Wochenende in Düsseldorf: Zwischen Altstadtidylle und Streetart

Wer durch Düsseldorf streift, merkt schnell: Die Rheinstadt hat viele Facetten, die sich an einem verlängerten Wochenende wunderbar entdecken lassen.

In großen Bögen schlängelt sich der Rhein durch die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt. Wer schon einmal hier war, weiß, dass sich am Wasser ein Großteil des Düsseldorfer Lebens abspielt. Direkt an die berühmte Rheinuferpromenade kuschelt sich die Altstadt mit ihren unzähligen Sehenswürdigkeiten, urigen Restaurants, Brauereien und der „längsten Theke der Welt“. An ihr kommen Sie nicht vorbei, wenn Sie ein Wochenende in Düsseldorf verbringen. Doch Düsseldorf ist noch viel mehr – eine Stadt der Gegensätze, die immer wieder beweist, dass Tradition und Moderne sehr wohl miteinander auskommen. Ein Wochenende am Rhein ist ideal, um diesen Gegensätzen auf die Spur zu kommen und Düsseldorf besser kennenzulernen.

Hoteltipp: Ein hervorragender Ausgangspunkt für ein Wochenende in Düsseldorf ist das stylische 25hours Hotel Düsseldorf Das Tour, von dem aus Sie die Altstadt prima zu Fuß erkunden können.

Wochenende in Düsseldorf: Altstadtflair, Stadtblick und Rheinidylle am Freitag

Wer zum ersten Mal in der Rheinmetropole unterwegs ist, sollte das Wochenende mit einem Bummel durch die Düsseldorfer Altstadt beginnen. Dort kommt zunächst ein wenig Kleinstadtfeeling auf. Die schmalen kopfsteingepflasterten Gassen, die von historischen Häuserreihen und kleinen Kirchen gesäumt sind, stecken voller Geschichte, Kultur und Leben. Und sie führen Sie direkt an den Rhein – doch eins nach dem anderen.

Ein Stück Düsseldorfer Stadtgeschichte

In der trubeligen Altstadt schlägt bis heute das Herz der Rheinstadt. Auf den pittoresken Plätzen und in den Altstadtgassen sehen Sie noch etwas vom ursprünglichen Düsseldorf, von seinen Anfängen als Fischerdorf. Der Schlossturm am Burgplatz ist ein letztes Überbleibsel der alten Schlossanlage. Heute beheimatet der 33 Meter hohe Schlossturm ein äußerst sehenswertes Schifffahrtsmuseum. Obendrüber klirren im Café Laterne die Kaffeetassen und wandern italienische Kuchenspezialitäten auf die Tische. Hier haben Sie einen Logenplatz mit 360-Grad-Panoramablick auf Altstadt und Rhein.


Schifffahrtsmuseum: Burgplatz 30, Fr–So 11:00–18:00 Uhr


Sollten Sie hier keinen Platz ergattern, spazieren Sie weiter zum Carlsplatz. Holen Sie sich in der Patisserie Pure Pastry ein gefülltes Croissant und auf dem traditionsreichen Wochenmarkt am Stand von Kaffeesommelière Ursula „Uschi“ Wiedenlübbert von KaffeeReich dazu einen der besten Kaffees der Stadt. Damit geht es ans Wasser zur Rheinuferpromenade, wo sich bei schönem Wetter die ganze Stadt trifft und die Menschen Salsa tanzen oder auf Rollschuhen an den Flanierenden vorbeischwingen. Machen Sie es sich auf den Rheinterrassen gemütlich und beobachten Sie das Geschehen.


Wochenmarkt: Carlsplatz 26, Fr 8:00–18:00 Uhr, Sa 8:00–16:00 Uhr

Und wenn die Sonne untergeht? Dann genießen Sie am Rheinufer einen traumhaften Blick auf die Düsseldorfer Skyline mit Rheinturm und Medienhafen. Dort finden sich architektonische Highlights wie die schiefen, futuristisch anmutenden Gebäude von Frank Gehry, die mittlerweile ein Aushängeschild Düsseldorfs sind.

Tagesausklang in guter Düsseldorfer Manier

Das bedeutet: mit Hausmannskost und Altbier. Davon gibt es in Düsseldorf zur Genüge. Alte Familienrezepte und „Rheinische Klassiker“ wie Senfrostbraten oder Speckpfannkuchen werden im Reusch aufgetischt (Reservierung empfohlen!) und bilden die ideale Basis für einen anschließenden Besuch in einer der Hausbrauereien wie Füchschen oder Uerige. Dort schmeckt das „Alt“, wie die Düsseldorfer ihr berühmtes Bier nennen, einfach am besten. Damit der Weg ins Hotel nach dem (in Maßen genossenen) Bier nicht zu weit ist, noch ein Übernachtungstipp: Das Boutiquehotel MUZE Hotel Düsseldorf - Handwritten Collection ist nur einen gut 15-minütigen Spaziergang von der Altstadt entfernt.

