24 Juli 2024
5 Minuten
Die Pariser Museumslandschaft ist vielseitig und abwechslungsreich. Entdecken Sie mit uns eine Welt der Kunst und Mode – auch abseits des Louvre.
24 Juli 2024
5 Minuten
Zum ersten Mal in Paris oder Wiederholungstäter? Viele, die vor ihrem Besuch noch nie in der Stadt der Liebe waren, haben den Louvre ganz oben auf ihrer Liste. Das ist nicht unberechtigt, wie wir finden. Immerhin warten hier neben der „Mona Lisa“ auch die kopflose Nike und die 2.000 Jahre alte Venus von Milo – geballte Frauenpower also, von all den anderen unvergleichlichen Kunstschätzen ganz zu schweigen. Da Paris aber in Sachen Museen noch so viel mehr zu bieten hat, möchten wir Ihnen nicht nur die Klassiker näherbringen, sondern auch ein paar Alternativen zeigen.
Wussten Sie, dass die „Mona Lisa“ pro Tag über 20.000 Mal fotografiert wird?
Beginnen wir mit zwei Museen, die zugleich zu den berühmtesten Sehenswürdigkeiten der Stadt zählen: dem Louvre mit seiner Glaspyramide und der Orangerie mit ihren spektakulären Seerosen in Übergröße.
Tipp: Viele Museen in Paris haben an einem Tag der Woche, in der Regel Donnerstag oder Freitag, auch abends geöffnet.
Musée du Louvre: Pyramide du Louvre, 75001 Paris, Métro 1 oder 7, Station Palais Royal-Musée du Louvre, geöffnet täglich außer Dienstag von 9:00–18:00 Uhr (Freitag bis 21:45 Uhr)
Der Louvre ist die vielleicht bedeutendste Sammlung von Meisterwerken unter einem Dach auf der ganzen Welt. Das Erlebnis beginnt schon vor dem Betreten des Museums, denn die ikonische Glaspyramide, die 1989 von dem Architekten I.M. Pei auf dem Vorplatz errichtet wurde, bildet einen umwerfenden Kontrast zu dem opulenten Königspalast aus dem 17. Jahrhundert.
Selbstverständlich sollte jeder einmal im Leben die „Mona Lisa“ in Natura sehen – und ja, Leonardos rätselhaft lächelndes Meisterwerk ist selbst dann atemberaubend, wenn man es mit vielen anderen Besuchern gleichzeitig betrachtet. Die Sammlung des Museums in Paris kann überwältigend sein, beherbergt sie doch zehntausende Werke von der Antike bis zu Da Vinci, Michelangelo, Rembrandt und unzähligen anderen Meistern. Wir empfehlen, sich mithilfe eines der selbstgeführten Besucherpfade zu orientieren. Oder Sie konzentrieren sich auf eine bestimmte Kunstepoche – dann können Sie sich bei Ihrem nächsten Besuch auf viel Neues freuen!
3 Top-Tipps:
1. Vorab immer Ticket plus Zeitfenster buchen.
2. Für die Sicherheitskontrollen mindestens 30 Minuten vorher bei der Pyramide sein.
3. Für weniger Gedränge die frühen oder späten Zeitfenster buchen.
Musée de l’Orangerie: Jardin des Tuileries, 75001 Paris, Métro 1, 8 oder 12, Station Concorde, geöffnet täglich außer Dienstag von 9:00–18:00 Uhr (Freitag bis 21:00 Uhr), Wir empfehlen eine Online-Reservierung.
Für uns gehört das nächste Museum auf unserer Liste zu den Klassikern, die man mindestens einmal gesehen haben sollte. Die Rede ist vom Musée de l’Orangerie. Hier bekommt man die „Nymphéas“ von Claude Monet zu Gesicht, ein Werk, das schon allein aufgrund seiner Größe seinesgleichen sucht. Insgesamt acht Bilder ergeben ein eindrucksvolles Gesamtkunstwerk im Zeichen der Seerose – man fühlt sich buchstäblich in den Garten des Malers in Giverny versetzt.
Wussten Sie, dass Orangerien einst Gewächshäuser für Orangenbäume waren? Dieser Nutzung verdanken wir heute die tollen, großen Glasfronten.
Für Kunstbegeisterte bietet Paris eine derartige Fülle an Museen und Galerien, dass ein Besuch der Stadt bei Weitem nicht ausreicht, um auch nur ansatzweise alle Möglichkeiten auszuschöpfen. Daher braucht es eine Auswahl. Zu unseren Favoriten gehören das Musée d’Orsay, das zugegebenermaßen in der Hochsaison sehr gut besucht ist, das Centre Pompidou und das Musée d’Art Moderne. Alle drei sind dank laufend wechselnder Ausstellungen und immer neuer Veranstaltungen tatsächlich sogar bei jedem Trip einen Besuch wert.
