1 November 2024
4 Minuten
Lissabons hügelige Straßen offenbaren neugierigen Besuchern fast hinter jeder Ecke neue Ausblicke. Entdecken Sie einzigartige Panoramen von den schönsten Miradouros der Stadt.
1 November 2024
4 Minuten
Zwischen sieben Hügeln liegt Lissabon eingebettet und hält auf Schritt und Tritt Überraschungen für den Besucher bereit. Der ganze Zauber der portugiesischen Hauptstadt offenbart sich an den wunderbaren Miradouros – Aussichtspunkten an den höchsten Orten der Stadt. Enge Gassen öffnen sich plötzlich zu historischen Terrassen, und jeder Miradouro Lissabons offenbart seine eigene, einzigartige Perspektive wie die auf einem Hügel gelegene Burg Castelo de São Jorge. Hoch über der Stadt thronend blickt sie auf weiß getünchte Häuser und breite Plätze, Kirchenkuppeln und rote Ziegeldächer, und hinter allem der Fluss Tejo, so breit wie ein Meer, der seine letzten Kilometer träge dahinfließt, bevor er in den Atlantik mündet.
Ein Teil des Vergnügens, einfach durch die Straßen zu schlendern, besteht darin, selbst über diese atemberaubenden Ausblicke zu stolpern. Wir haben eine Auswahl unserer Lieblings-Miradouros zusammengestellt, um Ihnen die Orientierung zu erleichtern: die lebhaftesten und die intimsten, wo Sie den beeindruckendsten Sonnenaufgang oder den unvergesslichsten Sonnenuntergang erleben können, die romantischsten Orte und die besten Ausblicke bei Nacht. Wir haben die Liste um ein paar andere Aussichtspunkte ergänzt, die zwar keine traditionellen Miradouros sind, von denen aus Sie aber trotzdem einen unglaublichen Blick auf diese bezaubernde Stadt genießen können.
Das Castelo de São Jorge thront über Lissabon und ist von fast überall in der Stadt zu sehen. Seine Aussichtspunkte bieten einen Weitblick, den schon die alten Römer genossen. Die Burg hat eine über 2000 Jahre alte Geschichte, wurde 1147 von den Mauren zurückerobert, beim Erdbeben von 1755 zerstört und unter der Salazar-Diktatur in den 1940er-Jahren restauriert. Schlendern Sie zwischen den Pfauen unter den schattigen Bäumen auf den Miradouros und genießen Sie den Blick auf die Hügel der Stadt, den prächtigen Uferplatz Praça do Comércio und entlang des breiten Tejo bis zur beeindruckenden Brücke Ponte 25 de Abril – und darüber hinaus.
Anreise: Bus 737 bis Castelo, Straßenbahn 12E oder 28E bis Lg. Portas Sol oder mit dem Aufzug Elevador do Castelo aus Baixa
Gut für: den unvergleichlichen Überblick
Unser Tipp: Der Eintritt zur Burg einschließlich der Aussichtsterrassen ist kostenpflichtig und es lohnt sich, online zu reservieren, um die Warteschlangen zu vermeiden. Der Eintritt ist es mehr als wert, denn neben der atemberaubenden Aussicht können Sie auch die Zinnen, die Camera obscura und die faszinierende historische Ausstellung im Museum erkunden.
Von diesem wunderbaren Aussichtspunkt aus haben Sie praktisch ganz Lissabon vor sich liegen: Vom Castelo de São Jorge können Sie Ihren Blick über die Brücke Ponte 25 de Abril über den Tejo, den Martim-Moniz-Platz, die roten Dächer der Stadtteile Intendente und Mouraria bis zum Monsanto-Park schweifen lassen. Die uralten Kiefern machen diesen Miradouro in Lissabon zu einem schattigen Zufluchtsort bei heißem Wetter, und der gemütliche Kiosk lädt zum Verweilen ein. Wenn Sie schon einmal da sind, sollten Sie unbedingt die herrlichen blauen Azulejo-Mosaike und die beeindruckende Barockkirche des Klosters Convento da Graça bewundern.
Anreise: Kombinieren Sie Ihren Besuch mit einer Fahrt mit der kultigen gelben Straßenbahn 28E (oder der weniger überfüllten 12E) bis zur Haltestelle Graça. Oder steigen Sie in die brandneue Standseilbahn von der Rua dos Lagares ein.