Kunst auf hohem Sockel: Wenn Sie am Wochenende durch Düsseldorf schlendern, richten Sie Ihren Blick ab und an nach oben. Auf zehn Litfaßsäulen in der Rheinstadt harren Skulpturen des Künstlers Christoph Pöggeler aus. Die Säulenheiligen sind nicht das, was der Name vermuten lässt, sondern Menschen aus dem Alltag: ein Fotograf, ein Paar, ein Frau im roten Pullover.

Samstag: Shoppen, Kunst gucken und die Seele baumeln lassen

Der Samstag hat es in sich. Wenn Sie an Ihrem Wochenende in Düsseldorf die Stadt in all ihren Facetten erleben möchten, sollten Sie sich am Vormittag auf den Weg zur Königsallee machen. Auch wenn Sie nicht explizit zum Shoppen nach Düsseldorf kommen, gehört ein Besuch auf der „Kö“, wie die mondäne Altstädter Einkaufsmeile von den Einheimischen liebevoll genannt wird, auf jeden Fall dazu.


Statt durch schmale Gassen wie am Freitag flanieren Sie hier über einen knapp einen Kilometer langen und 87 Meter breiten Luxusboulevard, der besonders an sonnigen Tagen seine Pracht entfaltet. Rechts und links des Boulevards geben sich Boutiquen weltbekannter Designer, Filialen großer Modeketten, Luxushotels und Banken die Türklinke in die Hand. Und auf den Gehwegen stolzieren wie auf einem Laufsteg Fashionblogger und Modemutige. In der Mitte des Boulevards verläuft ein idyllischer Kanal, gesäumt von hohen Kastanienbäumen und den typischen „Kö“-Bänken, auf denen Sie verschnaufen oder einfach das quirlige Treiben beobachten können.

Auf der Suche nach etwas Ausgefallenerem? In der Nähe der „Kö“, doch versteckt in der Altstadt, bringt Rolf Buck in seinem Vintageladen Vaseline humorvolle, nerdige und skurrile Accessoires, Dekoartikel und Mitbringsel unters Volk, die er von seinen Reisen um den Globus mit nach Düsseldorf nimmt.

Wallstraße 16, Fr–Sa 11:30–18:30 Uhr

Mittagspause in Little Tokyo

Auf der einen Seite der Königsallee liegt die Altstadt, auf der anderen der Ferne Osten. Um da hinzukommen, müssen Sie nicht ins Flugzeug steigen, sondern nur von der „Kö“ Richtung Hauptbahnhof spazieren. In Little Tokyo, wie das japanische Viertel in Düsseldorf heißt, lebt die größte japanische Community Deutschlands. Ihr ist es zu verdanken, dass man hier so traditionell und authentisch Japanisch essen kann wie kaum anderswo außerhalb Japans. Da so ein Schaufensterbummel hungrig macht, lockt Little Tokyo besonders für eine Mittagspause. Rund um die Immermannstraße kehren Sie in kleine Sushi-Imbisse, traditionelle Ramenlokale, japanische Cafés und natürlich auch Bubbletea-Läden ein.

Ramen mit Kultstatus: Die leckersten Ramen soll es im Naniwa in der Oststraße geben. In dem Traditionsladen werden jeden Morgen gut 20 Varianten (auch vegetarisch oder vegan) frisch zubereitet. Da vor dem Lokal um die Mittagszeit die Düsseldorfer gern Schlangen stehen, sollten Sie etwas Geduld mitbringen.

Oststraße 55, Fr–So 11:30–21:30 Uhr

Wochenende in Düsseldorf: Drei Adressen für Kunst

Gut gestärkt geht es abwechslungsreich weiter: Der Samstagnachmittag steht ganz im Zeichen von Kunst und Kultur – und davon hat Düsseldorf einiges zu bieten. Am besten spazieren Sie von Little Tokyo über die „Kö“ zurück in die Altstadt. Dort zeigt die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen gleich an zwei Standorten spannende Werke. Das K20 am Grabbeplatz ist bereits von außen ein Blickfang mit seiner charakteristischen schwarzen Granitfassade. Innen bewundern Sie Meisterwerke des Expressionismus, Kubismus und Surrealismus, darunter Arbeiten von Joseph Beuys, Pablo Picasso und Paul Klee. Das K21 setzt dort an, wo das K20 aufhört. In dem historischen Ständehaus mit imposanter Glaskuppel und Arkadengängen am südlichen Ende der Altstadt tagte lange Zeit der nordrhein-westfälische Landtag. Heute entführen Sie multimediale Installationen, Fotografie, Skulpturen und Videokunst in die Welt der Gegenwartkunst.


