Nachhaltiger Tourismus: Mit diesen 5 Tipps reisen Sie bewusster

Gefällt Ihnen die Vorstellung, die Welt nachhaltiger zu erkunden? Dann finden Sie hier fünf Tipps, wie Sie umweltschonender reisen und Land und Leute besser kennenlernen.

Die Art, wie wir reisen, verändert sich. Während wir uns zunehmend Gedanken über unseren ökologischen Fußabdruck machen, suchen viele von uns nach Möglichkeiten, die Welt zu erkunden und dabei dennoch Rücksicht auf sie zu nehmen. Wer seinen Urlaub nachhaltiger gestalten möchte, muss deswegen nicht gleich auf Komfort oder unvergessliche Reiseabenteuer verzichten. Vielmehr bedeutet nachhaltiger Tourismus häufig auch, Land und Leute möglichst authentisch kennenzulernen. Haben Sie Lust, Ihre nächste Urlaubsreise nachhaltiger zu planen? Dann finden Sie hier fünf Tipps, wie Ihnen das gelingen kann.

Nachhaltiger Tourismus: 5 Tipps für Ihren nächsten Urlaub

1. Auch die Anreise ist ein Abenteuer

Früher war oft die Anreise schon ein kleines Abenteuer für sich. Warum also nicht die Freude am Unterwegssein wieder mehr wertschätzen? Auch wenn für viele Menschen Fliegen am selbstverständlichsten scheint, muss es nicht immer die beste Wahl sein. Die Reise mit alternativen Verkehrsmitteln wie Zug oder Bus kann sehr beflügelnd sein und obendrein den persönlichen CO₂-Ausstoß stark verringern.

Nehmen wir zum Beispiel die Bahn: Laut einer Studie des Global Change Data Lab in Großbritannien verursacht das Bahnfahren bei mittleren Distanzen sehr viel weniger Emissionen als das Autofahren. Wenn Sie statt eines Kurzstreckenflugs den Eurostar von London nach Paris nehmen, können Sie den ökologischen Fußabdruck der Reise sogar um ganze 97 Prozent verringern! Und das Beste: Unterwegs können Sie bequem die Beine ausstrecken, während draußen vor dem Fenster die malerische Landschaft an Ihnen vorüberzieht.

 

Mit dem Zug durch Europa zu reisen, bedeutet also auch, mehr von Land und Leuten zu sehen. In Schnellzügen wie dem französischen TGV, den Hochgeschwindigkeitszügen von Trenitalia oder dem ICE hierzulande fahren Sie durch atemberaubende Landschaften – und das mit einem deutlich geringeren CO₂-Fußabdruck als beim Fliegen. Kürzere Strecken können Sie auch prima mit dem Regionalzug oder dem Elektroauto zurücklegen. In vielen europäischen Städten gibt es inzwischen ein gut ausgebautes Netz von Ladestationen, sodass Sie problemlos Küstenstreifen und ländliche Regionen bereisen und unterwegs in abgelegenen Buchten oder malerischen Dörfern einen Zwischenstopp einlegen können.

 

Immer beliebter werden auch Fahrradreisen als eine Möglichkeit, wie Tourismus nachhaltiger werden kann. Länder wie die Niederlande, Dänemark oder Frankreich verfügen über unzählige gut ausgebaute Radrouten, die ideale Voraussetzungen für mehrtägige Zweiradtouren durch historische Städte und eindrucksvolle Landstriche bieten. Allein die Vorstellung, mit dem Fahrrad durch die Lavendelfelder der Provence oder an der Küste Dänemarks entlangzuradeln und jederzeit absteigen zu können, um die schöne Aussicht zu genießen oder gemütlich über einen Wochenmarkt zu bummeln, lässt Urlaubsgefühle aufkommen.

 

Noch mehr Tipps:

  • Erkunden Sie Städte lieber zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln statt mit dem Auto oder Taxi. Damit reduzieren Sie nicht nur Ihren persönlichen CO₂-Ausstoß. Sie können die Stadt auch viel intensiver erleben und die Kultur, die Architektur und den Alltag vor Ort in Ihrem eigenen Tempo entdecken.
  • Wenn sich das Fliegen nicht vermeiden lässt, sollten Sie möglichst Direktflüge ohne Zwischenlandung wählen. Denn Start und Landung verbrauchen besonders viel Treibstoff. Viele Fluggesellschaften bieten mittlerweile auch Emissionsausgleichprogramme an. Auch wenn das nicht die ideale Lösung ist, helfen diese Programme, Projekte (zum Beispiel im Bereich Aufforstung oder erneuerbare Energien) zu finanzieren, die Tourismus nachhaltiger machen.

