Die besten Croissants in Paris und ihre Entstehungsgeschichte

Außen knusprig und innen luftig weich – fast jeder verbindet das traumhaft buttrige Croissant mit Paris, doch wo ist das legendäre Hörnchen eigentlich entstanden?

Mehrere frisch gebackene Croissants auf einem Teller

Wenn Sie an ein traditionelles französisches Frühstück denken, haben Sie wahrscheinlich ein Café an der Seine vor Augen, wo Sie in aller Ruhe ein zartes Croissant in Ihren morgendlichen Milchkaffee tunken. Doch halten Sie sich fest: Das Croissant stammt ursprünglich gar nicht aus Frankreich! Wie also konnte es sich zu einem Klassiker der französischen Gastronomie entwickeln?

Wo hat das Croissant seinen Ursprung?

Wo, wenn nicht in Paris, hat das Croissant seine Wurzeln? Ganz einfach: in Wien. Die beliebte Delikatesse geht auf das „Kipferl“ zurück, ein Brötchen aus einem briocheartigen Teig mit Weizenmehl. Der Volksmund behauptet, dass seine charakteristische Halbmondform 1683 nach dem Untergang des Osmanischen Reichs in der Schlacht am Kahlenberg eingeführt wurde und den weißen Mond auf der osmanischen Flagge darstellen soll. Das Kipferl gab es jedoch schon lange vor dem 17. Jahrhundert, es wurde bereits 1227 in einem österreichischen Gedicht erwähnt.
 

In Frankreich fand das Kipferl erstmals im Jahr 1839 Erwähnung, als der österreichische Unternehmer August Zang eine Bäckerei in Paris eröffnete. Schnell fanden die wohlhabenden Einwohner der Stadt Gefallen an den Wiener Backwaren, insbesondere dem Kipferl. Die einheimischen Bäcker kopierten das Rezept, und als sie begannen, den im späten 17. Jahrhundert entwickelten Blätterteig für ihre Kipferl zu verwenden, war die französische Variante perfekt. Der Name Croissant („aufgehender Mond“) etablierte sich dann aufgrund der allseits bekannten Hörnchenform.
 

Erst 1915 schrieb der Bäcker Sylvain Claudius Goy in seinem bahnbrechenden Kochbuch La Cuisine Anglo-Américaine das erste „offizielle“ französische Croissant-Rezept nieder, das anstelle von Briocheteig pâte feuilletée (Blätterteig) verwendet. Die Abkehr von der Wiener Urform des Croissants war vollzogen, und das kultige französische Frühstücksgebäck war geboren.

Fünf der besten Croissants in Paris

Nun ist das Geheimnis um die Herkunft des Croissants gelüftet, und Sie können die beliebte Frühstücksleckerei in ganz Frankreich genießen. Sie machen gerade Urlaub in einem Pariser Hotel? Dann sollten Sie die Croissants der fünf folgenden Bäckereien probieren. Sie werden schnell feststellen, dass die Bäcker von heute das traditionelle Croissant in Ehren halten aber auch um eigene Innovationen wie z. B. Konditorwaren auf Sauerteig- oder Biomehl-Basis bereichern.

Insidertipp: Paris ist sogar so stolz auf seine Croissants, dass es die besten der Stadt bei einem jährlichen Wettbewerb ermittelt.

1. Blé Sucré

Knusprige Außenschichten, die in zarten Flocken auf den Teller rieseln, Innenschichten von perfekter zäh-weicher Textur und genau das richtige Maß an Süße – das kleine Blé Sucré des mit drei Michelin-Sternen ausgezeichneten Konditors Fabrice Le Bourdat ist für die Qualität seiner Buttercroissants berühmt. Es gibt einen kleinen Sitzbereich im Freien, wo Sie eine heiße Schokolade zu Ihrem Croissant bestellen und die Aussicht auf den begrünten Square Trousseau genießen können.
 

7 Rue Antoine Vallon, 75012 Paris. Öffnungszeiten: Di–Sa 7:00–19:30 Uhr, So 7:00–13:30 Uhr. Anfahrt: Metrolinie 8, Haltestelle Ledru-Rollin

Mit Puderzucker bestäubte Croissants auf einem Gitterrost frisch aus dem Backofen

Gut zu wissen: Wie viele andere Pariser Geschäfte bleibt auch das Blé Sucré den ganzen August über geschlossen.

2. Boulangerie Utopie

Die von den kunstfertigen Konditoren Erwan und Sébastien geführte Boulangerie Utopie wurde schon mehrfach als beste Bäckerei in Paris ausgezeichnet und ist zu Recht für ihr köstliches Feingebäck berühmt. Ihre einzigartigen, knusprig-goldbraunen Croissants auf Sauerteigbasis haben einen leicht würzigen Geschmack und eine intensive Butternote. Außer den Getränken werden alle Produkte mit Mehl, Butter und Milch aus Frankreich hausintern hergestellt, und die exquisiten Patisseriewaren in den Auslagen sind mit Früchten der Saison bestückt.
 

