20 November 2025
5 Minuten
Er zählt zu den schönsten und traditionsreichsten Märkten Europas: der Weihnachtsmarkt in Krakau. Doch die Stadt weiß in der Adventszeit noch mehr zu verzaubern.
20 November 2025
5 Minuten
Jedes Jahr in der Adventszeit verwandelt sich der zentrale Marktplatz von Krakau in einen riesigen Weihnachtsmarkt. Zwischen der Marienbasilika und den Tuchhallen stehen weihnachtlich geschmückte Holzbuden dicht an dicht. Die Menschen schlendern mit dampfendem Glühwein (Grzaniec) in der Hand durch die schmalen Gassen auf der Suche nach polnischen Leckereien und originellen Geschenkideen. Dass der Weihnachtsmarkt auf dem Rynek Główny in der Vorweihnachtszeit viele Besucher anlockt, ist kaum verwunderlich. Nicht nur der mittelalterliche Markt verwandelt sich in ein Weihnachtswunderland, sondern auch die umliegenden Gassen der Altstadt. Wenn dann noch die ersten Schneeflocken über die historischen Fassaden tanzen, ist die Szenerie vollkommen.
Doch nicht nur mit der Eröffnung des Krakauer Weihnachtsmarkts legt sich ein besonderer Zauber über die Stadt. Überall werden hier weihnachtliche Traditionen gepflegt und jahreszeittypische Spezialitäten serviert. Die südpolnische Stadt hat in der kalten Jahreszeit also einiges zu bieten – ideal, um sich auf die Festtage einzustimmen.
Wenn in der Krakauer Altstadt der Duft von Glühwein, gebratenen Würstchen und gerösteten Mandeln in der Luft liegt, zieht es die Menschen auf den mittelalterlichen Marktplatz Rynek Główny. Umgeben von hübsch restaurierten Bürgerhäusern und Palästen stellt sich hier schnell das Gefühl ein, eine Reise durch die Zeit zu unternehmen. Erst recht im Dezember, wenn sich die Stadt in eine glitzernde Weihnachtswelt verwandelt, mehr als 70 Holzbuden den Platz zwischen der gotischen Marienbasilika und den historischen Tuchhallen füllen und weihnachtliche Musik durch die Gassen weht. Dann hat der größte Weihnachtsmarkt Krakaus seine Tore geöffnet.
Nahe der Marienbasilika ragt ein riesiger, bunt geschmückter Tannenbaum in die Höhe. Auf der Bühne werden Weihnachtslieder angestimmt und Volkstänze aufgeführt. Folgen Sie dem Menschen- und Lichtermeer und lassen Sie sich treiben. Aus Holzkrügen dampft der Glühwein, Punsch oder Wintertee, während auf dem Grill Würstchen und Oscypek (geräucherter Schafskäse aus der Tatra, der oft mit Preiselbeermarmelade gereicht wird) brutzeln. An jeder Ecke erwarten Sie neue Versuchungen, deswegen sollten Sie diesen Weihnachtsmarkt unbedingt mit viel Appetit besuchen und geröstete Kastanien, köstlich gefüllte Pierogi, Pierniki (mit Schokolade überzogene Lebkuchen) und Makowiec, den polnischen Mohnstrudel, probieren.
Funfact: Wussten Sie, dass Mohn die Nationalblume Polens ist und einen festen Platz in der polnischen Küche hat? Besonders gerne backen die Polen den Striezel oder Strudel mit leckerer Mohnfüllung an Festtagen. Wagen Sie also unbedingt eine Kostprobe auf dem Weihnachtsmarkt in Krakau!
Wenn Sie auf der Suche nach außergewöhnlichen Geschenkideen für Ihre Liebsten sind, ist der Weihnachtsmarkt auf dem historischen Marktplatz in Krakau eine gute Anlaufstelle. In den urigen, liebevoll dekorierten Holzbuden finden Sie Kunsthandwerk, regionale Produkte sowie polnische Süßigkeiten und Pralinen. Doch auch aus Nachbarländern wie Litauen, Ungarn oder der Slowakei reisen mitunter eifrige Händler und Handwerker nach Krakau. Wie ihre polnischen Kollegen lassen sie zur Weihnachtszeit zwischen bunten Lichtern und Budenzauber fast vergessene Handwerkskünste wieder aufleben. Glasbläser stellen ihr Können unter Beweis und verkaufen filigrane Glasarbeiten. Es gibt handbemalten Weihnachtsschmuck, kunstvoll geschnitzte Holzfiguren, reich verzierte Nudelhölzer und traditionelle polnische Keramik. Aber auch handgemachten Schmuck, bestickte Tischdecken, Holzspielzeug sowie kuschelige Mützen, Schals und Socken in traditionellen Mustern können Sie hier für Ihre Liebsten oder für sich selbst erstehen.
