Spaziergänge durch sieben prachtvolle Parks in Paris

Ob romantisch, klassisch, kinderfreundlich oder sportlich – erleben Sie das besondere Flair der berühmten Pariser Parks und Gärten mit den besten Tipps und Infos für Ihren Besuch.

Von all den vielen Parks in Paris sind manche sehr berühmt, wie der Jardin du Luxembourg oder der Jardin des Tuileries. Andere, wie der Parc de Belleville oder der Parc des Buttes-Chaumont, sind weit weniger bekannt. Auch hinsichtlich ihrer Größe ist die Vielfalt riesig: Während manche Anlagen über große Waldflächen verfügen, müssen andere, wie etwa der kleine Park am Place des Vosges, mit wenig Fläche auskommen. Aber wie auch immer: Paris ist eine dichte und quirlige Stadt, die eine Pause in einem Park auf jeden Fall attraktiv erscheinen lässt. Hier finden Sie sieben Park- und Grünanlagen, die wir lieben.

Wie viele Parks gibt es in Paris?

Tatsächlich sind es über 500, jeder mit seinen ganz eigenen Reizen. Und falls Sie sich jetzt fragen: „Muss man für die Pariser Parks Eintritt zahlen?“, dann lautet die gute Antwort: „In der Regel nicht.“ Und der Eintritt in all die hier angeführten Pariser Parks ist kostenlos. 

1. Erhaben flanieren am Coulée verte René-Dumont

In einer Stadt so dicht und lebendig wie Paris zeigt sich natürlich auch im Park die urbane Vielfalt ihrer Bewohner und Bewohnerinnen. Das bunte Treiben bietet oft einen reizvollen Kontrast zur natürlichen Kulisse. Ganz besonders gilt das für diese knapp fünf Kilometer lange innerstädtische Spaziertrasse. Bietet doch der Coulée verte auf der Strecke zwischen der Bastille und dem Bois de Vincennes auch angenehme Verweilmöglichkeiten und stellt so mit Sicherheit eine der schönsten Grünanlagen von Paris dar. Man sagt, dieser 1988 erschaffene Parkwanderweg entlang einer aufgelassenen Bahnstrecke habe den New Yorker Highline-Park inspiriert. Jedenfalls bietet der Coulée verte neben einem hohen Erholungswert auch reizvolle Einblicke, denn durch die erhöhte Streckenführung auf dem alten Viadukt (heute „Viaduc des Arts“) hat man immer wieder Einsicht in Wohnungen, Büros und Ateliers entlang der Route. 

Und wer war René Dumont?

Der französische Agrarwissenschaftler gilt als „Vater“ der französischen grünen Partei Les Verts und war 1998 eines der Gründungsmitglieder der Organisation Attac. Er hat früh die Bedeutung der Bodenökologie erkannt und setzte sich für nachhaltige Entwicklung ein. 

Praktische Tipps für den Coulée verte René-Dumont

Einstieg: am besten von der Bastille kommend

Service: Wi-Fi

Metro: Bastille, Daumesnil oder Porte Dorée 

Öffnungszeiten: saison- und wochentagsabhängig

2. Rilkes Karussell, Boote und Ponys: Der Jardin du Luxembourg

In diesem berühmten Klassiker unter den Pariser Parks im Herzen des Quartier Latin trifft man distinguierte, ins Gespräch oder am Medici-Brunnen in ein Buch vertiefte Menschen. Kein Wunder, liegen doch zahlreiche renommierte Bildungseinrichtungen und Universitäten gleich ums Eck. Der Jardin du Luxembourg ist unzweifelhaft einer der bekanntesten Parks der französischen Hauptstadt und zudem der größte Park am Rive Gauche, am Südufer der Seine. Er ist auch sehr beliebt bei Pariser Familien, nicht zuletzt wegen der Sportmöglichkeiten (Laufen, Tennis, Boules) und Attraktionen für Kinder: der berühmte Bootsteich, die zahlreichen Spielplätze und das Pony-Reiten. 

Zeit für ein Gedicht?

Das märchenhafte Karussell mit seinen bunten Pferden, das hier einst seine Runden drehte, hat Rainer Maria Rilke in einem Gedicht verewigt. In der lyrischen Reflexion Rilkes über Kindheit und Erwachsenenalter und das Verfliegen der Zeit wird das Karussell im Park zum Sinnbild des Lebens, immer in Bewegung, aber eigentlich ohne Ziel.

Auszug aus Rainer-Maria Rilke, „Das Karussell“

„ [...]

