Die 7 spannendsten Ruinenbars in Budapest – von Party bis Kulinarik

Bei einem Besuch der berühmten Ruinenbars in Budapest offenbart sich die junge, bunte, kreative und partyfreudige Seite der Stadt.

Als ein paar Studenten im Jahr 2002 das Szimpla Kert gründeten, konnten sie nicht ahnen, dass sie damit einen nachhaltigen Trend auslösen würden. Heute sind die unzähligen sogenannten Ruinenbars (auf Ungarisch „romkocsma“) aus dem Budapester Stadtbild – und vor allem aus dem Nachtleben Budapests – nicht mehr wegzudenken. Mit ihren bunt zusammengewürfelten Einrichtungen, vielfältigen kulturellen Angeboten und langen Öffnungszeiten laden diese geselligen Bars in heruntergekommenen Vorkriegsgebäuden zu jeder Tageszeit zum entspannten Kaffeetrinken, Plaudern, Essen, Trinken und Feiern ein. In gewisser Weise hat Budapest neben dem berühmten Parlamentsgebäude und den historischen Thermen mit seinen Ruinenbars ein weiteres, inoffizielles Wahrzeichen gewonnen. Und wie die anderen Sehenswürdigkeiten Budapests sind es auch diese ganz speziellen Locations wert, erkundet zu werden.

Die Geschichte der Ruinenbars in Budapest

Die erste Ruinenbar Budapests entstand 2002, als das Szimpla Kert im VII. Bezirk der Stadt eröffnete. Dieses auch Elisabethstadt (Erzsébetváros) genannte Gründerzeitviertel war bis zum Zweiten Weltkrieg Zentrum des jüdischen Lebens in Budapest und während des Krieges ein jüdisches Ghetto. Da das Viertel von schwereren Kriegsschäden verschont blieb, blieben die meisten Gebäude erhalten, jedoch litten viele von ihnen unter fehlender Instandhaltung und verfielen im Laufe der folgenden Jahrzehnte. In diesen „Gebäuderuinen“ siedelten sich ab 2002 immer mehr Bars und Lokale mit verschiedensten studentischen, alternativen, künstlerischen, musikalischen und kulinarischen Konzepten an. Das jüdische Viertel rund um die Kazinczy-Straße wurde so endgültig zur beliebtesten Partymeile Budapests, und die Ruinenbars waren geboren.


Ruinenbars sind typischerweise in Vorkriegsgebäuden, beispielsweise alten Fabriksgebäuden, im VII. Bezirk untergebracht und zeichnen sich durch ihre alternative Atmosphäre und ihre eklektische Einrichtung aus. Häufig zieren Graffitis und andere Kunstwerke die Wände, während Innenhöfe und Räumlichkeiten mit alten Stühlen und Tischen, Retro-Elementen, skurrilen Einzelstücken und Deko-Kitsch ausgestattet sind. Mittlerweile finden sich Ruinenbars in Budapest aber nicht mehr nur in der Elisabethstadt, sondern auch in anderen Bezirken, und auch die Angebote sind so vielfältig wie das Publikum der Bars. So zählen zu den Ruinenbars heute stylishe Restaurants wie das Mazel Tov, Tanzpaläste mit sieben Dancefloors wie das Instant-Fogas und Konzertlocations wie das im Grünen gelegene Dürer Kert, in dessen Garten sogar Grillplätze gemietet werden können.

Gut zu wissen: Neben Einheimischen strömen vor allem auch Budapest-Besucher in die Ruinenbars, weshalb es besonders an den Wochenenden schon einmal sehr voll werden kann! Wenn Sie es also lieber entspannt mögen, besuchen Sie die Bars doch ganz gemütlich am Nachmittag.

