7 besondere Museen in Hamburg, von Musik bis Kriminalistik

Hafenstadt, Musikstadt, Kunstmetropole. Hamburg hat viele Gesichter und viele Geschichten zu erzählen. Entdecken Sie 7 besondere Museen, die die Seele der Hansestadt widerspiegeln.

Mit dem drittgrößten Seehafen Europas direkt vor der Tür besitzt Hamburg nicht nur ein wichtiges Drehkreuz für den Welthandel, sondern auch ein zusätzliches Museumsgelände auf dem Wasser. Die Exponate sind auch ohne Reiseführer schnell entdeckt, sei es die Cap San Diego, das größte, zivile Museumsfrachtschiff der Welt, oder die Rickmer Rickmers, ein dreimastiges Museumssegelschiff, dessen leuchtend grüner Rumpf schon von Weitem zu sehen ist. Als neue Attraktion unter Hamburgs Museen gesellt sich der Großsegler Peking dazu, ein Viermaster, der erst vor kurzem aus New York nach Hamburg zurückgekehrt ist. 

Dabei hat Hamburg noch viele andere, ebenso faszinierende Facetten. Durch das „Tor zur Welt“ kamen fremde Kulturen und ihre Kunstschätze in die Stadt ebenso wie Schmuggler und Piraten, deren Spuren Sie in zahlreichen Ausstellungen folgen können. Spannende Museen in Hamburg finden Sie auch auf der Reeperbahn oder etwas versteckt hinter den historischen Fassaden eleganter Bürgerhäuser. Auf ein schönes Hamburger Hotel in Hafennähe müssen Sie dabei nicht verzichten. 

1. Museum der Illusionen – Nichts ist, wie es scheint

Was ist der Unterschied zwischen dem, was Sie sehen, und dem, was Sie glauben? Planen Sie mindestens zwei Stunden ein und finden Sie es in einem der unterhaltsamen Museen Hamburgs heraus. Schon beim Betreten des Hauses dringt schallendes Gelächter aus jenem Raum, in dem Kinder die eigenen Eltern auf Zwergengröße schrumpfen sehen. Nur wenig später dann ein lautes Kreischen, als kämen gerade die Beatles um die Ecke. Schade eigentlich, es waren nur ein paar Teenager, die den Boden unter den Füßen zu verlieren drohten. 

Smartphone oder Kamera bitte nicht vergessen! Derart lustige Fotokulissen für Ihre Insta-Storys finden Sie so schnell nicht wieder. Optische Täuschungen wie der „Verkehrte Raum“ offenbaren sich übrigens erst auf einem Foto.

Entdecken Sie insgesamt 50 Illusionsräume und Installationen – Klassiker ebenso wie neue Ideen –, die Ihrem Gehirn witzige Streiche spielen und alle Sinne herausfordern. Dazu zahlreiche Knobel- und Denkspiele samt Legepuzzles. 

  • Museum der Illusionen, Lilienstraße 14–16, 20095 Hamburg 
  • geöffnet Montag bis Sonntag 10:00–19:00 Uhr
  • Eintritt für Erwachsene: 14 EUR
  • S- und U-Bahn: Hauptbahnhof und Jungfernstieg

2. Polizeimuseum Hamburg – Mitmachmuseum für Kinder und Krimisalon

In einem echten Funkstreifenwagen durch die Hamburger City brettern, immer dem Verbrechen auf der Spur, oder gar mit dem Polizeihubschrauber auf Verfolgungsjagd gehen – nur virtuell, versteht sich – ist ein Museumsspaß, der bei Groß und Klein offene Türen einrennen wird. Im Mitmach-Bereich kann dann jeder selbst einmal in die Rolle des Kommissars schlüpfen und dabei Tatortspuren untersuchen, Fingerabdrücke sichern oder Phantombilder erstellen. 

Krimifans aufgepasst: Zwischen September und März, immer am letzten Donnerstag des Monats, findet der Krimisalon statt. Zu den Lesungen werden auch Polizeiexperten eingeladen, um Fiktion und Wirklichkeit zu hinterfragen.

  • Polizeimuseum Hamburg, Carl-Cohn-Straße 39, 22297 Hamburg
  • geöffnet Dienstag bis Donnerstag und Sonntag 11:00–17:00 Uhr (außer an Feiertagen)
  • Eintritt für Erwachsene: 8 EUR
  • U-Bahn: Alsterdorf
  • Ausweispflicht am Eingang für Besucher ab 16 Jahren (sicherheitsüberwachtes Gelände)

Polizeimuseum Hamburg / © Polizei Hamburg LKA38

3. U-Boot-Museum – Ein technisches Abenteuer für echte Seebären

Seelenruhig schlummert das 90 Meter lange U-Boot 434 vor dem Hamburger Fischmarkt in der Norderelbe, so als könne es kein Wässerchen trüben – dabei war das 1976 erbaute Boot immerhin eines der größten Jagd- und Spionage-U-Boote im Dienste der russischen Marine. 