Oder tun Sie es den Einheimischen gleich und kaufen Sie auf dem Weihnachtsmarkt in Krakau Oblaten (Opłatek). Diese sind oft mit religiösen Motiven wie der Geburt Christi oder dem Stern von Bethlehem versehen. An Heiligabend brechen Familien diese Oblaten gemeinsam und teilen sie mit guten Wünschen. Das klingt nach einem schönen Brauch, nicht wahr?
Wenn Sie dem Trubel auf dem Hauptmarkt entfliehen möchten, führt Sie ein Spaziergang über die Weichsel in den Stadtteil Podgórze. Auf dem Rynek Podgórski, im Schatten der wie ein Märchenschloss anmutenden Josefskirche, zelebrieren die Krakauer auf dem gemütlichen „Weihnachtsmarkt der besonderen Dinge“ die kulturelle Vielfalt der Region. In der Mitte steht ein mehr als hundert Jahre altes viktorianisches Karussell. An den kleinen Ständen drum herum können Sie handgemachten (Weihnachts-)Schmuck, warme Kleidung, Spielzeug und weitere regionale Produkte wie Souvenirs mit Motiven aus dem Stadtteil erstehen, während Ihnen der Duft von hausgemachten Spezialitäten und frischem Glühwein um die Nase weht.
Noch bevor Sie die Weichsel überqueren, erstreckt sich rechts von Ihnen das jüdische Viertel Kazimierz, eines der angesagtesten Viertel der Stadt und gleichbedeutend mit Streetfood, Graffiti und Milchbars. Hier lohnt es sich kurz abzubiegen, um den Weihnachtsmarkt auf dem Plac Wolnica zu besuchen. Dieser Weihnachtsmarkt in Krakau ist zwar überschaubar, aber fast noch ein Geheimtipp. Die Stimmung ist wesentlich beschaulicher und gelassener. Doch auch an den gut 30 geschmückten Ständen hier dreht sich alles um kunstvolles Handwerk, Schmuck und Keramik aus der Region, sodass Sie sicher das eine oder andere besondere Geschenk oder Mitbringsel finden.
Gut zu wissen: Der Weihnachtsmarkt in Podgórze findet in der Regel an einem Wochenende zu Beginn der Adventszeit statt; der Weihnachtsmarkt in Kazimierz hingegen meist in den ersten beiden Dezemberwochen.
Weihnachtlicher Museumstipp: Direkt am Plac Wolnica steht das Ethnografische Museum, wo Sie unter anderem Ausstellungsstücke über polnische Weihnachtstraditionen und -dekoration ansehen können.
Plac Wolnica 1; geöffnet Di–So 10:00–18:00 Uhr, Standardticket 20 PLN (ca. 5 €)
Der Weihnachtsmarkt auf dem historischen Hauptmarkt in Krakau gehört für viele Besuchende zu den schönsten in ganz Polen. Seine Geschichte reicht weit zurück – und ist eng verwoben mit den liebevoll gepflegten Adventsbräuchen der Stadt.
Ein wahres Highlight des Weihnachtsmarkts in Krakau ist der Krippenwettbewerb. Doch es gibt strikte Regeln – und wer teilnehmen möchte, sollte ein Händchen fürs Handwerkliche haben und vor allem rechtzeitig beginnen. Tradition ist es, die Krippen (Szopki) in Miniaturform aus Holz, Gips, Kunststoff und Glitter zu bauen. Unverzichtbar beim Basteln ist, dass jede Krippe Krakauer Sehenswürdigkeiten wie die markanten Türme der Marienbasilika oder die Wawel-Kathedrale enthält und mit der biblischen Weihnachtsszene der Geburt Christi verbindet. Extrapunkte gibt es für ausgeklügelte Bewegungsmechanismen, Beleuchtung, Fantasiegestalten oder politische Satire. Immer am ersten Donnerstag im Dezember stellen die Kunsthandwerker dann ihre farbenfrohen, opulent gefertigten Kunstwerke rund um das Adam-Mickiewicz-Denkmal auf dem Rynek Główny auf, um die schönsten unter ihnen küren zu lassen. Zurück reicht dieser herrliche Weihnachtsbrauch bis ins 19. Jahrhundert. Bevor Sie die Krippen aber am Denkmal bewundern können, werden diese traditionell bei einem feierlichen Umzug von den Krippenbauern präsentiert. Dieser startet in der Regel nach dem Turmlied (Hejnał) auf dem Marktplatz.
In Polen spielt das Essen wie auch hierzulande eine wichtige Rolle an Weihnachten. Am Heiligabend (Wigilia), versammeln sich polnische Familien traditionell um den festlich gedeckten Tisch, auf dem zwölf verschiedene Gerichte aufgetragen werden – jedes steht für einen biblischen Apostel oder einen Monat des kommenden Jahres und soll Glück bringen. Zum Weihnachtsessen (Wieczerza Wigilijna) kommen Klassiker wie Borschtsch (Rote-Bete-Suppe) mit Uszka (Ravioli), Karpfen, Pilzsuppe, Piroggen, gedünsteter Kohl, Kompott aus Trockenfrüchten und Mehlklöße mit Mohn auf den Tisch.
