20 Mai 2025
4 Minuten
In allen Farben der Vielfalt feiert die Paris-Pride-Parade alias Marche des Fiertés ausgelassen das queere Leben und setzt damit ein Fanal für Inklusivität und Gleichberechtigung.
20 Mai 2025
4 Minuten
Paris gilt aus gutem Grund als Stadt der Liebe. Bezaubernde Straßencafés, Mondscheinspaziergänge an der Seine, der Ausblick von der Spitze des Eiffelturms bei Sonnenuntergang ... Und wenn Ende Juni mit der jährlichen Paris-Pride-Parade eines der größten und fröhlichsten LGBTQI+-Events der Welt stattfindet, erfüllt diese Liebe die Pariser Straßen. Diese mitreißende Feier queerer Kultur findet seit 1977 statt und zieht mehr als 750.000 Menschen an, um den Sommer mit einer riesigen, lautstarken und farbenfrohen Parade einzuläuten – in einem Meer aus bemalten Gesichtern und wehenden Fahnen, begleitet von Bands und Orchestern. Entdecken Sie, wie Sie Paris Pride am schönsten erleben. Célébrons l'amour!
Heute ist die Paris Pride eine große, herzliche und umfassende Hommage an queere Kultur, Freiheit, Gleichheit und Selbstachtung in Paris. Doch so war das Leben in Frankreichs Hauptstadt nicht immer. Mitte des 20. Jahrhunderts, insbesondere während des Zweiten Weltkriegs, herrschten Antisemitismus, Rassismus und Homophobie. Zahlreiche schwule Männer wurden in die Konzentrationslager der Nazis deportiert, und 1942 führte das Vichy-Regime diskriminierende Gesetze gegen Homosexuelle ein, die erst 1982 wieder aufgehoben wurden.
In den 1980er-Jahren schloss sich eine Gruppe von schwulen Parisern zusammen, um für die Rechte von LGBTQI+-Personen zu kämpfen. Die Paris Pride war geboren. Und obwohl sie heute als großes ausgelassenes Straßenfest anmutet, ist der anhaltende Kampf gegen die weltweite Homophobie nach wie vor die treibende Kraft hinter der Parade. In Frankreich wurde die gleichgeschlechtliche Ehe zwar 2013 legalisiert, aber nicht allen Menschen auf der Welt wird dieses Recht gewährt. Tatsache ist: Mehr als ein Jahrzehnt später stehen queere Beziehungen in rund einem Dutzend Länder immer noch unter Todesstrafe. Deshalb tritt die Paris Pride unaufhörlich weiter für die Rechte von Homosexuellen und eine diverse Kultur ein. Auf den Punkt gebracht, ist der Marche des Fiertés also eine fröhliche Veranstaltung mit einer sehr ernsten Botschaft!
Im Vorfeld der Parade, die am letzten Samstag im Juni durch die Pariser Boulevards zieht, finden zwei Wochen lang rauschende Partys, Filmvorführungen und Diskussionen statt, die sich eingehend mit dem Thema LGBTQI+ befassen – viele davon im Marais.
Die Route des Marche des Fiertés variiert von Jahr zu Jahr. Bisherige Startpunkte waren der Tour Montparnasse im 15. Arrondissement und die Porte de la Villette im 19 Arrondissement. Im Jahr 2025 werden die Feierlichkeiten voraussichtlich im 1. Arrondissement beginnen. Wo auch immer es losgeht, der von unzähligen Regenbogenflaggen begleitete Umzug startet meist gegen 13:30 Uhr und endet etwa vier glorreiche, lautstarke Stunden später im Stadtzentrum – mit der wohl größten kostenlosen Straßenparty und Drag-Show, die man sich vorstellen kann.
Nach der Paris-Pride-Parade finden überall in den Bars und Cafés rund um den Place de la République After-Partys statt. Später wird dann in etlichen queerfreundlichen Locations wie der Cox Café Bar und dem Le Raidd im Marais weitergefeiert. Mit Paris-Pride-Mottopartys und extravaganten Clubnächten geht der Spaß bis weit in den nächsten Morgen hinein weiter. Zu den Straßen, in denen es am lebhaftesten zugeht, zählen die Rue des Ecouffes und die Rue du Temple.