Die 7 spannendsten Ruinenbars Budapests

1. Szimpla Kert – das Original

Obwohl die Reihenfolge der besten Ruinenbars Budapests in dieser Liste grundsätzlich zufällig gewählt ist, hat es sich das Szimpla Kert definitiv verdient, an erster Stelle genannt zu werden. Schließlich handelt es sich bei diesem „einfachen Garten“ (so die Übersetzung von „szimpla kert“) um den Pionier unter den Budapester Ruinenbars. Die 2002 eröffnete Bar in der Kazinczy-Straße ist in jeder Hinsicht ein Highlight – von der Einrichtung über das Kulturprogramm bis hin zu den beliebten Partynächten.


Bei der Eröffnung des Szimpla Kert setzten die Inhaber auf möglichst günstiges Mobiliar vom Flohmarkt oder Sperrmüll und schufen damit eine ganz eigene Ästhetik, für die es heute weltberühmt ist. Die neun Bars auf drei Stockwerken sind vollgepackt mit Kunst, Kitsch und Krempel, und wenn Sie nicht im umfunktionierten alten Trabant ein Getränk genossen haben, dann waren Sie nicht wirklich dort. Die Bar in der ehemaligen Ofenfabrik hat aber viel mehr zu bieten als nur Party und Drinks: Besuchen Sie Konzerte, Filmvorführungen, die Kunstgalerie, Theatervorstellungen im Innenhof oder den eigenen Design-Shop. Tanzen Sie zu DJ-Sounds oder Livemusik. Jeden Sonntagvormittag findet im Szimpla Kert ein Bauernmarkt statt, jeden ersten Samstag im Monat eine Plattenbörse und einmal im Jahr ein Fahrradflohmarkt.


Auch wenn Sie ansonsten vielleicht lieber abseits der Touristentrampelpfade unterwegs sind – ein Besuch im Szimpla Kert sollte bei Ihrer Reise nach Budapest nicht fehlen. Immerhin handelt es sich laut Reiseführer „Lonely Planet“ beim Szimpla Kert um die „beste Bar der Welt“.

Gut zu wissen: Am Wochenende empfiehlt es sich, vor 19 Uhr zu kommen, um dem großen Andrang ab 21 Uhr zu entgehen und Warteschlangen zu vermeiden.

Praktische Informationen:

  • Szimpla Kert, Kazinczy utca 14, 1075 Budapest
  • U-Bahn-Linie M2 bis Astoria oder Blaha Lujza tér
  • Montag bis Freitag 15:00–4:00 Uhr, Samstag 12:00–4:00 Uhr, Sonntag 9:00–4:00 Uhr
  • Bauernmarkt Sonntag 9:00–14:00 Uhr

2. Mazel Tov – der Hipster

Das wenige Gehminuten vom Szimpla Kert entfernte Mazel Tov hat sich von einer typischen Ruinenbar zu einem gehobenen mediterranen Restaurant gemausert, dessen alte Gemäuer von einem grünen Pflanzenteppich bedeckt und einem hohen Glasdach überspannt sind. In diesem malerischen Ambiente, das ein wenig an ein edles Gewächshaus erinnert, trifft sich die Hipsterszene Budapests zu nahöstlicher Fusionsküche. Genießen Sie Mezze wie Baba Ghanoush und Tabbouleh, kosten Sie eine orientalische Linsensuppe, bestellen Sie Falafel, Hummus, Shakshuka oder gegrilltes Lachssteak und schließen Sie Ihr Festmahl mit einem Jerusalem Cheesecake ab. Anschließend können Sie bei einem Cocktail oder Wein mit Freunden den Abend ausklingen lassen. Aber Achtung: Besonders im Sommer sollten Sie unbedingt einen Tisch reservieren.

Tipp: Wenn Sie nach Ihrem Abendessen oder Cocktail tanzen gehen möchten, finden Sie gleich nebenan mit dem Instant-Fogas die größte Disco Budapests.