2. Nachhaltiger übernachten

Es kommt auch auf die Unterkunft an. Immer mehr Hotels auf der ganzen Welt definieren Luxus neu und verbinden Komfort mit Nachhaltigkeit. Gleichzeitig machen Reisende die Erfahrung, dass sie in Hotels, die ökologisch verträglich und ressourcenschonend arbeiten, keineswegs Abstriche machen müssen und ihr Wohlbefinden genauso an erster Stelle steht.

 

Achten Sie bei der Wahl Ihrer Unterkunft auf anerkannte Umweltsiegel wie die Green-Key-Zertifizierung oder das Green-Globe-Label und auf glaubwürdige Bemühungen um nachhaltigen Tourismus. Diese Hotels verbinden innovative Technologien mit durchdachten Konzepten: Sie nutzen Solarenergie und smarte Energieversorgungssysteme, setzen auf wassersparende Maßnahmen, den Verzicht auf Einwegplastik und ein kluges Abfallmanagement. Begrünte Wände und Fassaden, Dachgärten mit frischen Kräutern für das hoteleigene Restaurant und Regenwasserauffangsysteme gehören in vielen Hotels bereits zum Standard.

 

Bei der Auswahl einer nachhaltigen Unterkunft spielen aber auch noch weitere Faktoren eine Rolle. Zum Beispiel:

Denken Sie daran: Wenn Sie ein nachhaltiges Hotel buchen, bedeutet das nicht, dass Sie auf Komfort verzichten müssen. Viele Hotels, die ihre Nachhaltigkeitsbestrebungen glaubwürdig umsetzen, haben längst bewiesen, dass sich Umweltverantwortung und erstklassiger Service hervorragend ergänzen – und dass Nachhaltigkeit und Luxus sehr wohl Hand in Hand gehen können.

Nachhaltige Unterkünfte überall auf der Welt

Auch an weit entfernten Reisezielen teilt man Ihre verantwortungsbewussten Werte. Sei es in abgelegenen Winkeln oder im Herzen belebter Großstädte, immer mehr Hotels laden Sie dazu ein, die Welt zu entdecken und dabei Ihre Auswirkungen auf die Umwelt zu minimieren.

 

Erleben Sie einen einzigartigen Aufenthalt in der Bergwelt von Chiang Mai, wo die traditionelle thailändische Kultur Ruhe und Gelassenheit vermittelt. Im stilvollen Ambiente des Veranda High Resort Chiang Mai – MGallery ist die Natur allgegenwärtig und wird als prestigeträchtigster Ehrengast verehrt. Nehmen Sie an einer geführten Reisanpflanzaktion teil, um das Geschick der Einheimischen hautnah zu erleben.

 

In Portugals Hauptstadt ist das Mama Shelter Lisboa eine ideale Designer-Unterkunft, von der aus sich die Stadt der sieben Hügel bequem erkunden lässt. Nehmen Sie die berühmte Straßenbahn, um sich umweltbewusst und authentisch fortzubewegen. Nach Ihrer Rückkehr können Sie sich unter der Dusche mit Pflegeprodukten in Bioqualität erfrischen. Lassen Sie sich von der kreativen Energie dieser 3-Sterne-Adresse beflügeln, die lokale Materialien wiederverwendet und mit ihnen vom Erdgeschoss bis hin zur Dachterrasse einzigartige und behagliche Räume gestaltet.

 

Mit seinen 2000 Tempeln und Schreinen steht Kyoto ganz im Zeichen der Spiritualität. Tauchen Sie ein in diese Harmonie, indem Sie sich zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln für sanfte Mobilität entscheiden. Kombinieren Sie Ihren Aufenthalt im ibis Styles Kyoto Shijo mit Entdeckungstouren und gönnen Sie sich eine Zen-Auszeit, um sich wieder auf das Wesentliche zu besinnen.

 

Erleben Sie die Magie Marokkos bei einem Aufenthalt in Marrakesch. Übernachten Sie ganz in der Nähe der bezaubernden Souks und des jahrtausendealten Kulturerbes im öko-zertifizierten Hotel Mövenpick Marrakech, einer modernen Oase, die Eleganz mit umweltbewusstem Reisen verbindet.