Es gibt viele verschiedene Optionen für einen komfortablen und inklusiven Aufenthalt in Paris. Ganz oben auf der Liste queerfreundlicher Pariser Viertel steht der Marais. Wenn Sie eine schicke, moderne Unterkunft im Marais buchen, können Sie berühmte Pariser Sehenswürdigkeiten wie das Centre Pompidou, das Musée Picasso oder die besten Imbissstände der Stadt auf dem Marché des Enfants Rouges besuchen und den späten Abend in den queeren Bars des Viertels verbringen.
Selbstverständlich ist der Marche des Fiertés eine inklusive Veranstaltung, bei der jeder, egal welchen Alters, herzlich willkommen ist. Wenn Sie also mit Kindern nach Paris reisen, können Sie in der Nähe großer Sehenswürdigkeiten wie dem Eiffelturm ein familienfreundliches Hotel buchen und nebenbei auch ein bisschen Sightseeing betreiben.
Mit vorausschauender Planung begegnen Sie den Menschenmassen beim Marche des Fiertés entspannter.
Insidertipp: Buchen Sie ein stylishes Hotel in der Nähe des wahrscheinlichen Startpunkts der Parade, um vor der Menschenmenge einen guten Platz zum Zuschauen zu ergattern.
Paris ist natürlich das ganze Jahr über eine sehr queerfreundliche Stadt. Diese vier Orte sind immer einen Besuch wert.
Madame Arthur ist seit 1946 eine feste Größe im Pariser Nachtleben, denn seine Crossdresser-Truppe interpretiert die Begriffe „individuell“ und „exzentrisch“ immer wieder neu. Es gibt eine freche, humorvolle Mainstream-Show, aber auch eine etwas derbere Late-Night-Revue, bei denen Drag-Acts in glitzernden Kleidern auf himmelhohen Plateau-Absätzen und mit ebenso gewaltigen, paillettenbesetzten Perücken über die Bühne toben und dabei Varieté- und Broadwayklassiker schmettern. Und wenn sich das Kabarett um Mitternacht in einen Club verwandelt, können Sie selbst das Tanzbein schwingen.
Rosa Bonheur steht für vier besonders queerfreundliche Venues in Paris. Diese hier befindet sich auf einem offenen Lastkahn an der Seine und beherbergte während der Olympischen Spiele 2024 das Pride House. Der beliebte inklusive Treffpunkt ist mit glitzernden Lichtern geschmückt, bietet Livemusik und Tanz in der Hauptbar, Tapas und Pizza am laufenden Band sowie einen atemberaubenden Ausblick auf das Grand Palais und die Pont Alexandre III bei Nacht.
Dieser wegweisende, herrlich altmodische Tanzclub ist seit 1997 eine gefragte Adresse im Marais. Die Abende beginnen hier tatsächlich mit Tangokursen, aber gegen 1:00 Uhr nachts nimmt das Geschehen richtig Fahrt auf: Dann tanzt das queere Publikum ausgelassen zu Hits der 1970er- und 80er-Jahre, oder es stehen Lookalike-Contests, Karaoke-Singalongs und Mottopartys wie Abba-Tributes auf dem Programm.
Diese Buchhandlung lag einst im „gay Marais“, musste aber umziehen, als die Mieten im Stadtzentrum in die Höhe schossen. Heute im 11. Arrondissement beheimatet, hat sie sich ihre freundlichen, sachkundigen Mitarbeiter und unprätentiöse Atmosphäre bewahrt. Der literarische Hotspot für alles, was mit der queeren Pariser Kultur und Geschichte zu tun hat, führt nicht nur Bücher, sondern auch Zeitschriften, DVDs und Cartoons. Es gibt außerdem eine englischsprachige Abteilung.
Insidertipp: Queer Tours France wurde von queeren Fremdenführern für LGBTQI+-Kunden gegründet. Neben Rundgängen (in französischer und englischer Sprache), die Pariser Sehenswürdigkeiten, Stadtteile oder Denkmäler behandeln, gibt es auch Routen, auf denen die Geschichte von LGBTQI+-Personen in Frankreichs Hauptstadt beleuchtet wird.
Kommen Sie zur Pride-Parade nach Paris? Wenn der Marche des Fiertés durch die Straßen zieht, wird Paris zur stolzesten und schillerndsten Stadt der Welt. Und wenn Sie weitere Veranstaltungen unterstützen möchten, die für queere Menschen eintreten, gibt es auch Pride-Festivals in Amsterdam, Madrid und Berlin.
Bis dahin, wir sehen uns bei der Paris Pride!
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