Gut für: Orientierung, wunderbare Sonnenuntergänge, warme Abende
Wissenswertes: Der Aussichtspunkt heißt eigentlich Miradouro Sophia de Mello Breyner Andresen, benannt zu Ehren der portugiesischen Dichterin des 20. Jahrhunderts, die hier Inspiration fand.
Direkt gegenüber, auf der anderen Seite des Stadtzentrums, liegt der Miradouro de São Pedro de Alcântara. Der Aussichtspunkt erstreckt sich über zwei Ebenen: oben ein schattiger, belebter Park und unten eine ruhige, elegante Terrasse mit klassischen Gärten. Die Aussicht wird vom Castelo de São Jorge auf seinem Hügel dominiert, der bei Sonnenuntergang in goldenes Licht getaucht wird. Sie sehen auch die majestätische Avenida da Liberdade und das geometrische Straßenraster in Baixa, der Unterstadt, die nach dem Erdbeben von 1755 angelegt wurde. Die auf Azulejo-Fliesen gemalte Karte zeigt alle von hier aus sichtbaren Sehenswürdigkeiten.
Anreise: Wenn Sie die steilen Straßen lieber nicht hinaufsteigen möchten, nehmen Sie die 3-minütige Fahrt mit dem hübschen, gelben Elevador da Glória von der Praça dos Restauradores.
Gut für: Straßenmusikern im Park zuschauen, den Sonnenuntergang über dem Castelo genießen, romantische Drinks am Abend
Unser Tipp: Vom eleganten 5-Sterne-Hotel Sofitel Lisbon Liberdade sind es nur ein paar Schritte entlang der mondänen Avenida da Liberdade bis zum Elevador da Glória und diesem wunderschönen Miradouro in Lissabon.
Etwas abseits der Touristenpfade aber umso beliebter bei den jungen Einheimischen bietet dieser wunderbare Miradouro in Lissabon atemberaubende Ausblicke über die ganze Tejo-Mündung. Sie können die spektakuläre Hängebrücke Ponte 25 de Abril und die hoch aufragende Cristo-Rei-Statue am gegenüberliegenden Ufer bewundern. Bei Sonnenuntergang ist alles noch beeindruckender. Dann erwacht der Miradouro wirklich zum Leben, und die Menschen entspannen sich auf den großen Marmorstufen oder an den Tischen des Kiosks und saugen die chillige Partyatmosphäre auf.
Anreise: Mit der Standseilbahn Elevador da Bica (Linie 53E) von der Rua de S. Paulo oder mit der beliebten Straßenbahnlinie 28E nach Sta. Catarina
Gut für: Sonnenuntergänge über dem Tejo, relaxte Abende
Wissenswertes: Der Miradouro de Santa Catarina ist besser bekannt als Adamastor nach dem mythologischen Wesen, das die Gefahren des Meeres symbolisiert und in einer markanten Statue verewigt ist. Einst beobachteten die Lissabonner von hier aus, wie Schiffe ausliefen, um sich genau diesen Gefahren zu stellen.
Der höchste Miradouro Lissabons befindet sich auf dem Kirchhof der winzigen Kapelle Nossa Senhora do Monte und bietet einen Weitblick, der vom nahe gelegenen Graça-Kloster und dem Castelo de São Jorge über die untere Stadt bis zum Tejo reicht. Eine kleine Statue der Senhora teilt mit Ihnen die wunderbare Aussicht, und ein Stadtplan aus Azulejo-Fliesen hilft auch hier bei der Orientierung. Durch die hier vorbeiführenden Tuk-Tuk-Touren kann der Miradouro tagsüber sehr belebt sein, aber sobald diese wieder weg sind, ist es ein wunderbar ruhiger Ort – vor allem, wenn abends die Lichter der Stadt aufflackern.
Anreise: Die Aussicht von oben ist der Lohn für den Aufstieg! Nehmen Sie die Straßenbahnen 28E oder 12E bis zur R. Graça und gehen Sie dann die steile Rua Senhora do Monte hinauf.
Gut für: ruhige Kontemplation, romantische Momente
Wissenswertes: Erwarten Sie ein Baby? Wenn Sie sich in der Kapelle auf den steinernen Stuhl setzen und ein Gebet an den Heiligen Gens sprechen, soll das angeblich eine leichte Geburt garantieren!