Funfact: Durch Ebbe und Flut hat es den Anschein, als würde das U-Boot echte Tauchgänge machen.

Einmal unten im Rumpf angekommen, dringt zuerst der Geruch von schwerem Dieselöl in die Nase. Gefolgt von der schlagartigen Erkenntnis, wie unfassbar eng diese Röhre doch in Wirklichkeit ist. Platzangst sollten Sie also besser nicht haben, wenn Sie sich dieses Boot anschauen wollen. Kaum vorstellbar, dass hier in 400 Metern Tiefe bis zu 84 Mann über Wochen (womöglich Monate) an Bord gelebt und gearbeitet haben. 

Die Kommandozentrale kann nur im Rahmen einer Gruppenführung besichtigt werden. Wer also alles ganz genau wissen möchte, sollte eine private Führung buchen.

  • U-Boot-Museum, St. Pauli Fischmarkt 10, 20359 Hamburg  
  • geöffnet Montag bis Samstag 9:00–20:00 Uhr und Sonntag 11:00–20:00 Uhr
  • Eintritt für Erwachsene: 9 EUR, mit Gruppenführung: 14 EUR (45 Minuten)

4. Deutsches Zollmuseum in der Speicherstadt – Piraten und Schmuggler im Visier

Wo würden Sie Ihre heiße Ware verstecken, wenn Sie sie in großen Mengen am Zoll vorbeischmuggeln wollten? Professionelle Schmugglerbanden zumindest sind bei dieser Frage erstaunlich einfallsreich – wenn auch nicht zwangsläufig erfolgreich, wie die Zoll-Sammlung der kuriosesten Verstecke beweist. 

Unter den rund 1000 Exponaten des Deutschen Zollmuseums – unter Hamburgs Museen ein architektonisches Juwel in der Speicherstadt – finden Sie auch Fälschungen der Produktpiraten, während Sie an verschiedenen interaktiven Film- und Hörstationen erfahren, welche seltenen Muscheln Sie keinesfalls in Ihren Urlaubskoffer packen dürfen. Auch die „Oldenburg“, das ehemalige Zollschiff der Küstenwache, dürfen Sie besichtigen.

Ein Rundgang durch die 2000-jährige Geschichte des Zollwesens liefert Ihnen außerdem spannende Fakten über die (alles andere als freundlich gesonnenen) Zöllner der Römerzeit, des Deutschen Kaiserreichs und der ehemaligen DDR und endet mit den vielfältigen Aufgaben unserer heutigen Zollbehörden.

  • Deutsches Zollmuseum, Alter Wandrahm 16, 20457 Hamburg
  • geöffnet Dienstag bis Sonntag 10:00–17:00 Uhr
  • Eintritt für Erwachsene: 2 EUR
  • U-Bahn: Meßberg 

5. Das KomponistenQuartier Hamburg – besondere Museen für Klassikfreunde

Brahms, Mahler, Mendelssohn, Hasse, Telemann und C.P.E. Bach, der berühmte Sohn des Johann Sebastian Bach – sie alle haben einst das historische hamburgische Musikleben geprägt. Exponate aus dem Leben und Wirken dieser großen Persönlichkeiten, darunter Briefe, Faksimile, Noten und Erinnerungsstücke, zeugen von ihrem Einfluss auf die musikalische Entwicklung bis in die Gegenwart.

„Hamburg ist ein Ort, wo die Musik gleichsam ihr Vaterland zu haben scheint.“

(Georg Philipp Telemann, Komponist, * 1681 in Magdeburg, ✝ 1767 in Hamburg)

Zu den Höhepunkten der Ausstellungen gehören ein Clavichord, wie es Bach favorisierte, das Modell einer barocken Opernbühne sowie ein selbstspielendes Steinway-Welte-Klavier, von dem es weltweit nur noch 50 Stück gibt. Jeden dritten Dienstag im Mai können Sie anhand einer Einspielung von Gustav Mahlers eigenem Klavierspiel sogar hören, wie dieses seltene Instrument klingt. 

Das private Museumsensemble residiert in historisch rekonstruierten Hamburger Bürger- und Kaufmannshäusern, mitten im eleganten Stadtteil Neustadt.

