Weihnachtsmarkt in Colmar: Authentischer Charme, magische Atmosphäre

Es hat schon lange Tradition in Colmar: Rund vier Wochen im Jahr, nämlich in der Adventszeit, verwandelt sich das idyllische Städtchen im Elsass in ein wahres Weihnachtswunderland. Die bunten Fachwerkfassaden entlang der verwinkelten Gassen werden liebevoll mit festlichen Lichtern geschmückt und an allen Ecken und Enden glitzert und duftet es herrlich weihnachtlich. Der Weihnachtsmarkt von Colmar ist weit über die Grenzen des Elsass und sogar Frankreichs hinaus bekannt. Doch genau genommen gibt es nicht nur einen, sondern gleich sechs Weihnachtsmärkte, die mit ihren kleinen Buden und Ständen die Straßen und Plätze der charmanten Kleinstadt beleben. Viele Besucher kommen allein wegen der besonderen Atmosphäre von weit her. Es lohnt sich also, in der Adventszeit über die Grenze zu fahren und sich mit seinen Lieben auf den Weihnachtsmärkten von Colmar auf die Festtage einzustimmen.

Das Elsass ist bekannt für seine urigen Weihnachtsmärkte, die uralte elsässische Traditionen zelebrieren und weit über die Region hinaus festliche Weihnachtsstimmung verbreiten. Einer der schönsten Weihnachtsmärkte der Region ist sicherlich der in Colmar. Die mittelalterliche Altstadt von Colmar mit ihren gut erhaltenen Fachwerkhäusern und blumengeschmückten Kanälen lockt ohnehin jedes Jahr zahlreiche Besucher ins Elsass. Doch wenn sich die Stadt in der Vorweihnachtszeit in ein weihnachtliches Lichterkleid hüllt, die historischen Fassaden mit funkelnden Sternen, bunten Kugeln und Holzfiguren stimmungsvoll geschmückt sind und die ersten Schneeflocken fallen, wird einem schnell klar, warum viele jetzt von der „magischen Zeit“ des Jahres sprechen.

Beginnen Sie Ihre Tour auf dem größten Weihnachtsmarkt von Colmar. Rund 60 kleine Holzhütten reihen sich gemütlich auf dem Place des Dominicains aneinander und bringen Elsässer Spezialitäten, Wurst, Käse, Seifen und viel Weihnachtsschmuck unter die Bummelnden. Die Standbetreiber tragen traditionelle Trachten, und in der Luft liegt der Duft von heißem Apfelpunsch und Glühwein. Elsässer Glühwein natürlich. Der Vin chaud, wie er hier heißt, ist traditionell weiß, zubereitet mit frischen Orangen, Zitrone, Zimtringen und etwas Sternanis. Der heimliche Star des größten Weihnachtsmarktes in Colmar ist jedoch die Dominikanerkirche aus dem 14. Jahrhundert, die den Platz weit überragt. Wenn es dunkel wird, tauchen die beleuchteten Buntglasfenster der Kirche den Platz in magisches Licht. Und wenn es dann noch schneit und die Dächer weiß gezuckert sind, könnte es romantischer kaum sein.

Die Geschichte des Place Jeanne d’Arc reicht bis ins 14. Jahrhundert zurück. Damals ein Pferde- und Viehmarkt verwandelt sich der Platz heute alljährlich zur Weihnachtszeit in ein traditionelles elsässisches Dorf und schickt seine Besucher auf eine charmante Zeitreise. Versteckt zwischen weihnachtlich geschmückten Fachwerkhäusern, die von der bewegten Geschichte des Elsass erzählen, kommen Sie auf diesem Weihnachtsmarkt in Colmar nicht umhin, sich durch die regionale Küche zu probieren. In den bunt dekorierten Weihnachtshäuschen bieten die Händler Foie gras, Walnuss- oder Feigensalami, lokale Weine und Schnäpse – und natürlich Bredele an. So nennen die Elsässer ihre Weihnachtsplätzchen. Anisplätzchen, kleine Florentiner, Zimtsterne – überall locken die süßen Versuchungen. So mischt sich auf dem Place Jeanne d’Arc französisches Savoir-vivre in die vorweihnachtliche Stimmung.

Am Weihnachtsmarkt auf dem Alten Zollplatz von Colmar führt kaum ein Weg dran vorbei, so prominent versammeln sich die gut 50 kleinen, mit Tannenzweigen geschmückten Markthäuschen rund um den Schwendi-Brunnen und entlang der Ufer der Lauch im Herzen der Colmarer Altstadt. Alles ist beleuchtet. Die Fassaden der alten Fachwerkhäuser blinken, und an jeder Ecke duftet es nach Weihnachten. Die Holzbuden sind vor allem mit regionalen Köstlichkeiten und handgefertigten Produkten gefüllt, ideal, wenn Sie auf der Suche nach einem weihnachtlichen Mitbringsel wie handgemachter Schokolade mit Pralinenfüllung, traditionellem Weihnachtsschmuck, Holzfiguren oder Kränzen sind. Und weil so ein Bummel über den Weihnachtsmarkt auch hungrig macht, können Sie sich an einer der kleinen Imbissbuden zu den Klängen traditioneller Weihnachtsmusik mit leckerem Flammkuchen, frischem Honigbrot oder elsässischen Hotdogs – natürlich mit Sauerkraut – stärken. Ein Foto vor dem traditionellen Weihnachtsbaum darf natürlich auch nicht fehlen.

