24 Juli 2025
5 Minuten
Das Hamburger Mövenpick-Hotel im ehemaligen Wasserturm verspricht ein Übernachtungserlebnis der besonderen Art. Wir durften uns selbst überzeugen und sind schlichtweg beeindruckt.
24 Juli 2025
5 Minuten
In dem Turm, in dem die Stadt früher Regenwasser für die Haushalte der Hansestädter sammelte, ist heute ein Hotel zu Hause, das seinesgleichen sucht: das Mövenpick Hamburg. Das Hotel im Inneren des ehemaligen Wasserturms liegt inmitten des Hamburger Schanzenparks und ist ein Erlebnis für sich. Es überrascht uns mit einem Ambiente, in dem Tradition und Moderne perfekt harmonieren. Dass das Haus hält, was es verspricht, stellen wir schon beim Betreten fest. Der Eingang befindet sich nämlich nicht im Park, sondern an der Sternschanze 6 und damit direkt an der Straße – praktisch, wenn man wie wir mit dem Taxi kommt. Der Weg zur Lobby entpuppt sich als erster WOW-Moment: Auf 25 Meter langen Fahrsteigen gleiten wir an Fotos vorbei, die den spektakulären Umbau dokumentieren. Dabei freuen wir uns, dass wir unsere Koffer dank Band nicht schleppen müssen. So können wir unsere Aufmerksamkeit ganz den interessanten Bildwelten widmen.
Als wir die unterirdische Lobby erreichen, stellen wir erneut fest, dass das Hotel im Wasserturm mehr als eine Überraschung für uns bereithält. Die arkadenartigen Rundungen aus rötlichem Backstein, die uns unweigerlich an die Speicherstadt denken lassen, stammen noch aus der ursprünglichen Bausubstanz. Die freundliche Dame an der Rezeption erklärt uns, dass sich in den unteren Ebenen vor rund 100 Jahren der Wasserspeicher befand. An mehreren Wänden erinnern Wasserstandsanzeiger noch immer an diese besondere Geschichte. Ich nehme mir fest vor, darauf zu achten, wenn ich im Haus unterwegs bin.
Beim Einchecken wandert mein Blick unweigerlich nach oben an die Decke. Denn obwohl sich die Lobby unter der Erde befindet, ist es überraschend hell. Das liegt an der Glaspyramide über uns, die angenehmes Tageslicht hereinströmen lässt. Raffiniert gelöst, wie wir finden. Plötzlich ertönt ein Nebelhorn, was mich in Richtung Aufzüge blicken lässt. Die Dame an der Rezeption lächelt und meint, das sei Teil einer Kunstinstallation, die mit wellenartigen Lichtspielen und der passenden Soundkulisse Hamburger Flair versprüht.
Da wir noch keine genaue Idee haben, was wir am Wochenende alles unternehmen möchten, empfiehlt uns das Team, einen Blick auf eines der beiden E-Concierge-Terminals zu werfen. Hier bekommen wir einen guten Überblick, und zwar nicht nur über die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Hansestadt, sondern auch über aktuelle Events wie Musicals oder Festivals. In unseren Köpfen entsteht langsam ein Plan, und wir ergattern sogar noch letzte Tickets für das Beethoven-Konzert in der Elbphilharmonie am nächsten Tag. Jetzt wollen wir aber erst einmal unser Gepäck im Zimmer abliefern und uns ein wenig von der Reise ausruhen. Vorbei an der plätschernden Kunstinstallation machen wir uns daher mit dem Aufzug auf den Weg in den achten Stock.
Die Mitarbeitenden sind unglaublich aufmerksam und haben uns am nächsten Morgen sogar gefragt, wie uns das Konzert in der Elbphilharmonie gefallen hat.
Wir öffnen die Tür mit unserer Schlüsselkarte und freuen uns schon auf ein paar Minuten Entspannung in unseren eigenen vier Wänden auf Zeit. Die Einrichtung wirkt edel, aber nicht aufdringlich. Der Mix aus dunklem Holz und hellen Textilien schafft in dem geräumigen Zimmer ein Gefühl von Gemütlichkeit, und der Ausblick über die Stadt ist atemberaubend – gut, dass wir ein Zimmer weiter oben gebucht haben. Toppen kann das vermutlich nur eine der Suiten im Dach des Wasserturms. Uns überzeugt aber schon, was wir aus dem achten Stock von der Hansestadt sehen. Das Alsterufer scheint nur einen Steinwurf entfernt. Auf welcher Höhe wir uns in unserem Zimmer befinden, verrät uns übrigens der Pfeil auf dem Querschnitt des Wasserturms, den wir an der Wand entdecken. Noch so ein spannendes Detail, das zeigt, mit wie viel Bedacht der frühere Wasserspeicher zum Hotel umgebaut wurde.
Unser Tipp: Buchen Sie eines der Zimmer weiter oben im Turm, um nicht nur ins Grüne, sondern auch über die Bäume hinweg auf die Stadt zu blicken.
Nach ein paar Minuten Ruhe und einer Tasse Tee, die wir uns auf dem Zimmer dank Wasserkocher selbst zubereiten können, ruft der Hunger. Wir beschließen, das hoteleigene Restaurant auszuprobieren. Wir fahren mit dem Aufzug nach unten, bleiben dieses Mal aber überirdisch, denn das Restaurant befindet sich im ebenerdigen Glasanbau. Da es draußen angenehm warm ist, entscheiden wir uns für einen Tisch auf der Terrasse und sitzen damit inmitten des wunderbaren Schanzenparks. Allein die Location macht unser Abendessen zu etwas ganz Besonderem.