Dieser wunderbare Miradouro in Lissabon sitzt wie ein großer Balkon über Alfama, dem ältesten Teil der Stadt, und der Blick auf weiße Häuser und rote Dächer, die kaskadenartig zum Tejo-Ufer hinunterfallen, ist ein perfektes Postkartenmotiv. Die Türme des Klosters São Vicente de Fora und das Nationale Pantheon dominieren die Skyline. Währenddessen bilden die im Hafen liegenden Kreuzfahrtschiffe einen modernen Kontrast. Eine Statue des Heiligen Vinzenz begrüßt Sie auf dem Aussichtspunkt. Der Name „Tor der Sonne“ verrät, dass dies ein wunderbarer Ort ist, um den Sonnenaufgang über dem Tejo zu beobachten. Tagsüber ist hier immer etwas los. Der Kiosk ist ideal für einen stärkenden Kaffee, wenn Sie zum Castelo de São Jorge hinaufwandern – oder ein kühles Bier auf dem Weg nach unten.
Anreise: Straßenbahn 28E oder 12E oder Bus 10B bis Lg. Portas Sol
Gut für: den Sonnenaufgang bewundern, Menschen beobachten
Unser Tipp: Die reich verzierten Räume des angrenzenden Palácio Azurara, heute das Museu de Artes Decorativas, bieten einen eindrucksvollen Einblick in das Leben der portugiesischen Aristokratie im 18. und 19. Jahrhundert.
Nur wenige Schritte von Portas do Sol (aber gefühlt eine Welt entfernt) ist der ruhige Miradouro de Santa Luzia an sich schon ein magischer Anblick, noch bevor Sie die Aussicht über Alfama und die Weite des Tejo genießen. Von der mit wunderschönen blauen Azulejo-Fliesen verzierten Terrasse und der von Bougainvillea bewachsenen Pergola aus unterbrechen die Kirchen Santa Engrácia, Santo Estêvão und São Miguel das Panorama.
Anreise: Straßenbahn 28E oder 12E oder Bus 10B bis Miradouro Sta. Luzia
Gut für: Sonnenaufgänge, einfach die Schönheit genießen
Unser Tipp: Bewundern Sie unbedingt den Teich und die Fliesenmalereien an der Wand der angrenzenden Santa-Luzia-Kirche, die den großen Platz am Flussufer, Praça do Comércio, vor dem Erdbeben und der Rückeroberung der Burg von den Mauren zeigen.
Sie sind vielleicht keine traditionellen Miradouros in Lissabon, aber auch von den folgenden Plätzen aus genießen Sie spektakuläre Ausblicke.
Der prächtige neugotische Aufzug ist wohl der berühmteste in Lissabon. Die 1902 eröffnete schmuckvolle Eisenkonstruktion verbindet die Baixa, die Unterstadt, mit dem höher gelegenen Chiado und dem Bairro Alto. Von der Aussichtsplattform an der Spitze aus liegen Baixa, das Castelo de São Jorge und der Tejo vor bzw. unter Ihnen.
Dieser imposante Triumphbogen, der zum Gedenken an den Wiederaufbau der Stadt nach dem großen Erdbeben von 1755 errichtet wurde, bietet einen Blick auf das geometrische Straßennetz der Unterstadt Baixa auf der einen Seite und auf den weitläufigen Platz Praça do Comércio und den Tejo auf der anderen.
Der kunstvolle Turm von Belém wurde 1515 erbaut, um die Einfahrt in den Hafen von Lissabon zu bewachen, und diente den portugiesischen Seefahrern als Ausgangspunkt für ihre Reisen. Von der Aussichtsplattform aus kann man den Stadtteil Belém und die Brücke Ponte 25 de Abril sowie die Tejo-Mündung bis zum Atlantik überblicken.
Wissenswertes: Die spektakuläre Ponte 25 de Abril überspannt den Tejo und verbindet Lissabon mit der Gemeinde Almada am Südufer. Die 1966 eröffnete Hängebrücke, die an die Golden Gate Bridge von San Francisco erinnert, wurde später nach dem Datum der Nelkenrevolution von 1974 umbenannt, mit der die vorherige Salazar-Diktatur gestürzt wurde.
Die spektakuläre Christkönigsstatue steht auf einem Plateau hoch über dem Tejo am Südufer des Flusses. Die Aussichtsplattform des vom Christus-Erlöser in Rio inspirierten Denkmals bietet einen unvergleichlichen Blick auf die Stadt Lissabon und die Ponte 25 de Abril sowie den Tejo hinunter bis zum Atlantik.
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