Wenn Sie Krakau während der Adventszeit besuchen, können Sie mit etwas Glück dieses üppige Menü ebenfalls genießen – oder zumindest einige Gerichte davon. Vor allem Restaurants, die traditionelle polnische Küche servieren, und auch einige Hotels teilen diese leckere Tradition mit ihren Gästen. So hatte etwa das traditionsreiche Pod Aniołami mit seinem verwinkelten Keller in den vergangenen Jahren immer wieder das Heiligabendmenü auf seiner Karte.
Pod Aniołami: Grodzka 35; geöffnet Mo–So 13:00–23:00 Uhr
Eine Städtereise nach Krakau lohnt sich natürlich schon allein wegen der wunderbaren Weihnachtsmärkte und Adventsbräuche. Doch die Stadt hat in der Vorweihnachtszeit noch einiges mehr zu bieten, um sich auf die gemütliche Jahreszeit einzustimmen und gemeinsame Zeit zu genießen.
Eine Runde auf dem Eis gehört zur Vorweihnachtszeit einfach dazu – und am schönsten dreht man diese in Krakau mitten im historischen Jordanpark westlich der Krakauer Altstadt. Dort erwartet Sie nämlich die größte Open-Air-Eisbahn Polens. Ziehen Sie die Schlittschuhe an und sausen Sie über die 1.200 Quadratmeter große Fläche und hinein in eine gewundene Eisallee, die sich zwischen hell erleuchteten Bäumen, vorbei an Rentier- und Bärenfiguren, durch eine märchenhafte Kulisse schlängelt. Am schönsten schlittert es sich, wenn die Sonne bereits untergegangen ist und die Lichter das Eis zum Funkeln bringen.
Władysława Reymonta; geöffnet ab Anfang Dezember So–Do 9:00–21:00 Uhr, Fr–Sa 9:00–22:00 Uhr; Schlittschuhverleih vor Ort
Im Winter, wenn der Abend früher hereinbricht, die kleinen Boutiquen und Geschäfte rote Schleifen und Zuckerstangen schmücken und Lichterketten über den Gassen hängen, ist die Stimmung in der Krakauer Altstadt besonders romantisch. Wenn dann auch noch der Schnee sanft herabrieselt und die Altstadtgassen einzuckert, ist es um die meisten Romantiker geschehen. Anders als die Warschauer Altstadt wurde Krakau im Zweiten Weltkrieg nicht vollständig zerstört. Bei einem romantischen Bummel durch das historische Zentrum, das seit 1978 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, spüren Sie den Zauber der Vorweihnachtszeit und die lange und bewegte Geschichte der Stadt.
Wenn Ihnen kalt wird, kehren Sie im urig-charmanten Café Camelot ein. Es liegt nur fünf Minuten vom Marktplatz entfernt. Dort knarren die Dielen, wenn Sie eintreten, und auf den kleinen Tischen flackern romantisch die Kerzen. Je nachdem, ob Sie eher Lust auf etwas Süßes oder Herzhaftes haben, gönnen Sie sich ein Stück frisch gebackenen Kuchen oder hausgemachte Piroggen. Haben Sie sich ausreichend aufgewärmt und wollen noch mehr Romantik aufsaugen, dann unternehmen Sie noch einen Spaziergang durch den Planty-Park. Der führt auf vier Kilometern rund um die Altstadt und ist besonders romantisch, wenn im Winter Schnee liegt.
Café Camelot: Św. Tomasza 17; geöffnet So–Do 9:00–23:00 Uhr, Fr–Sa 9:00–0:00 Uhr
Hoteltipp: Im 4-Sterne-Hotel TRIBE Krakau Altstadt schlafen Sie gemütlich, stylisch und nur einen Katzensprung von der romantischen Altstadt entfernt. Von hier aus erreichen Sie alle Krakauer Weihnachtsmärkte bei einem gemütlichen Spaziergang.
Für die Kleinen ist ein Besuch im Zoo immer ein Highlight. Mitten im Wolski-Wald westlich der Altstadt leben rund 1.500 Tiere auf einem gut 20 Hektar großem Gelände: Löwen, Elefanten, Tiger und viele mehr. Besuchen Sie mit Ihrer Familie den Krakauer Zoo in der Vorweihnachtszeit, herrscht dort eine besonders gemütliche Atmosphäre und Sie können die Tiere in Ruhe beobachten. Außerdem erwartet die Kleinen ein spannender Winterlehrpfad, auf dem sie in die Welt von Tieren eintauchen, die kalte Temperaturen mögen und ein Leben im Schnee bevorzugen.
Aleja Kasy Oszczędności Miasta Krakowa 14; im Winter täglich geöffnet 9:00–16:00 Uhr
Winterlicher Urlaubstipp: Verbinden Sie einen Besuch des Weihnachtsmarkts in Krakau mit einem Winterurlaub in Zakopane. Die „Skihauptstadt Polens“ liegt nur rund hundert Kilometer südlich – und dank ihrer Lage im Tatra-Gebirge stehen die Chancen gut, auf knirschendem Schnee zu spazieren.
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