20 Rue Jean-Pierre Timbaud, 75011 Paris. Öffnungszeiten: Di–So 7:00–20:00 Uhr. Anfahrt: Metrolinien 5 und 9, Haltestelle Oberkampf

Knusprig-goldene Croissants in einer Backform

Gut zu wissen: Wer am Sonntagmorgen kommt, kann sein ofenfrisches Croissant bei einem Bummel durch die Lebensmittelstände des nur 10 Gehminuten entfernten Marché Bastille am Boulevard Richard Lenoir genießen.

3. Carton Paris

Das in der Nähe des Gare du Nord gelegene Familienunternehmen Carton wurde 1956 gegründet. Es hatte also viel Zeit, die Kunst des Croissant-Backens zu perfektionieren. Die harte Arbeit des Teams wurde belohnt, als die Bäckerei 2022 die prestigeträchtige Auszeichnung „Bestes Buttercroissant im Großraum Paris“ erhielt. Jedes Croissant ist perfekt gebacken – mit wabenartigen Schichten, einer knusprigen Kruste und einer angenehm feucht-weichen (aber nie klietschigen) Krume.
 

6 Boulevard de Denain, 75010 Paris. Öffnungszeiten: Mo–Fr 6:30–20:00 Uhr, Sa 7:30–14:00 Uhr. Anfahrt: Metrolinien 4 und 5, Haltestelle Oberkampf

Ein ganzes und ein aufgeschnittenes Croissant auf grauem Leinentuch

4. Sain Boulangerie

Die von Starkoch und Foodstylist Anthony Courteille ins Leben gerufene Bäckerei Sain ist bei der bürgerlichen Bohème beliebt, die sich in den angesagten Cafés und Boutiquen am Canal Saint-Martin tummelt. Hier werden die Croissants mit handwerklichen Techniken aus der Zeit vor dem verarbeiteten Mehl hergestellt, um ihren ursprünglichen Charakter zu bewahren. Sie werden mit erstklassigem Mehl in Bioqualität und Butter gebacken, sind glutenarm und bieten Genießern mit Lebensmittelunverträglichkeiten einen idealen Snack – im hauseigenen Café oder zum Mitnehmen.
 

15 Rue Marie et Louise, 75010 Paris. Öffnungszeiten: Di–Sa 7:30–14:30 Uhr und 16:15–20:00 Uhr, So 8:00–20:00 Uhr. Anfahrt: Metrolinie 11, Haltestelle Goncourt

Drei Croissants, halb verpackt in braunes Backpapier, auf rustikalem Holztisch

5. Stohrer

Die Pâtisserie Stohrer wurde 1730 vom Konditormeister König Ludwigs XV. eröffnet. Sie ist damit die älteste und wahrscheinlich auch glamouröseste Konditorei in Paris. Das prächtige Interieur – mit glitzernden Kronleuchtern und Wandfresken – wurde in den 1840er-Jahren gestaltet. Stohrers Mandelcroissant ist legendär: ein leichtes Buttergebäck mit Mandelcremefüllung, bestreut mit Puderzucker und gehobelten Mandeln. Es gibt noch sieben weitere Niederlassungen in der Stadt, aber diese ist das Mutterschiff.
 

51 Rue Montorgueil, 75002 Paris. Öffnungszeiten: Mo–Sa 8:00–20:30 Uhr, So 8:00–20:00 Uhr. Anfahrt: Metrolinie 4, Haltestelle Étienne Marcel

Ein Mandelcroissant wird in einer Bäckerei mit einer Servierzange aufgenommen

Gut zu wissen: Wenn es um Lebensmittel geht, sind die Franzosen Puristen, daher werden Croissants selten als Sandwiches serviert. Zu den Ausnahmen zählt neben dem Mandelcroissant auch das pain au chocolat, bei dem der Teig in Schichten um ein Stück dunkle Schokolade gewickelt wird.

Croissants kaufen - was gibt es zu beachten?

1. Ein Croissant sollte goldgelb sein, nicht blass (dann ist es zu feucht) oder dunkel (d. h. trocken und zu lange gebacken).

2. Wählen Sie ein croissant au beurre (deutlich heller und mit Butter hergestellt) anstelle eines croissant ordinaire (mit Margarine hergestellt).

3. Kaufen Sie Ihr Croissant früh am Morgen, wenn es frisch aus dem Ofen kommt.

4. Das Croissant ist nur kurz haltbar – wenn Sie es nachmittags essen, kann es schon leicht altbacken sein.

5. Genießen Sie Ihr Croissant warm, dann entfaltet es seinen vollen Geschmack – aber nicht zu heiß, dann verliert es seine Butternote.

 

Jetzt wissen Sie, woher Frankreichs Frühstücksklassiker stammt. In der Hauptstadt erwarten Sie noch zahlreiche weitere Bäckereien, die ebenfalls perfektes Gebäck anbieten. Genießen Sie Ihr Croissant in Paris – bon appétit!

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