Das Atomium: Brüssels futuristisches Wahrzeichen hautnah erleben

Wer Brüssel besichtigen möchte, hat für gewöhnlich eine Reihe von berühmten Sehenswürdigkeiten auf dem Programm. Neben dem Grand-Place, Manneken Pis, der Comic-Strip-Route und dem Magritte Museum steht das Atomium Brüssel bei vielen Besuchern der belgischen Hauptstadt ganz oben auf der To-do-Liste – und das zu Recht. Das futuristisch anmutende Bauwerk ist nicht nur ein architektonisches Highlight, sondern beeindruckt außerdem mit seiner bewegten Geschichte. Entdecken Sie die Geheimnisse des Wahrzeichens von Brüssel im Herzen Belgiens.

Was für Paris der Eiffelturm und für Wien das Riesenrad, das ist das Atomium für Brüssel. Im Gegensatz zu seinen stählernen Geschwistern aus dem späten 19. Jahrhundert liegen die Ursprünge der Konstruktion allerdings im 20. Jahrhundert, genauer gesagt im Jahr 1958.

Entworfen wurde das Atomium für die Expo 58, die erste große Weltausstellung nach dem Zweiten Weltkrieg. Der Ingenieur André Waterkeyn und die Architekten André und Jean Polak schufen ein Bauwerk, das den wissenschaftlichen und technologischen Fortschritt symbolisieren sollte. Das Design – ein auf einem Punkt stehender Kubus mit neun Kugeln, die Atome repräsentieren – stellt eine Elementarzelle des Eisens dar, die um das 165-Milliardenfache vergrößert wurde. Das monumentale Bauprojekt war mehr als nur eine architektonische Meisterleistung: Es sollte der Welt den Wiederaufbaugeist Belgiens präsentieren und die friedliche Nutzung der Atomenergie in den Vordergrund stellen. Bis heute gilt das Atomium als europäisches Symbol für Hoffnung, Innovation und Zusammenarbeit – Werte, die auch die Europäische Union prägen.

Ursprünglich war das Atomium nur als temporäres Bauwerk für zehn Jahre geplant, doch nach Ablauf dieser Zeit entschieden sich die Brüsseler dafür, das Atomium zu behalten. Bei seiner Renovierung von 2004 bis 2006 wurde die Außenhaut vollständig abgenommen und das ursprünglich verwendete Aluminium durch rostfreies Stahlblech ersetzt. Der renommierte Lichtdesigner Ingo Maurer gestaltete die Innen- und Außenbeleuchtung mit einem neuen LED-Beleuchtungssystem, und auch das Innere der Kugeln wurde überholt. Schließlich erhielt der Aufzug eine Glasdecke, durch die Besucher seither die Geschwindigkeit der Auffahrt und die stählerne Konstruktion von innen bewundern können.

Möchten Sie sich ein Bild von den eindrucksvollen Dimensionen des Atomiums machen? Hier sind ein paar Zahlen zu Brüssels berühmtestem Bauwerk:

• Höhe: 102 Meter
• Anzahl der Kugeln: 9
• Durchmesser der Kugeln: 18 Meter
• Anzahl der Verbindungsröhren: 20
• Durchmesser der Röhren: 3,3 Meter
• Gewicht: 2.500 Tonnen
• Längste Rolltreppe: 35 Meter

Genauso beeindruckend wie diese Zahlen ist es, das Atomium im Rahmen eines Besuchs zu erkunden.

Selbst wenn Sie nur für einen Kongress oder eine Messe in Brüssel sind und keine Zeit für ausgiebiges Sightseeing in der belgischen Hauptstadt haben, können Sie das Atomium dank seiner Lage direkt am Messegelände zumindest von außen bewundern. Schon von Weitem glänzen die neun Kugeln wie riesige Magnete in der Sonne. Besonders eindrucksvoll ist das Atomium am Abend, wenn es von den Hunderten in den Kugeln integrierten LED-Lichtern erleuchtet wird. Dann verwandelt es sich in ein glitzerndes Kunstwerk, das die Skyline von Brüssel weltweit unverwechselbar macht.

Über Aufzüge und Rolltreppen gelangen Sie von Kugel zu Kugel. Jede der Sphären hat ihre eigene Funktion: Während einige als Ausstellungsräume genutzt werden, beherbergen andere interaktive Installationen oder sogar Veranstaltungsbereiche, die Sie für Ihre Seminare, Events oder Partys buchen können.

Die Dauerausstellung erstreckt sich über drei Ebenen in der Basiskugel und im Panorama. Hier erwarten Sie umfassende spannende Informationen zur Geschichte des Atomiums, von der Expo 58 über den Verfall des Gebäudes in den 1990er-Jahren bis hin zur Renovierung und Wiedereröffnung im Jahr 2006. Ein besonderes Highlight ist das detailgetreue, von Etienne Tollenaere in über 1700 Arbeitsstunden angefertigte Modell des ursprünglichen Expo-Geländes – sogar die Anzahl der Bäume entspricht jener, die 1958 vor den Gebäuden standen!