Und das geht hin und eilt sich, dass es endet,
und kreist und dreht sich nur und hat kein Ziel.
Ein Rot, ein Grün, ein Grau vorbeigesendet,
ein kleines kaum begonnenes Profil -.
Und manchesmal ein Lächeln, hergewendet,
ein seliges, das blendet und verschwendet
an dieses atemlose blinde Spiel. . .“

Praktische Tipps für den Jardin du Luxembourg

Métro: Luxembourg

Service: Boule-Bahnen, Tennisplätze, Schach, Pony-Reiten

Öffnungszeiten: 24/7

3. Königlich promenieren im Jardin des Tuileries

Beim Spazieren in dieser berühmten Gartenanlage nahe dem Louvre lassen sich immer wieder klassische und moderne Skulpturen im Park entdecken. Und wenn Sie Ihren Blick nach Norden richten, werden sich Ihnen reizvolle Perspektiven auf die Sacré-Coeur am Montmartre eröffnen. Der Tuileriengarten erhielt seinen Namen von den Ziegelöfen, in denen hier die Ziegel (tuiles) für die Gebäude der umliegenden Viertel gebrannt wurden. Heute lässt es sich dort beschwingt vom Louvre zum Place de la Concorde spazieren.

Was gibt es in den Tuilerien noch Schönes zu entdecken?

Nun, zum Beispiel zwei kleine, sehr feine Museen.

Im Musée de l'Orangerie warten die berühmten impressionistischen Seerosenbilder von Claude Monet darauf, von Ihnen bewundert zu werden. Die Galerie nationale du Jeu de Paume präsentiert beachtenswerte Wechselausstellungen zeitgenössischer Kunst in einem von Napoleon III. als Sporthalle errichteten Bauwerk des Second Empire. Beim dort ausgeübten Sport handelte es sich um das „Jeu de Paume“, das Spiel mit der Handfläche, einem Vorläufer des modernen Tennis.

Praktische Tipps für den Jardin des Tuileries

Métro: Tuileries, Concorde oder Pyramides

Öffnungszeiten: 24/7

4. Hier liegt Ihnen Paris zu Füßen: Der Parc de Belleville

Dieser kleine Park bietet aufgrund seiner geografischen Lage im hügeligen Norden der Stadt eine erhabene Perspektive. Wahrlich, er könnte auch Parc de Bellevue heißen, bieten sich doch von seinen Terrassen wunderschöne, unverbaute Aussichtspunkte vom erhöht liegenden 20. Arrondissement über die Ihnen dort zu Füßen liegende Stadt. Tipp: Bei Sonnenuntergang gestaltet sich ein Besuch besonders stimmungsvoll. Erst 1988 errichtet, stellt der Park heute eine äußerst beliebte Freifläche im beliebten und belebten Viertel Belleville dar.

Wofür ist das Quartier de Belleville bekannt?

Belleville ist ein von Einwanderern geprägtes Viertel, das für kulturelle Vielfalt berühmt ist, kurz gesagt: für Street-Art und Street-Food. Kleine Galerien oder spontane Konzerte an der Ecke sind in Belleville an der Tagesordnung. Und auch kulinarisch hat das Quartier mit seinem abwechslungsreichen Markt, seinen Spezialitätengeschäften und kleinen, oft preisgünstigen Restaurants viel zu bieten. Vielleicht wollen Sie sich vor dem Besuch im Parc de Belleville noch mit ein paar Leckereien und Kostproben eindecken? 

Praktische Tipps für den Parc de Belleville

Einstieg: Am besten von Norden, d. h. von der Métro-Station Pyrénées kommend, wegen der Höhenunterschiede

Metro: Couronnes oder Pyrénées

Öffnungszeiten: saison- und wochentagsabhängig

5. Quadratischer Turnierplatz mitten im Marais: Der Place des Vosges 

Bei einem Spaziergang durchs Marais sollten Sie hier unbedingt einen Halt einplanen. Dieser stimmungsvolle Platz hieß bis 1800 „Place Royale“, also Königlicher Platz, und ist wegen seines einheitlich erhaltenen architektonischen Ensembles eine Besonderheit: 36 Stadtpalais wurden unter Henri IV. im frühen 17. Jahrhundert auf diesem ältesten der großen Pariser Plätze angelegt und umschließen die in der Mitte gelegene Grünanlage. Die Umbenennung des Platzes erfolgte angeblich zu Ehren des Departements der Vogesen, das als Erstes seine Steuern an den König entrichtete. Bekannte Bewohner der „Hôtel“ genannten umliegenden Stadtwohnungen waren Kardinal Richelieu und Victor Hugo, wobei Letzterem auch ein Museum in seinem ehemaligen Wohnhaus gewidmet ist. 