  • KomponistenQuartier, Peterstraße 29–39, 20355 Hamburg
  • geöffnet Dienstag bis Sonntag 10:00–17:00 Uhr
  • Eintritt für Erwachsene: 9 EUR
  • U-Bahn: St. Pauli

KomponistenQuartier Hamburg / © Matthias Plander

6. Panik City. Udo Lindenberg – ein interaktives Erlebnismuseum für alle Sinne

Dieses coole Rock’n’Roll-Museum auf der Reeperbahn muss man einfach lieben. Udo Lindenberg, der seit 2022 auch Ehrenbürger der Stadt Hamburg ist, lässt Sie virtuell an seinem Leben teilhaben. Eine interaktive Erlebniswelt mit sieben Multimedia-Stationen, Augmented Reality, 360°-VR-Technologie und spektakulären Panorama Audio- und Videoinstallationen – oder, um es in seinen eigenen Worten zu beschreiben, „Ein modernes Ding, wo’s knallt und raucht und zischt“. Rocken Sie mit Udo auf der Bühne und beweisen Sie Ihr musikalisches Talent im Boogie Park Tonstudio. An den Touch-Tables der Likörelle-Bar gestalten Sie eigene Panikbilder, während Udo virtuell erklärt, wie es funktioniert. Mit der nachgebauten Raucherlounge wird auch sein öffentliches Leben im Hotel nachgezeichnet.

„Hätte Bach seinen Müll persönlich runtergetragen, hätte er so manche Kantate nicht geschrieben.“
(Udo Lindenberg, auf die Frage, warum er im Hotel wohnt)

Eingefleischte Fans, die darauf spekulieren, dem Panikrocker leibhaftig zu begegnen, können dem Zufall auf die Sprünge helfen und im Hotel ibis Hamburg Alster Centrum einchecken – es liegt direkt neben Udos Domizil im „Weißen Schloss an der Alster“.

  • Panik City, Spielbudenplatz 21–22, Im Klubhaus St. Pauli, 20359 Hamburg-Reeperbahn
  • geöffnet Mittwoch bis Freitag 10:00–15:00 Uhr, Samstag 10:00–17:00 Uhr, Sonntag und Feiertag 11:00–14:00 Uhr
  • Eintritt für Erwachsene: 24,50 EUR – Tickets am besten im Voraus kaufen
  • S-Bahn: Reeperbahn, U-Bahn: St. Pauli

Panik City / © Tine Acke

7. MARKK Museum am Rothenbaum – Kulturen und Künste der Welt

Einzigartige Kunst- und Kulturschätze aus fünf Kontinenten, von der Vorgeschichte über das Altertum bis in die Gegenwart, gibt es in den Dauerausstellungen zu bestaunen. Die seit 1879 als Museum für Völkerkunde bekannte Hamburger Institution möchte ihren Besuchern „ein anderes Weltverständnis sowie kulturelle Begegnungen ermöglichen und zur Weltbürgerschaft anregen“.

Bewundern Sie die kostbaren Inka-Schätze, die altägyptische Sammlung mit sehr seltenen Glasgefäßen sowie das Haus Rauru, ein spirituelles Versammlungshaus der Maori und Meisterwerk der Schnitzkunst. Wertvolle Manuskripte, Kartenwerke und eine themenspezifische Bibliothek lassen die Zeit in diesem Museum wie im Flug vergehen, ob allein oder mit der ganzen Familie.

  • MARKK Museum am Rothenbaum, Rotenbaumchaussee 64, 20148 Hamburg
  • geöffnet Dienstag bis Sonntag 10:00–18:00 Uhr, Donnerstag bis 21:00 Uhr
  • Eintritt für Erwachsene: 9,50 EUR
  • S-Bahn: Hamburg Dammtor, U-Bahn: Hallerstraße

In der Nikkei Nine Bar des Fairmont Hotel Vier Jahreszeiten können Sie den Tag mit einer weiteren exotischen Kunst ausklingen lassen, einer köstlichen japanisch-peruanischen Cocktailkreation beispielsweise.

MARKK Museum am Rothenbaum / © Paul Schimweg

Und nun? Bei insgesamt rund 60 Museen in Hamburg fällt Ihnen die Entscheidung sicherlich nicht leicht. Auf der Kunstmeile oder während der Langen Nacht der Museen können Sie jedoch gleich mehrere Highlights auf Ihrer Must-see-Liste abhaken, seien es die Alten Meister in der Hamburger Kunsthalle oder die zeitgenössische Kunstsammlung der Deichtorhallen. Ansonsten gibt es nur noch eine Lösung: Kommen Sie einfach öfter in die schöne Hansestadt und verbinden Sie Ihren nächsten Museumsbesuch mit anderen Ausflugszielen rund um Hamburg.