2 Oktober 2025
4 Minuten
Fahren Sie mit dem berühmten Aufzug von Lissabon – und erleben Sie, wie schön Höhenunterschiede sein können. Ein städtisches Abenteuer zwischen Alltagsgeschichte und atemberaubenden Ausblicken.
2 Oktober 2025
4 Minuten
Lissabon ist die Stadt der sieben Hügel. Wer durch Viertel wie Baixa, Alfama oder Bairro Alto schlendert, spürt die vielen Höhenmeter recht schnell. Um das Leben leichter zu machen, gibt es daher seit über hundert Jahren besondere Verkehrsmittel: Aufzüge und Standseilbahnen. Der bekannteste Aufzug von Lissabon ist sicherlich der historische Elevador de Santa Justa. Als eines der Wahrzeichen der Hauptstadt verbindet er die Stadtteile Baixa und Chiado. Aber auch viele weitere moderne Lifte und historische Bahnen prägen bis heute das Bild der Stadt. Sie sind nicht nur praktisch und erzählen Geschichten, sondern gehören für viele Besucher zu den Highlights ihrer Reise nach Lissabon.
„Quem não viu Lisboa, não viu coisa boa.“ („Wer Lissabon nicht gesehen hat, der hat nichts Schönes gesehen.“) – António Nobre
Lissabon liegt auf sieben Hügeln. Das macht die portugiesische Hauptstadt charmant – und ebenso anstrengend zu erkunden. Zwischen Baixa, Bairro Alto, Alfama und Chiado liegen oft nur wenige hundert Meter Strecke, doch die Höhenmeter summieren sich: Wer beispielsweise von Alfama zum Castelo de São Jorge hinaufsteigt, bewältigt bis zu 80 Meter. Das sind umgerechnet knapp 500 Treppenstufen.
Schon im 19. Jahrhundert suchten Ingenieure nach Wegen, die steilen Anstiege zu erleichtern. So entstanden Aufzüge und Standseilbahnen: Sie verbinden Stadtteile, sparen Kraft und Zeit. Bis heute ist der Aufzug ein fester Teil des städtischen Verkehrsnetzes von Lissabon.
Für viele Einwohner sind Lissabons Aufzüge ein praktisches Verkehrsmittel. Wer morgens von der Unterstadt zur Arbeit in die Oberstadt pendelt, spart sich so mühsames Treppensteigen. Besonders beliebt sind dafür Standseilbahnen wie der Elevador da Bica oder moderne Lifte, etwa beim Castelo de São Jorge, die Pendler bis heute täglich nutzen. Zugegeben: Der berühmte Elevador de Santa Justa transportiert heute vor allem Touristen. Doch wenn es mal schnell nach oben gehen soll, mischen sich auch die Lissabonner ins Getümmel.
Neben der praktischen Funktion gehören die Aufzüge längst zu den ikonischsten Fotomotiven von Lissabon. Der filigrane Stahl des über 100 Jahre alten Elevador de Santa Justa, umrahmt von historischen Fassaden, wirkt wie ein unbezahlbares Kunstwerk. Auch die quietschgelben Standseilbahnen gehören zu den meistfotografierten Motiven der Metropole und sind als solche nicht mehr wegzudenken. Lissabon wäre ohne seine Aufzüge kaum dieselbe Stadt.
Ende des 19. Jahrhunderts begann der portugiesische Ingenieur Raoul Mesnier du Ponsard mit dem Bau des Elevador de Santa Justa. Die Arbeiten dauerten rund zwei Jahre. 1902 wurde der berühmteste Aufzug von Lissabon feierlich eröffnet. Es heißt, Mesnier ließ sich von Gustave Eiffel, dem berühmten Erbauer des Pariser Eiffelturms, und dessen Stahlkonstruktionen inspirieren. Sein Ziel: eine elegante Verbindung zwischen der Unterstadt Baixa und dem höher gelegenen Chiado, die Treppen und steile Anstiege überflüssig machte.
Für seine Zeit war der Elevador de Santa Justa eine technische Sensation: Um 1900 war Stahlbau in Portugal noch selten. Die meisten Gebäude bestanden aus Stein oder Ziegel. Einen 45 Meter hohen, ganz aus Gusseisen gefertigten Aufzug zu errichten, der in zwei Kabinen je bis zu 24 Personen nach oben transportieren kann, war eine Meisterleistung. Auch sein Antrieb war fortschrittlich: Zunächst mit Dampfmaschinen betrieben, wurde er kurze Zeit später bereits auf Elektrizität umgestellt.