Musée d‘Orsay: Esplanade Valéry Giscard d'Estaing, 75007 Paris, Métro 12, Station Solférino, geöffnet täglich außer Montag von 9:00–18:00 Uhr (Donnerstag bis 21:45 Uhr)
Dieses Haus wird von vielen als geheime Nummer 1 gefeiert. Hier ist alles vertreten, was im Impressionismus Rang und Namen hat: von Monet über van Gogh bis hin zu Rodin und Renoir. Manchmal tun wir uns aber fast ein wenig schwer, auf die tollen Kunstwerke zu achten. Warum? Weil das Musée d’Orsay in einem alten Jugendstil-Bahnhof aus dem 19. Jahrhundert zu Hause ist. Hier bietet Ihnen nicht nur die Kunst, sondern auch die Architektur ein Schauspiel der Extraklasse, in dem beide wunderbar harmonieren. Gönnen Sie sich eine kulinarische Pause im Restaurant oder im Café, um all die Details dieses architektonischen Meisterwerks aus der Feder der italienischen Architektin Gae Aulenti zu bewundern.
Tipp: Im fünften Stock können Sie hinter eine riesige alte Bahnhofsuhr treten und einen tollen Ausblick über Paris genießen.
Centre Pompidou: Place Georges-Pompidou, 75004 Paris, Métro 11, Station Rambuteau, geöffnet täglich außer Dienstag von 11:00–21:00 Uhr. Wir empfehlen, online Ihr Ticket mit Zeitfenster zu buchen.
Wer vor allem die Moderne mag, sollte einen Besuch im Centre Pompidou einplanen. Auch hier genießen wir ein Zweigespann aus renommierten Kunstwerken und einzigartiger Architektur. Wie wohl ein Gebäude aussähe, bei dem alle Rohre, Installationskanäle und Pfeiler außen statt innen sind? Dieses Museum beantwortet diese Frage eindrucksvoll. Dazu bunte Farben und eine Außenrolltreppe und wir können unseren Blick kaum mehr abwenden. Da der Inhalt des Museums aber mindestens genauso punktet wie sein Äußeres, reißen wir uns ganz gerne auch mal los, um im Centre Pompidou eine chronologische Zeitreise von 1905 bis heute anzutreten. Matisse, Picasso, Warhol, Kapoor und Co. – sie alle sind hier mit tollen Werken vertreten. Dazu spannende temporäre Ausstellungen, und das Museum ist immer wieder ein Erlebnis.
Aber seien Sie schnell! Das Museum schließt 2025 wegen Renovierungsarbeiten für voraussichtlich fünf Jahre.
Wussten Sie, dass die außenliegenden Rohre dieses Museums farblich codiert sind? Grün kennzeichnet die Wasserleitungen, Blau die Luftzufuhr und -abfuhr, Gelb die Elektrik und Rot die Sicherheitskomponenten, Aufzüge und Co.
Musée d’Art Moderne de Paris: 11 Avenue du Président Wilson, 75116 Paris, Métro 11, Station Rambuteau, geöffnet täglich außer Montag von 10:00–18:00 Uhr, Eintritt kostenlos
Ein kostenloses Museum inmitten von Paris? Ja, das Museum für Moderne Kunst verlangt keinen Eintritt und auch keine Zeitfenster-Buchungen für die Besichtigung seiner ständigen Kollektionen – darunter wichtige Werke von Picasso, Dufy, Modigliani, Chagall und anderen. Wenn Sie eine der spannenden Wechselausstellungen interessiert, buchen Sie einfach spontan über Ihr Smartphone ein Ticket. Die ebenfalls kostenlose Museums-App liefert tolle Zusatzinformationen zu den Kunstwerken. Sollte Ihnen nach einem Abend in besonderem Ambiente zumute sein, besuchen Sie das Restaurant Forest. Da ist nicht nur das Essen toll, sondern auch die Cocktailkarte, und den Blick auf den Eiffelturm gibt es als Sahnehäubchen on top.
Da Paris mit seiner Fashion Week und all den renommierten Designern und Modehäusern auch als Stadt der Mode bekannt ist, hat die Haute Couture ihren festen Platz in der Museumslandschaft der Stadt. Während Designer Louis Vuitton in seinem Haus der Kunst den Vortritt lässt, befassen sich Palais Galliera und die Galerie Dior mit der Mode selbst. Für Fashionistas ein Muss, aber auch für alle anderen ein Pariser Museumserlebnis der besonderen Art.
Fondation Louis Vuitton: Avenue du Mahatma Gandhi, Bois de Boulogne 8, 75116 Paris, Métro 1, Station Les Sablons, geöffnet Mo, Mi–Fr 12:00–19:00 Uhr, Sa–So 11:00–20:00 Uhr, Dienstag geschlossen
Bevor wir uns den Kunstwerken in diesem besonderen Museum widmen, verdient das Äußere eine Erwähnung. Architekt Frank Gehry hat mitten im Wald des riesigen Pariser Parks Bois de Boulogne ein Meisterwerk für sich geschaffen, das auf den ersten Blick an Segel aus Glas inmitten schwebender Eisberge erinnert. Der Name des Museums täuscht hier etwas, denn die Marke Louis Vuitton hält sich dezent im Hintergrund. Dafür stehen moderne Pop Art, Expressionismus, Musik und Klänge im Mittelpunkt. Auf sechs lichtdurchfluteten Stockwerken lassen wir hier die Werke von Warhol, Basquiat und Rothko auf uns wirken.