Praktische Informationen:

  • Mazel Tov, Akácfa utca 47, 1073 Budapest (neben dem Instant-Fogas)
  • Täglich 11:00–0:00 Uhr

3. Instant-Fogas - die Partylocation

Der unangefochtene Partypalast unter den Budapester Ruinenbars ist zweifellos das Instant-Fogas, das aus dem Zusammenschluss der Ruinenbars Fogasház und Instant hervorging und heute den Zusatz „Komplex“ nicht umsonst trägt. Mit seinen sieben Dancefloors, 18 Bars und DJs, die Musikstile von Rock über EDM und Metal bis hin zu Latin und Techno auflegen, kommen hier feierwütige Besucher ganz auf ihre Kosten. Apropos Kosten: Der Eintritt im Instant-Fogas ist frei, bezahlt werden muss nur für bestimmte Sonderveranstaltungen und Konzerte. Wenn Sie Ihren tanzwütigen Füßen und musikliebenden Ohren eine Pause gönnen wollen, können Sie zwischendurch eine Partie Flipper, Tischfußball oder Billard spielen oder auf der gemütlichen Terrasse der Bar „Liebling“ bei einem Glas Wein Kontakte knüpfen.

Gut zu wissen: Ab 22:00 Uhr kann es sehr voll werden – kommen Sie daher lieber früher oder reservieren Sie einen Tisch.

Praktische Informationen:

  • Instant-Fogas, Akácfa utca 51, 1073 Budapest (neben dem Mazel Tov)
  • Täglich 18:00–6:00 Uhr

4. Csendes Létterem – das Ruhige

Das Wort „cendes“ im Namen gibt den Ton für dieses beschauliche Ruinencafé vor – es bedeutet nämlich „ruhig“. Mit wild gemischten Bildern und diversem Krimskrams an den Wänden sowie dem farbenfroh zusammengewürfelten Mobiliar herrscht hier zwar die klassische Ästhetik der Budapester Ruinenbars, aber es geht etwas weniger trubelhaft zu als im gleich nebenan gelegenen siebten Bezirk. In der Vintage-Bar trifft man sich zum Kaffee- oder Weintrinken, Philosophieren und Musikhören, und auch akustische Livekonzerte finden hier statt. Im Sommer besonders beliebt ist die nur wenige Meter weiter liegende Weinbar mit Biergarten Csendes Társ am Eingang zum Károlyi-Garten.

Gut zu wissen: Nur fünf Gehminuten entfernt befinden sich das sehenswerte Ungarische Nationalmuseum und das Mercure Budapest Korona Hotel, eine perfekte Unterkunft für authentische Aufenthalte in Budapest.

Praktische Informationen:

  • Csendes Létterem, Ferenczy István utca 5, 1053 Budapest
  • U-Bahn-Linien M3/M4 bis Kálvin tér (oder 10 Minuten zu Fuß von der Kazinczy-Straße)
  • Montag bis Samstag 14:00–0:00 Uhr
  • Csendes Társ, Magyar utca 16–18, 1053 Budapest
  • 12:00–0:00 Uhr (nur im Sommer)

5. Élesztő – Biergenuss und mehr

Das ungarische Wort Élesztő bedeutet „Hefe“, und der Name ist Programm. In dieser Budapester Ruinenbar dreht sich nämlich alles ums Bier. Aus nicht weniger als 30 lokalen Craft-Bieren können Gäste hier wählen, und wer es ganz genau wissen möchte, kann sich sogar für einen Bierbrau-Workshop im Brauereistudio anmelden.


Die entspannte Atmosphäre verdankt das Élesztő nicht nur seiner Lage abseits des partywütigen VII. Bezirks, auch durch seine einheitlichen Holztische wirkt die Bierbar insgesamt aufgeräumter und weniger chaotisch als die alternativen Ruinenbars im jüdischen Viertel. Aber nicht nur Bierfans werden hier fündig, denn das Élesztőház („Hefehaus“) vereint unter seinem Dach außerdem eine niederschwellige Weinbar, eine Spirituosenbar, ein charmant mit unzähligen alten Teddybären dekoriertes Café und die Butcher’s Kitchen, die Biersnacks wie Rauchfleisch, Rippchen, Schnitzelbrot und Salate serviert.