Seine Fassade zieren feine neugotische Verzierungen – Bögen, Türmchen und Ornamente, die den Aufzug wie eine Kathedrale aus Stahl wirken lassen: eine Konstruktion, die die Eleganz einer Kirche mit der Industrie der Moderne verband. Kein Wunder, dass Mesnier du Ponsards Aufzug schnell zum sichtbaren Zeichen für den technischen Fortschritt Portugals wurde und bis heute als eines der Wahrzeichen von Lissabon gilt.
Über die Jahrzehnte hinweg musste der Elevador einiges überstehen: Erdbeben und Brände beschädigten die Anlage mehrfach. Immer wieder wurde er restauriert und modernisiert, um den sicheren Transport zu gewährleisten. 2002 erhielt der Aufzug den Status als Nationaldenkmal. Heute ist er nicht nur ein praktisches Verkehrsmittel, sondern auch ein geschütztes Stück Stadtgeschichte, das die industrielle Epoche Lissabons lebendig hält.
Rechnen Sie mit Wartezeiten von 30 bis 60 Minuten, besonders in den Sommermonaten zwischen 11:00 und 17:00 Uhr. Deutlich kürzer sind die Schlangen morgens vor 10:00 Uhr oder abends nach 20:00 Uhr, wenn die meisten Tagesurlauber die Innenstadt verlassen haben.
Wer nur die Aussichtsplattform besuchen möchte, kann den Steg am Convento do Carmo nutzen und dort für rund 1,50 Euro ein separates Ticket zur Plattform erstehen.
Insider-Tipp: Die vielleicht beste Perspektive auf den Elevador de Santa Justa haben Sie von der Fußgängerbrücke am Convento do Carmo. Gehen Sie einfach oben am Aufzug über den Steg zur Terrasse des Convento do Carmo – dort genießen Sie einen einmaligen Panoramablick auf die Dächer von Baixa, das Castelo de São Jorge sowie den Tejo.
Egal ob Kinder oder Erwachsene: Die Hin- und Rückfahrt mit dem Elevador de Santa Justa kostet ca. 6 €. Doch mit einer Tageskarte für Metro, Bus und Tram (24‑Stunden-Ticket für ca. 7 €) können Sie auch Lissabons berühmtesten Aufzug ohne weitere Zuschläge benutzen. Lediglich der Plattform-Zuschlag bleibt bestehen.
Alternativ bietet die Lisboa Card (24, 48 oder 72 Stunden) uneingeschränkten Zugang zu den öffentlichen Verkehrsmitteln sowie kostenlosen Eintritt zum Aufzug inklusive Aussichtsplattform.
Der Aufzug liegt zentral in der Baixa in der Rua de Santa Justa. Dorthin gelangen Sie bequem mit der Metro (Linie Azul, Station Baixa-Chiado) oder mit den berühmten Tramlinien 28 und 12. Zu Fuß ist er von den Plätzen Rossio oder Praça do Comércio in wenigen Minuten erreichbar.
Der Elevador de Santa Justa ist zwar Lissabons berühmtester, aber bei Weitem nicht der einzige Aufzug der Stadt. Neben den historischen Liften setzt Lissabon seit einigen Jahren auch auf moderne Aufzüge, die Sie bequem auf die Höhen der Altstadt bringen. Weniger spektakulär, dafür besonders praktisch verbinden sie die Unterstadt mit höhergelegenen Aussichtspunkten und historischen Vierteln:
Nicht nur Aufzüge erleichtern den Alltag im hügeligen Lissabon. Auch die historischen Standseilbahnen – auf Portugiesisch Ascensores – gehören seit dem 19. Jahrhundert zum Stadtbild von Lissabon. Sie fahren auf kurzen, aber extrem steilen Strecken und verbinden Unter- mit Oberstadt. Bis heute rumpeln die gelben Waggons gemütlich den Hang hinauf und hinunter und sind dabei zugleich praktisches Verkehrsmittel und beliebtes Fotomotiv.
Zu den bekanntesten zählen der Elevador da Glória zwischen Restauradores und Bairro Alto, der Elevador da Bica mit seinem Blick auf den Tejo und der Elevador do Lavra, die älteste Standseilbahn der Stadt.
Nach einem langen Tag voller Auf und Ab mit Standseilbahn und Aufzug in Lissabon möchten Sie vermutlich einfach nur entspannt zurück ins Hotel. Preisbewussten Reisenden sagt vermutlich das zentral gelegene ibis Lisboa Centro Liberdade oder das ibis Styles Lisboa Centro Liberdade NE zu. Sowohl das 2- als auch das 3-Sterne-Hotel vereinen moderne Ausstattung mit äußerst fairen Preisen.
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