Der Rundgang durch das Innere des Atomiums macht seinem futuristischen Äußeren alle Ehre. Bewundern Sie Multimedia-Shows internationaler Künstlerkollektive, mit Soundtracks untermalte Lichtinstallationen mit philosophischen Denkanstößen oder den dauerhaft mit Licht und Klängen bespielten Aufzugschacht – wenn Sie durch die gläserne Decke in den 100 Meter hohen Schacht blicken, fühlen Sie sich in die Kulisse eines Science-Fiction-Films versetzt! Wie schon vor 70 Jahren bei seiner Errichtung ist das Atomium auch heute seiner Zeit voraus und bietet seinen Besuchern einen Blick in die (diesmal digitale) Zukunft.

Das absolute Highlight eines jeden Besuchs im Atomium ist zweifellos die obere Kugel in einer Höhe von 92 Metern, die Sie mit dem Aufzug erreichen. Von hier aus genießen Sie einen 360°-Panoramablick auf Brüssel, der Ihnen die Stadt aus einer ganz neuen Perspektive zeigt. Bei klarer Sicht reicht der Blick bis nach Antwerpen und sogar in die benachbarten Niederlande. Falls Sie nach einem besonderen Ort für einen unvergesslichen Heiratsantrag suchen – das Panorama im Atomium bietet sich dafür an, wovon die zahlreichen verliebten Pärchen zeugen, die zu diesem Zweck hierherkommen. Selbst für private Cocktailpartys mit bis zu 80 Gästen steht der Panoramabereich zur Verfügung. Ebenfalls in der obersten Kugel befindet sich ein Restaurant, das belgische Küche mit der einzigartigen Aussicht kombiniert. Hier können Sie nach Ihrem Rundgang entspannen und die Eindrücke auf sich wirken lassen.

Ein weiterer wunderbarer Fotospot ist der Aussichtspunkt in der seitlichen Kugel auf Ebene 6, den Sie über eine Treppe erreichen. Bei Fotografierenden ist dieser auf 36 Metern liegende Punkt aufgrund seiner zahlreichen kreativen Kompositionsmöglichkeiten ausgesprochen beliebt.

Nicht nur die überdimensionale Stahlkonstruktion selbst, auch die Umgebung des Atomiums ist es wert, erkundet zu werden, und bietet zahlreiche Attraktionen für Groß und Klein.

• Der Eintritt in das nur 150 Meter entfernte Design Museum Brussels ist im Ticketpreis des Atomiums enthalten und bietet Ihnen auf 5000 Quadratmetern zeitgenössisches Design von Künstlern wie Evelyne Axell, Cesare Leonardi oder Philippe Starck. Ein kleiner, moderner Plastic Planet!
• Wenn Ihnen zum Ausgleich der Sinn nach Natur steht, können Sie im direkt neben dem Atomium gelegenen Parc d’Osseghem Laeken auf verschlungenen Wegen zwischen hohen Bäumen wandeln und frische Energie im Grünen tanken. Außerdem bieten sich von hier aus auch wunderbare Gelegenheiten, das Atomium aus malerischen Blickwinkeln zu fotografieren.
• Sie möchten den Eiffelturm, Big Ben und Venedig an einem Tag besuchen und obendrauf noch einem Ausbruch des Vesuvs beiwohnen? Der Erlebnispark Mini-Europe ist eine beliebte Attraktion, die mit ihren 350 Monumenten und Animationen im Maßstab 1:25 besonders Familien mit Kindern fasziniert.
• Passend zum Space-Age-Design des Atomiums ist das wenige Gehminuten entfernte Planetarium Brüssel ebenfalls einen Besuch wert. In der großen Kuppel können Sie bei jedem Wetter eine 360°-Ansicht des aktuellen Sternenhimmels bewundern oder informative Filme für alle Altersgruppen ansehen.

Öffnungszeiten

Montag bis Sonntag 10:00 bis 18:00 Uhr (Kasse schließt um 17:30 Uhr)
 

Erreichbarkeit

U-Bahn-Linie 6, Straßenbahnlinie 7 bis Heysel (Heizel)
 

Tickets

Erwachsene 16 €, Jugendliche bis 17 Jahre und Studenten 8,50 €, Kinder bis 115 cm sowie Personen mit eingeschränkter Mobilität kostenlos.

Der Eintrittspreis beinhaltet den Besuch aller Ausstellungen, des Panoramas sowie den Besuch des Design Museum Brussels.

Verfügbare Kombitickets: Mini-Europa, Planetarium (nur Gruppen), Belgian Beer World

Führung
 

Geführte Rundgänge dauern rund 90 Minuten und müssen drei Wochen im Voraus reserviert werden.
 

Als Wahrzeichen von Brüssel ist das Atomium bei jedem Besuch in der belgischen Hauptstadt Pflicht – tauchen Sie ein in die perfekte Symbiose von Vergangenheit und Zukunft!