3. Mit Einheimischen in Kontakt kommen

Wenn Sie Ihren ökologischen Fußabdruck beim Reisen reduzieren und gleichzeitig die Region, die Sie besuchen, besser kennenlernen möchten, sollte Sie mit dem Anspruch reisen, nachhaltigere Initiativen vor Ort zu unterstützen. Auf diese Weise tragen Sie nicht nur dazu bei, die Umweltbelastung durch importierte Waren zu reduzieren. Sie fördern auch den Erhalt lokaler Traditionen und stärken die heimische Wirtschaft. Ein weiterer Pluspunkt? Sie sorgen dafür, dass das Geld in der Region bleibt und diese weniger abhängig von globalen Lieferketten wird.

 

Wählen Sie beim Essengehen Restaurants, die ihre Zutaten aus der Region beziehen und ihre Speisekarte an die jeweilige Jahreszeit anpassen. Vielleicht entdecken Sie eine familiengeführte Trattoria in Rom, die Gemüse aus dem eigenen Garten auf den Tisch bringt, oder ein Restaurant in Kopenhagen, das ausschließlich mit regionalen Biobauern zusammenarbeitet.

 

Gleiches gilt beim Kauf von Souvenirs. Halten Sie Ausschau nach den Ateliers oder Ständen von Kunsthandwerkern, die ihre Waren aus regionalen Materialien fertigen. Auf Straßenmärkten und in kleinen, familiengeführten Läden finden Sie handgefertigte Waren und einzigartige Andenken, mit deren Kauf Sie das regionale Kunsthandwerk unterstützen und nicht den Import von Massenware. Anstelle von billig produzierten Mitbringseln, die mit dem eigentlichen Reiseziel oft wenig zu tun haben, finden Sie dort vielleicht handgewebte marokkanische Textilien, nachhaltig gefertigtes Holzhandwerk aus Skandinavien oder griechische Keramik aus traditioneller Herstellung. Mit solchen Einkäufen unterstützen Sie nicht nur das traditionelle Handwerk, sondern haben auch ein landestypisches Andenken, das zu Hause schöne Urlaubserinnerungen weckt.

 

Touren mit ortskundigen Guides aus der Region sind eine weitere Möglichkeit, Tourismus nachhaltiger zu machen und der Region etwas zurückzugeben. An vielen Reisezielen können Sie Spaziergänge und Touren buchen, bei denen Einheimische Sie durch ihre eigene Stadt oder Region führen. So lernen Sie nicht nur Land und Leute näher kennen, Sie können auch sichergehen, dass der Tourismus der Region zugutekommt. Bei einer kulinarischen Tour über einen gut besuchten Wochenmarkt oder einer geführten Wanderung durch ein Naturschutzgebiet können Sie wunderschöne Entdeckungen machen, die Ihnen sonst vielleicht entgehen würden.

4. Slow Travel: Qualität statt Quantität

Slow Travel geht noch einen Schritt weiter. Beim bewussten und achtsamen Reisen geht es nicht nur darum, den CO₂-Ausstoß der Reise so gering wie möglich zu halten, sondern auch darum, Orte und Menschen wirklich kennenzulernen. Statt fünf Städte in einer Woche abzuhaken, könnte man sich überlegen, nur ein oder zwei Orte zu bereisen und dafür dort tiefere Eindrücke zu sammeln.

 

So verringern Sie Ihren ökologischen Fußabdruck fast von allein, weil Sie weniger unterwegs sind. Diese Art von nachhaltigerem Tourismus bringt aber noch weitere Vorteile. Wenn Sie länger an einem Ort bleiben, haben Sie mehr Zeit, Begegnungen zuzulassen und sich auf die Kultur im Reiseland und die Menschen vor Ort einzulassen. Vielleicht werden Sie zum Stammgast im Café um die Ecke von Ihrem Hotel, schnappen ein paar Floskeln in der Landessprache auf oder entdecken bei einem Spaziergang verborgene Ecken, die in keinem Reiseführer stehen.

 

Beim Slow Travel können Sie sich die Zeit nehmen, Kontakte zu Orten und Menschen zu knüpfen, anstatt im Eiltempo von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten zu hetzen, um ja nichts zu verpassen. Sie können beliebte Orte besuchen, wenn weniger los ist oder der Andrang nachlässt, was das Sightseeing viel entspannter macht. Sie werden überrascht sein, wie bezaubernd der Louvre an einem Mittwochabend sein kann (dann hat er bis 21 Uhr geöffnet!) oder wie idyllisch der Park Güell in Barcelona mit seinen typischen Gaudí-Mosaiken und dem Salamander in der Abenddämmerung ist.