K20: Grabbeplatz 5, K21: Ständehausstraße 1, Fr–So 11:00–18:00 Uhr


Alternativ können Sie von Little Tokyo aus auch den Hofgarten am nördlichen Ende der Altstadt ansteuern und zunächst einen gemütlichen Verdauungsspaziergang auf verschlungenen Wegen im Grünen genießen. Auf der andere Seite des Parks stoßen Sie direkt am Rheinufer auf einen streng symmetrischen Gebäudekomplex aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Im Ehrenhof ist heute Düsseldorfs kulturelles Zentrum zu Hause: Kunstpalast, Tonhalle, NRW-Forum. Die Gegensätze könnten dabei kaum größer sein. Im NRW-Forum sind Sie den neuesten Trends aus Popkultur, Fotografie und digitaler Kunst auf der Spur. Gerade die wechselnden Ausstellungen zu Themen wie Selfies, Cyborgs und Superhelden ziehen ein junges Publikum an, perfekt also für einen Familienausflug.

Den Tag entspannt am Medienhafen ausklingen lassen

Wenn Sie vom Bummeln nicht zu erschöpft sind, schlendern Sie die Rheinuferpromenade entlang bis zum Medienhafen. Allein die drei schrägen Gehry-Bauten sind einen Abstecher in der Abendsonne wert, wenn Sie ein Wochenende in Düsseldorf verbringen. Viele zieht es abends in den Medienhafen, um ihrer Vorliebe für kreative, moderne Küche zu frönen. Lust auf asiatische Fusionsküche? Die Düsseldorfer schwören auf das Restaurant Böser Chinese im Zollhof 13, wo handgezogene Nudeln auf den Tisch kommen. Oder doch lieber ein veganes Buffet? Dann kehren Sie im familiengeführten Lokal Sattgrün ein, wo Sie sich am reichen Buffet mit regionalen, saisonalen Gerichten bedienen können. Noch was: Der Blick vom Medienhafen auf den Sonnenuntergang ist ebenfalls traumhaft schön.

Sonntag: Kunst auf Häuserwänden und bonbonfarbene Rokokoträume

Nicht allzu viele Touristen verirren sich nach Flingern, dabei hat sich das ehemalige Arbeiterquartier über die Jahre zu einem spannenden und kreativen Viertel mit viel Altbaucharme entwickelt. Hier finden Sie gemütliche Cafés, kleine Galerien, inhabergeführte Geschäfte und jede Menge Streetart. In der Kiefernstraße in Süd-Flingern sind ganze Häuserzeilen mit meterhohen Wandgemälden bunt bemalt. Das Haus Nr. 11 ist übersät mit übergroßen Kartoffelkäfern, Heuschrecken und Raupen. Beginnen Sie Ihren Sonntag in Düsseldorf mit einem Spaziergang durch diese aufregende Freilichtgalerie.

Tipp: Wenn Sie mehr über die Graffitikunst erfahren möchten, schließen Sie sich einer geführten Streetart-Tour durch Düsseldorf an (am Wochenende ohne Aufpreis).

Von Flingen geht es weiter raus zum Schloss Benrath, das von einem riesigen quadratischen Schlossgarten umgeben ist, der sich auf 61 Hektar bis zum Rheinufer erstreckt und von einem geometrischen System an Wegen und Plätzen durchzogen ist. 45 Hektar davon sind als Naturschutzgebiet ausgewiesen, da im Park zahlreiche seltene Vogel- und Käferarten zu Hause sind. Mittendrin in der Parkanlage strahlt schon von Weitem das rosafarbene barocke Sommerschloss im französischen Rokokostil, das Kurfürst Carl Theodor von der Pfalz 1755 in Auftrag gab. Pfirsichblütenrosa soll seine Lieblingsfarbe gewesen sein. Bei einer Führung durch das Corps de Logis tauschen Sie Straßenschuhe gegen Schlosspantoffel und spazieren durch goldverzierte Prunkzimmer mit Seidentapete und stuckbeladene Badezimmer.

Versteckte Treppen und Räume: Hinter Tapeten, Wänden und Spiegeln verbergen sich die Zugänge zu einer geheimen Zwischenetage, wo damals das Personal geschlafen hat. Um dort hinzugelangen, müssen Sie allerdings die Führung „Verborgene Räume“ buchen.

Wenn am Sonntagnachmittag noch etwas Zeit bleibt, besuchen Sie auch den Ostflügel des Schlosses. Dort können Sie im Museum für Europäische Gartenkunst einen Streifzug durch die jahrhundertealte, facettenreiche Geschichte der europäischen Park- und Gartenkunst unternehmen – und mehr vom prächtigen Schloss Benrath erkunden. Übrigens: Im Küchengarten können Sie je nach Jahreszeit Kräuter und Schnittblumen für zu Hause erstehen.

Süßer Abschluss: Im historischen Torgebäude sind noch einmal Gaumenfreuden angesagt. Mit etwas Glück ergattern Sie einen Platz in der Sonne, um die fürstlich frischen Kuchenkreationen mit Blick auf das Lustschloss zu genießen und Ihr Wochenende in Düsseldorf noch einmal Revue passieren zu lassen.

Benrather Schloßallee 100–108, Fr 14:00–17:00 Uhr, Sa–So 11:00–18:00 Uhr

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