Gut zu wissen: Im Élesztő sind Haustiere willkommen, also kann auch Ihr Hund ein bisschen Budapester Ruinenbarluft schnuppern!

Praktische Informationen:

  • Élesztő, Tűzoltó utca 22, 1094 Budapest
  • U-Bahn-Linie M3 bis Corvin-negyed
  • Sonntag & Montag 15:00–1:00 Uhr, Dienstag & Mittwoch 15:00–2:00 Uhr, Donnerstag–Samstag 15:00–3:00 Uhr; detaillierte Öffnungszeiten siehe Website

6. Dürer Kert – Grillen und Konzerte

Eine Ruinenbar der etwas anderen Art erwartet Sie bei einem Ausflug in den XI. Bezirk Budapests. Der Schwerpunkt des direkt an der Donau gelegenen Dürer Kert sind Livekonzerte internationaler Bands, insbesondere Rock, Indie, Metal und elektronische Musik. Im großen Garten kann man wunderbar bei Getränken, Pizza oder Burgern die Seele baumeln lassen oder sich bei einer Partie Tischtennis körperlich betätigen. Ein Highlight des Dürer Kert ist die Möglichkeit, selber im Garten zu Grillen – alle dafür nötigen Utensilien können gegen eine Gebühr von rund 30 € vor Ort ausgeliehen werden, nur Besteck und Grillgut müssen selbst mitgebracht werden.

Tipp: Verbinden Sie Ihren Besuch des Dürer Kert mit einem Radausflug an die Donau – vor dem Gelände stehen ausreichend Fahrradabstellplätze zur Verfügung!

Praktische Informationen:

  • Dürer Kert, Öböl utca 1, 1117 Budapest
  • Buslinie 133E oder 33 (oder Nachtbus 901) bis Hengermalon út oder Straßenbahnlinie 1 bis Szerémi út
  • Montag–Donnerstag 16:00–1:00 Uhr, Freitag 16:00–4:00 Uhr, Samstag 13:00–4:00 Uhr, Sonntag geschlossen

7. Grandio Jungle Bar – für Trinkfeste

Die Grandio Jungle Bar ist relativ neu unter den Ruinenbars in Budapest. Dank des durchwegs jungen Publikums wird hier Party ganz großgeschrieben. Ob bei Cocktails im namensgebenden grün bewachsenen Innenhof, Fußballübertragungen, Karaoke-Abenden, Halloween-Partys oder Bierpong-Turnieren, das Trinken kommt hier (in vernünftigen Maßen) garantiert nie zu kurz. Falls Sie vom vielen Feiern hungrig werden, spazieren Sie in fünf Minuten zum Karaván Street Food Market in der Kazinczy-Straße, wo Sie von Burgern über mexikanisch bis hin zu vegan alles finden, was Ihr Herz begehrt.

Tipp: Buchen Sie am besten ein Hotel in der Nähe der Budapester Ruinenbars, um auch nach einem Gläschen zu viel sicher und wohlbehalten in Ihre Unterkunft zurückzukommen.

Praktische Informationen:

  • Grandio Jungle Bar, Nagy Diófa utca 8, 1072 Budapest
  • Täglich 15:00–0:00 Uhr

Egal, ob Sie in einem einzigartigen Ambiente mit Kollegen zu Abend essen oder Freunde treffen und die Nächte durchfeiern möchten, die vielfältigen Ruinenbars in Budapest bieten den perfekten Rahmen für einzigartige Erlebnisse. Buchen Sie jetzt Ihren Aufenthalt in Budapest und entdecken Sie die ungarische Hauptstadt ganz neu!