Tipp: Abends genießen Sie auf der Dachterrasse einen spektakulären Sonnenuntergang mit Blick über Paris.
Palais Galliera: Avenue Pierre Ier de Serbie 10, 75116 Paris, Métro 9, Station Alma-Marceau, geöffnet täglich außer Montag von 10:00–18:00 Uhr (Donnerstag bis 21:00 Uhr)
Palais Galliera ist das unumstrittene Modemuseum der Stadt Paris. Die zweite Jahreshälfte 2024 steht zum Beispiel ganz im Zeichen der Ausstellungsreihe „Fashion on the Move“, die mit Chanel als Sponsor in ihre zweite Runde geht und anlässlich der Olympischen Sommerspiele 2024 im Zeichen funktionaler Sportbekleidung steht. Es sind sorgsam und spannend kurierte Ausstellungen wie diese, die das Museum zu einem unserer klaren Favoriten in der Stadt machen.
Tipp: Das Palais Galliera bietet tolle Workshops für Kinder und Jugendliche zu Themen wie Fotografie, das Model-Business oder Fashion und Design.
Galerie Dior: 11 Rue François 1er, 75008. Métro 1 bis Station Franklin Roosevelt oder Métro 9 bis Alma-Marceau, geöffnet täglich außer Dienstag von 11:00–19:00 Uhr, Eintritt: 12 €, Kinder unter 10 Jahren frei. Wir empfehlen, rechtzeitig im Voraus Ihr Zeitfenster-Ticket online zu buchen.
Wer schon immer einmal einen Blick in das Archiv eines angesehenen Modedesigners wie Christian Dior werfen wollte, dem legen wir die Galerie Dior ans Herz. Schon beim Betreten zaubern die nach Regenbogenfarben arrangierten Kleider, Hüte, Schals, Taschen und Schuhe entlang der Wendeltreppe Besuchern ein bewunderndes Lächeln ins Gesicht. Bestaunen Sie extravagante Looks, die von Stilikonen wie Marilyn Monroe, Nicole Kidman und Rihanna auf dem roten Teppich getragen wurden. Filmausschnitte und Videos aus den Archiven des Modeschöpfers ergänzen dieses einzigartige Erlebnis.
Tipp: Teil des Restaurants namens Monsieur Dior ist eine Patisserie, in der Sie einen Blick auf den Rosengarten genießen. Die süßen Kreationen von Jean Imbert sind ein Traum!
Wer, wie wir, der Meinung ist, dass Museum nicht immer gleichbedeutend mit Kunst oder Mode sein muss, für den haben wir noch ein unterhaltsames Haus: das Grévin Museum, die französische Antwort auf Madame Tussauds.
Grévin Museum: Boulevard Montmartre 10, 75009 Paris, Métro 8 oder 9, Station Grands Boulevards, geöffnet täglich von 9:00–19:00 Uhr
Ein Kaleidoskop aus Spiegeln, eine majestätische Säulenhalle, ein nostalgischer Theatersaal und ein imposanter Dom zu Ehren der Modewelt – das sind die Schauplätze, an denen wir im bereits 1882 eröffneten Pariser Wachsfigurenmuseum auf Brad Pitt, Jean Paul Gaultier, Gandhi, Albert Einstein und mehr Persönlichkeiten der Weltgeschichte treffen. Für strahlende Kinderaugen sorgen Figuren und Szenen aus dem Kleinen Prinzen und der Paw Patrol neben Fußballlegenden wie Kylian Mbappé, Cristiano Ronaldo und Lionel Messi. Der perfekte Ort für eine Reise nach Paris mit Kindern.
Tipp: Wir gehen am liebsten vormittags ins Pariser Wachsfigurenmuseum, denn da geht es meist ruhiger zu.
Sie haben die Qual der Wahl: Diese neun Museen sind nur eine winzig kleine Kostprobe aus der langen Liste unvergesslicher Museumserlebnisse in Paris. Geschichte, Mittelalter, Luft- und Raumfahrt, Wissenschaft, Architektur, Renaissance, asiatische oder arabische Kunst – all das sind Themen, denen man in den Museen von Paris auf den Grund gehen kann, ein erstes Best-of, das Sie bei einem Ihrer nächsten Paristrips ganz sicher um persönliche Favoriten erweitern werden. Auf unserer Must-see-Liste stehen neben dem Rodin Museum auch noch das Dalí Paris Museum und das Musée des Arts et Metiers – um nur drei zu nennen. Wir kommen also bestimmt wieder!
Hotel-Tipp: das Novotel Paris Les Halles. Es liegt superzentral, hat aber einen wunderschönen, grünen Innenhof, in dem man sich nach einem langen Tag entspannen kann.
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