Harry und Carrie sind die kreativen Köpfe hinter dem beliebten Zürcher Foodblog Harrys Ding. Seit 2008 bewegen sie sich in der dynamischen Foodszene und lieben es, neue Foodtrends, spannende Restaurants, gemütliche Cafés und verlockende Reisedestinationen zu entdecken. Die beiden scouten, probieren, fotografieren und schreiben. «Wir möchten unsere Leser mit guten Geschichten, emotionalen Fotos und ausgesuchten Tipps inspirieren», erklären Harry und Carrie.
Wenn es in Zürich Sommer ist, die Temperaturen südländisches Niveau erreichen und die Abende lau sind, dann verlegen die Menschen ihr Leben nach draussen - und, wenn immer möglich, an die Ufer des klaren, erfrischenden Zürichsees oder der friedlich vor sich hin fliessenden Limmat. Wir stellen euch unsere drei Lieblings-Sommerplätze in der Stadt vor.
Das Seebad Enge am rechten Zürichsee-Ufer gehört zu den beliebtesten Badis der Stadt (Foto: harrysding.ch / Carrie Meier-Ho)
Die heimlichen Stars des Zürcher Sommers sind die sogenannten «Badis». So werden die öffentlichen Fluss- oder Seebäder genannt. Man findet sie über die ganze Stadt verteilt. Besonders reizvoll: Tagsüber lässt es sich in den Badis nicht nur prächtig die Sonne geniessen und wunderbar im erfrischenden Kühl des Sees schwimmen, auch den kleinen Hunger kann man hier stillen - fast immer mit hausgemachten Snacks. Abends dann verwandeln sich die attraktiven Stadtoasen in In-Locations, wo man sich trifft und zu guter Musik einen Drink oder auch zwei geniesst.
Eine Oase mitten in der Stadt: das Zürcher Frauenbad (Foto: harrysding.ch / Carrie Meier-Ho)
Schwimmen, Standup-Paddeln und leckere Snacks
Eine unserer Lieblings-Badis ist das Seebad Enge. Von zu Hause aus brauchen wir mit dem Fahrrad nur 10 Minuten, bis wir dort sind - und wir leben nicht mal in der Nähe des Sees. Daran sieht man schnell: Zürich ist wahrlich eine kleine, kompakte Stadt. Übrigens: Die Stadt entdeckt man am bequemsten mit dem Fahrrad! Auch ohne eigenes, denn bei Züri rollt kann jeder kostenlos Fahrräder mieten. Mit denen ist man dann innert kürzester Zeit an jedem Ort der Stadt. Natürlich steht diese Möglichkeit auch Besuchern offen - und zwar ganz unkompliziert im Tausch gegen ein offizielles Ausweispapier.
Aber zurück zum Seebad Enge. Wir lieben es, hier in den Tag zu starten! Zum Beispiel mit einer frühmorgendlichen Ertüchtigung auf dem Standup Paddleboard (SUP), mit dem wir dann dem Ufer entlang gleiten und die Ruhe auf dem Wasser geniessen. Die angesagten Bretter bekommt man in der Badi für 35 Franken die Stunde. Welch ein Genuss für Seele und Körper!
Natürlich lässt der Hunger danach nicht lange auf sich warten. Da passt es gut, dass das Seebad Enge nicht nur für seine exklusive Lage mit herrlichem Blick auf Stadt und Berge bekannt ist, sondern auch für sein diverses Angebot an kleinen Speisen. Am liebsten essen wir hier nach sportlichem Einsatz Pancakes oder gesunde und herrlich schmeckende Açai Bowls. Man muss ihn einfach lieben, diesen Ort!
Am Abend verwandelt sich das Frauenbad in die gemischte Barfussbar und lockt mit Lesungen, Konzerten und einer unvergleichlichen Atmosphäre (Foto: harrysding.ch / Carrie Meier-Ho)
Ein Badi-Juwel nur für Frauen - zumindest tagsüber
Eine andere Badi, die man (als Frau) unter keinen Umständen verpassen darf, ist das Frauenbad. Das zentral gelegene Flussbad ist tagsüber ausschliesslich für Frauen reserviert. Wer sich hier einen guten Platz direkt am Wasser ergattern möchte, der sollte früh aufstehen - die besten Plätze sind im Nu belegt. Als besonderes Highlight lockt neben der Holzkonstruktion im Jugendstil der majestätische Blick auf die vier grossen Kirchtürme der Stadt. Allenthalben steuern Schwäne und Enten auf die Badi zu und leisten den Sonnenanbeterinnen Gesellschaft - und betteln hie und da um etwas Brot.
Das Frauenbad, im lokalen Idiom auch «Frauenbadi» genannt, liegt zwischen der malerischen Altstadt und der berühmten Einkaufsstrasse Bahnhofstrasse, ganz in der Nähe des Bürkliplatzes. Abends verwandelt sich die Anlage in eine In-Bar. Dann streift sie sich die keusche Frauenbad-Identität ab und nimmt das Naturell einer reizvollen Barfussbar für alle an, wo auch ein Flirt nicht ausgeschlossen ist - barfuss notabene. Wenn die Sonne untergeht und es dunkel wird, glitzert das Flusswasserbecken im Licht der kunstvollen Beleuchtung - und die Stimmung dreht ins Magische. Die Bar hält allerlei Drinks und Snacks bereit. Und wenn dann dazu noch Livemusik gespielt wird, dann ist «Summer dreaming» angesagt.
Fischers Fritz fischt...Der Zürcher Campingplatz lockt nicht nur mit einer spektakulären Aussicht, sondern auch mit einem hervorragenden Gastro-Service (Foto: harrysding.ch / Carrie Meier-Ho)
Weisse Sonnenschirme, Liegestühle und Fischknusperli
Die Zürcher Sommerabende sind lang und warm. Und wenn immer es das Wetter erlaubt entscheiden wir uns für Pre-Dinner-Snacks draussen unter freiem Himmel. Fischer’s Fritz ist ein Must-Go und einer unserer Favoriten. Mehr Strandkneipe denn Restaurant, befindet sich die Open Air Eatery auf dem einzigen Stadtzürcher Campingplatz - direkt am Wasser mit atemberaubender Sicht auf das gegenüberliegende Seeufer und die Stadt. Flankiert wird das ganze mit weissen Sonnenschirmen und gemütlichen Liegestühlen. Auf den Tisch kommen einfache Gerichte, die allerdings mit besten Zutaten zubereitet werden. Sehr beliebt ist der frische Zürichseefisch, der in Form sogenannter «Fischknusperli» (panierte und frittierte Fischstücken) serviert wird. Und wer möchte, der darf auch hier gerne jederzeit ins kühle Nass des Sees springen.