Was ist das Marais?

Die Marais waren eigentlich die Sümpfe an der Straße entlang der Seine, der heutigen Rue Saint-Antoine. Nach deren Trockenlegung entstanden hier prächtige Bauten des französischen Adels. Die Blüte des Marais war im 17. Jahrhundert, aber mit der Erstürmung der Bastille kam es zur Entmachtung der Aristokratie und das gesellschaftliche Leben verlagerte sich nach Westen. Heute ist das Marais weithin für sein buntes Treiben, zahlreiche kleine Boutiquen und Vintage-Shops und auch für seine Bars und sein Nachtleben bekannt. 

Praktische Tipps für den Place des Vosges

Métro: Bastille, St. Paul, Chemin Vert

Öffnungszeiten: 24/7

6. Geometrischer Foto-Hotspot beim Eiffelturm: Das Champ de Mars

Das längliche, vom Gemüsegarten zum Exerzierfeld der École militaire und später zum öffentlichen Park umgewandelte Gelände bietet herrliche Sichtachsen und besondere Fotoperspektiven auf den Eiffelturm, der Teil der Anlage ist. Außerdem gibt es hier – neben Alleen und Rasenflächen – auch Grotten, Kaskaden und einen kleinen See zu entdecken. 

Fünf Mal fanden hier Weltausstellungen statt: An die von 1889 erinnert bis heute der Eiffelturm. Der Park wird von der École militaire auf der einen und dem Palais de Chaillot am Trocadero auf der anderen Seite begrenzt und von der Seine durchflossen, die durch die Pont d'Iéna überbrückt wird. Für einen Spaziergang durch die Anlage wird der Start am Trocadero empfohlen: So schreiten Sie von oben über die Terrassen herab, queren die Seine und gelangen zum Eiffelturm.

Wann glitzert der Eiffelturm?

Für besonders stimmungsvolle Eindrücke kommen Sie abends, wenn der Eiffelturm beleuchtet ist. Das berühmte „Glitzern“ der Beleuchtung können Sie ab Sonnenuntergang jeweils in den ersten fünf Minuten nach der vollen Stunde erleben. Nach Einschätzung mancher ist dieser geometrisch angelegte Park vom Eiffelturm aus gesehen am wirkungsvollsten, weil sich die Struktur der Parkanlage von oben in ihrer Gesamtheit erkennen lässt. 

Praktische Tipps für das Champ de Mars

Métro: École militaire, Champ de Mars, Trocadero

Öffnungszeiten: 24/7

Restaurant-Tipp: Frame Restaurant und Bar. Der bekannte französische Rapper MC Solaar soll hier anlässlich eines Restaurantbesuchs sogar einmal ein spontanes Konzert gegeben haben.

7. Künstlich natürlich! Verschlungene Wege im Parc des Buttes-Chaumont

Das bei Einheimischen beliebte Naherholungsgebiet im 19. Arrondissement überzeugt mit altem Baumbestand, künstlich angelegten Felsen, einer Hängebrücke und verschlungenen Pfaden. Ob zum Joggen oder zum Picknick im Grünen, dieser große Park ist wegen seiner vielseitigen Erholungsmöglichkeiten ein Anziehungspunkt. Steigen Sie hinauf zum Tempel der Sibylle und genießen Sie den Ausblick über die Stadt und zum Montmartre. Auch bei Läufern, die Höhenunterschiede nicht scheuen, ist dieser Park, entstanden im 19. Jahrhundert in einem ehemaligen Steinbruch, sehr beliebt.

Lust auf einen Apero im Park?

In Lokal und Bar Rosa Bonheur fehlt nicht mehr viel zum Glück: hausgemachte Tapas nach Rezepten aus dem französischen Süden, DJs und Konzerte.

Praktische Tipps für den Parc des Buttes-Chaumont 

Service: Trinkwasserbrunnen, Kinderspielplatz, Wi-Fi

Métro: Laumière oder Buttes Chaumont

Öffnungszeiten: saison- und wochentagsabhängig

Und welcher ist nun Ihr schönster Park?

Wollen Sie auf royalen Pfaden wandeln? Oder sind Sie auf der Suche nach besonderen Blickpunkten und Fotoperspektiven? Beobachten Sie gern? Oder sind Sie mehr auf eine Pause und Jause zwischen zwei Museumsbesuchen aus? Bestimmt war auch für Sie eine Empfehlung dabei, der Sie gerne folgen möchten!