Wir haben uns im Mövenpick Restaurant sofort wohlgefühlt und der Service war top. Die Weinempfehlungen haben wunderbar zu unseren frisch zubereiteten Fischgerichten gepasst.
Wir starten mit Eisgarnelen und wählen als Hauptgerichte den gebratenen Kabeljau sowie den Hamburger Pannfisch. Der Fisch ist – wie man es in einer Hafenstadt wie Hamburg erwartet – schlichtweg großartig, und die Beilagen sind perfekt auf die maritimen Hauptdarsteller abgestimmt. Unser Kellner empfiehlt uns dazu passend einen deutschen Grauburgunder und macht unser kulinarisches Ensemble damit zu einem vollendeten Genuss. Wir sind begeistert. Jetzt freuen wir uns noch auf einen Schlummertrunk in der CAVE Bar des Hotels, in der uns Barkeeper Tobias einen „Hot in Fresh“ empfiehlt. Ich lasse mich auf das Cocktail-Abenteuer ein und werde nicht enttäuscht: Der vom Barmitarbeiter selbst kreierte Drink überrascht mit Schärfe, Frische und einem Hauch Süße. Danach geht es ins Bett, damit wir morgen fit und erholt durchstarten können.
Die CAVE Bar ist ein toller Ort, um den Abend gemütlich ausklingen zu lassen. Der Barkeeper hat mit seiner Cocktail-Kreation genau unseren Geschmack getroffen. Großartig!
Als wir nach dem Dinner aufstehen, fällt mir an der Seite der Terrasse eine Treppe auf, die nach oben führt. Ich frage nach, und unser Kellner erklärt uns freundlich, dass sich über dem Restaurant ein großer Tagungsraum befindet. Und das sei nur einer von mehreren Räumen, die das Mövenpick Hamburg für Events vermietet. Ich kann mir gut vorstellen, dass ein Meeting in diesem Ambiente nicht nur produktiv, sondern auch äußerst inspirierend sein muss. Und auch der Gedanke, hier den Bund fürs Leben zu schließen, ist äußerst reizvoll. Die Gäste könnten in den wunderschönen Zimmern übernachten, während sich das Brautpaar in die Turmsuite zurückzieht. Ein Traum!
In unserem gemütlichen Kingsize-Bett wache ich am nächsten Morgen erholt auf. Als Morgenmuffel muss ich mein System aber erst einmal in Schwung bringen. Da uns Hamburg heute mit Nebel und Nieselregen zeigt, warum es für sein Schietwetter bekannt ist, beschließe ich, für mein morgendliches Workout lieber das Laufband im Fitnessraum des Hotels statt zu nutzen, statt meine Runden im Schanzenpark zu drehen. Der Aufzug bringt mich direkt in das gut ausgestattete Studio im unterirdischen Wasserspeicher. In der für Hamburg so typischen Backsteinkulisse ist meine morgendliche Laufrunde visuell mindestens so anregend, als wäre ich draußen gejoggt. Im Fitnessraum entdecke ich ihn dann auch: den Wasserstandsanzeiger, von dem die Dame an der Rezeption bei unserer Ankunft erzählt hat. Ich muss schmunzeln. Diese Details sind wirklich etwas Besonderes. Die Sauna und das Saunarium spare ich mir für abends auf. Jetzt brauche ich eine Stärkung, und dann wollen wir endlich die Stadt erkunden.
Das Frühstücksbuffet ist eine Klasse für sich und erklärt auf den ersten Blick, warum hier auch Einheimische am Wochenende morgens gerne schlemmen. Wir bekommen einen wunderschönen Tisch mit Blick auf den Park zugewiesen und probieren uns – zugegeben ein wenig länger als geplant – durch das vielfältige Angebot, bevor wir uns mit wasserdichten Sneakers und Regenschirm zu unserem Spaziergang durch das bunte Schanzenviertel aufmachen. An den Landungsbrücken stärken wir uns stilecht mit einem Fischbrötchen, touren einmal per Boot durch den Hafen und schlendern danach auf einen Kaffee in die Speicherstadt.
Die übrigen Sehenswürdigkeiten Hamburgs müssen warten, denn wir haben ja noch die Tickets für das Konzert in der Elbphilharmonie. Davor möchten wir unsere Touristenoutfits unbedingt gegen etwas Schickeres eintauschen. Mit Bus und U-Bahn sind wir in 20 Minuten wieder beim Hotel und haben mehr als genug Zeit, um uns umzuziehen, kurz auszuruhen und bei der Mövenpick Schokoladenstunde ein paar süße Kreationen aus der hauseigenen Patisserie zu probieren. So gut! Morgen wollen wir dann wieder ausgiebig frühstücken, bevor wir unsere Heimreise antreten. Und da uns noch so viele Sehenswürdigkeiten fehlen, kommen wir bestimmt bald wieder nach Hamburg – auf ein paar Nächte mehr im Wasserturm!
Besonders beeindruckt hat uns die zentrale Lage. Vieles erreicht man von hier aus zu Fuß, und wenn ein Ziel mal weiter weg ist, ist die Anbindung top. Trotzdem blickt man vom Zimmer aus ins Grüne. Einmalig!
Adresse: Sternschanze 6, 20357 Hamburg, Deutschland
Anfahrt: S2, S5 oder U3 bis Sternschanze
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