 

Wenn Sie mehr Zeit an einem Ort verbringen möchten, können Sie auch eine Ferienwohnung mieten. Sie gehen auf dem Wochenmarkt einkaufen und kochen selbst, ganz wie die Einheimischen. Verbringen Sie eine Woche in einem malerischen Dorf in Italien: Nach ein paar Tagen grüßen Sie den Cafébetreiber schon mit Namen, Sie lernen bei einem Kochkurs die Geheimnisse der heimischen Küchen kennen und erkunden die Umgebung nach Lust und Laune. Oder Sie bleiben einige Zeit auf einer abgelegenen thailändischen Insel, wo Sie dem Trubel der Touristenhochburgen entfliehen und den Menschen vor Ort auf Augenhöhe begegnen können. Eine solche Reise belastet nicht nur die Umwelt weniger, Sie reisen auch authentischer und haben mehr von Ihrem Urlaub.

5. Nachhaltigere Ausflugsangebote nutzen

Die schönsten Urlaubsmomente ergeben sich oft ganz von selbst bei Aktivitäten, die Natur und Umwelt mit mehr Respekt begegnen. Beim Wandern, Schnorcheln, Vögelbeobachten oder auch bei kulturellen Aktivitäten können Sie auf erholsame Weise Abstand vom Alltag gewinnen, ohne die Umwelt zu sehr zu belasten. Besuchen Sie Nationalparks und UNESCO-Welterbestätten mit Bedacht. Hinterlassen Sie diese Orte so, wie Sie sie vorgefunden haben, und befolgen Sie die Anweisungen zum Schutz der Tierwelt.

 

Wählen Sie Reiseveranstalter und Aktivitäten, bei denen Wert auf Umweltschutz und Bildung gelegt wird. Zum Beispiel:

  • Machen Sie anstelle einer Tour mit dem Schnellboot lieber eine geführte Kajaktour, bei der Sie in aller Ruhe die Tiere in der freien Natur beobachten können, ohne lautstark in deren Lebensraum einzudringen.
  • In Thailand sollten Sie die Finger von überlaufenen Elefantencamps lassen und lieber eine seriöse Auffangstation besuchen, bei denen das Wohl der Tiere und nicht die Unterhaltung der Besucher an erster Stelle steht.

An vielen Reisezielen gibt es spannende Angebote, wo nachhaltiger Tourismus im Mittelpunkt steht. In den schottischen Highlands haben Sie etwa die Möglichkeit, an einer geführten Wildkräuterwanderung teilzunehmen. Auf den Malediven können Sie an einem Projekt zum Korallenschutz mitwirken und in Frankreich auf einem Bio-Weingut bei der Weinlese mit anpacken. Wenn Sie an kulturellen Aktivitäten teilnehmen, gewinnen Sie nicht nur authentische Einblicke in das Leben vor Ort, sie unterstützen auch die Gemeinschaften beim Erhalt dieser einzigartigen Traditionen. Besuchen Sie statt der typischen Touristenattraktionen auch einheimische Festivals. Besichtigen Sie Museen, wenn weniger Andrang herrscht, oder melden Sie sich für einen Kurs in einer traditionellen Keramikwerkstatt an. So lernen Sie Land und Leute intensiver kennen.

Noch ein Tipp: Überlegen Sie sich, was Sie im Urlaub erleben möchten, und suchen Sie nach Angeboten, die das Wohl der Umgebung und der Natur im Blick behalten. Oft entstehen die schönsten und authentischsten Momente gerade dann, wenn man sie am wenigsten erwartet.

Wer ökologisch verträglicher und ressourcenschonender reist, muss weder auf Komfort noch auf Abenteuer verzichten – im Gegenteil. Wenn Sie statt mit dem Flugzeug mit dem Zug anreisen, ein umweltzertifiziertes Hotel buchen oder weniger Reiseziele ansteuern, diese dafür aber intensiver erkunden, helfen Sie, den Tourismus nachhaltiger zu gestalten. Oft sind es diese bewussten Entscheidungen, die einen Urlaub so besonders und aufregend machen – und die zeigen, dass verantwortungsbewusstes Reisen und außergewöhnliche Erlebnisse sich keineswegs ausschließen müssen.