern auch ihre Büros und Lager hatten und Waren aus aller Welt direkt über das Fleet angeliefert bekamen, konnten zum Glück auch nach dem Zweiten Weltkrieg vor dem Abriss bewahrt werden.

Insider-Tipp: In den historischen Bauten der Deichstraße finden Sie mit The Lisbeth und dem Deichgraf zwei der bekanntesten und beliebtesten Restaurants Hamburgs.

Stopp Nr. 6: Die Speicherstadt

Hamburg ohne Speicherstadt? Undenkbar! Das UNESCO-Welterbe ist das weltweit größte Lagerhausviertel und geht auf das späte 19. und frühe 20. Jahrhundert zurück. Die Backsteinspeicher im neugotischen Stil stehen auf Holzpfählen und grenzen auf einer Seite immer ans Wasser und auf der anderen an die Straße. Früher wurden hier Gewürze, Kaffee, Tee und andere exotische Waren gehandelt. Heute ist die Speicherstadt in den Händen von Teppichhändlern und der Kreativbranche, die die alten Speicher als inspirierende Orte für Büros und Ateliers für sich entdeckt hat. Inspirierend finden wir sie auch und freuen uns bei unserem Streifzug durchs Viertel über unzählige tolle Fotospots.

Ein Muss: Das Wasserschloss unweit der Poggenmühlenbrücke ist ein Paradebeispiel für den Backsteinexpressionismus Norddeutschlands und DER Fotospot in der Speicherstadt.

   

Stopp Nr. 7: HafenCity

Von der Speicherstadt ist es nicht weit in die HafenCity. Das Viertel präsentiert sich innovativ und modern und beeindruckt, neben Wolkenkratzern und futuristischen Bauten, auch mit einer gut durchdachten Stadtentwicklung, die aus dem einst tristen Hafenviertel einen kulturellen Hotspot und begehrten Ort zum Wohnen gemacht hat. Entlang der Elbe entsteht bis heute ein neuer Stadtraum mit maritimem Flair, in dem die Menschen arbeiten, wohnen, sich bilden, ihre Freizeit verbringen und natürlich als Touristen vorbeischauen. Vielfalt und Nachhaltigkeit stehen dabei im Fokus.

Insider-Tipp: Machen Sie einen Abstecher zur U4-Station HafenCity Universität. Ihr Design entsprang einem Gestaltungswettbewerb und überrascht mit tollen Lichtkonzepten.

   

Stopp Nr. 8: Das Chilehaus

Von der modernen HafenCity führt uns unser Streifzug nun über den Lohsepark und den Rand der Speicherstadt zurück ans Festland. Unser Ziel: das Chilehaus. Das Kontorhaus im Stil des Backsteinexpressionismus stammt aus der Feder von Fritz Höger und wurde 1924 fertiggestellt. Seine schmal zulaufende Silhouette erinnert an den Bug der großen Containerschiffe im Hafen und seine geschwungene Fassade zählt 2.800 Fenster. Der eindrucksvolle Klinkerbau wurde gemeinsam mit der Speicherstadt 2015 von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt.

Chilehaus: Fischertwiete 2, 20095 Hamburg, wird heute als Bürogebäude genutzt, die Büroräume im Inneren sind daher nicht zu besichtigen. U1 Meßberg oder Steinstraße

   

Stopp Nr. 9: Das Hamburger Rathaus

Einen würdigen Abschluss für unseren architektonischen Streifzug durch die Hansestadt bildet das Rathaus der Hamburger. Es wurde von 1886 bis 1897 errichtet und zählt zu den eindrucksvollsten Bauwerken der Stadt. Es gilt als das Lebenswerk des Hamburger Architekten Martin Haller, der gemeinsam mit acht weiteren Architekten aus der Hansestadt einen opulenten Entwurf erstellte und umsetzte. Das Fundament des Prunkbaus im Stil der deutschen Renaissance steht auf 4.000 Holzpfählen, die in den sumpfigen Untergrund gerammt wurden. Der zentrale Turm ist ein Zeichen der Macht und sollte alle anderen Gebäude um das Rathaus überragen. Heute ist das Gebäude der Sitz der Stadtregierung in Gestalt der Bürgerschaft und des Senats.

Hamburger Rathaus: Rathausmarkt 1, 20095 Hamburg, bei Vorabbuchung besteht die Möglichkeit zum Besuch einer Plenarsitzung, inklusive Führung. U3: Rathaus

   

Wem nach unserem Streifzug noch der Sinn nach etwas Luxus steht, dem sei ein Ausflug in den schönsten Stadtteil Hamburgs ans Herz gelegt: Blankenese. Die betuchten Menschen, die hier leben, genießen einen einmaligen Blick auf die Elbe und die Containerschiffe, die hier ein- und ausfahren. Nirgendwo sonst in Hamburg spürt man so viel Urlaubsfeeling wie hier. Die alten Fischerhäuser um den Süllberg erreichen selbst die Bewohner nur zu Fuß, dafür erwartet sie hier eine eindrucksvolle architektonische Vielseitigkeit, eingebettet in die Natur.

   

25hours Hotel Altes Hafenamt: Osakaallee 12, 20457 Hamburg, Tipp: direkt im Hotel ein Fahrrad ausleihen und die Stadt auf zwei Rädern erkunden.