Wir ziehen noch nicht weiter und verweilen einen Moment auf dem Place de l‘Ancienne Douane. Nach Einbruch der Dunkelheit liegt ein besonderer Zauber über dem Platz, wenn das alte Zollhaus oder auch Koifhus mit den kleinen Buden spektakulär um die Wette glitzert. Das mittelalterliche Gebäude, zu dem eine imposante Renaissancetreppe hinaufführt, ist der richtige Ort, um sich von der winterlichen Kälte draußen aufzuwärmen und in aller Ruhe Weihnachtsgebäck zu erstehen. Die Auswahl an Lebkuchen, Makronen oder Plätzchen ist riesig. Im Koifhus haben auch viele Kunsthandwerker aus dem Elsass ihre Stände aufgebaut und verkaufen ausschließlich Unikate. Töpferwaren, Keramik, Glaskunst, Holzschnitzereien, Hüte und Schmuck werden direkt vor Ort angefertigt, und die Handwerker lassen sich dabei gerne über die Schulter schauen.

Nur wenige Schritte vom Koifhus entfernt, auf dem Place des Six Montagnes Noires, entsteht der Eindruck, der Weihnachtsmann habe in Colmar eine riesige Spielzeugfabrik errichtet. So spektakulär das klingt, so überraschend aufregend ist es vor allem für die kleinen Besucher. Nicht umsonst sind die engen Gassen zwischen den mittelalterlichen Häusern und kleinen Kanälen in der Adventszeit rappelvoll. Schließlich will jeder einmal einen Blick in das Weihnachtswunderland in Klein Venedig werfen. Zwischen kleinen Holzbuden verstecken sich Schafe und Hasen, es gibt eine mechanische Krippe, und auf einem traditionellen Karussell können die Kleinen auf Holzpferden durch die Weihnachtslandschaft reiten. Statt Glühwein stehen warmer Apfelsaft und heiße Schokolade hoch im Kurs, und wenn die Finger nicht mehr von Zuckerwatte verklebt sind, können die Kinder ihre Wunschzettel an den Weihnachtsmann in einen riesigen Briefkasten einwerfen.

Wer viel bummelt, wird auch hungrig, dachten sich wohl die Organisatoren, als sie vor einigen Jahren den sechsten Weihnachtsmarkt in Colmar ins Leben riefen. Seitdem dreht sich in der Rue de la Montagne Verte um den Jahreswechsel alles um die gute elsässische Küche. In einem kleinen Weihnachtsdorf mit neun Hütten interpretieren neun Küchenchefs aus der Region elsässische und französische Spezialitäten von der Vorspeise bis zum Dessert neu. Sie veranstalten eindrucksvolle Kochshows, in denen sie sich ihren Gerichten mit viel Leidenschaft widmen. Zwischendurch duftet es an einigen Stehtischen nach frischen Kartoffelpuffern, Leberpastete und Elsässer Flammkuchen, an anderen Tischen schlürfen die Gäste Austern und Champagner. Ganz so, wie es das Feinschmeckerherz zu Weihnachten begehrt. Wenn sich mal kein freier Platz zwischen den Ständen findet, können Sie sich das Essen auch einpacken lassen und mit auf Ihr Hotelzimmer nehmen, um sich zwischendurch vom Weihnachtstrubel zu erholen.

• Öffnungszeiten: Der Weihnachtsmarkt in Colmar findet vom 26. November bis 29. Dezember 2024 statt (mit Ausnahme des Marché Gourmand); montags bis donnerstags von 11 bis 19 Uhr, freitags bis sonntags von 10 bis 20 Uhr, am 24. Dezember von 11 bis 17 Uhr und am 25. und 26. Dezember von 11 bis 19 Uhr.
• Weihnachtsbus: Während der Adventszeit verkehren Pendelbusse vom Bahnhof Colmar zu anderen Weihnachtsmärkten in der Region, z. B. in Kaysersberg, Riquewihr, Ribeauvillé und Eguisheim.
• Anreise: Colmar liegt unweit der deutsch-französischen Grenze. Von Freiburg aus benötigen Sie mit dem Zug etwa eineinhalb Stunden.

Rund um den Weihnachtsmarkt in Colmar finden jedes Jahr zahlreiche Veranstaltungen statt. Der Place Rapp verwandelt sich dann in eine große Eisbahn. Umgeben von kleinen Tannenbäumen kann auf dem Eis schon einmal das Gefühl aufkommen, als würde man in einem Weihnachtswald Schlittschuh laufen.