18 November 2025
5 Minuten
Seen, Tempel und jede Menge Grün: Damit verzaubert der Park Villa Borghese in Rom seine Besucher. Und mit großen Meistern! Entdecken Sie einen der schönsten Flecken der Stadt.
18 November 2025
5 Minuten
Rom scheint oft wie ein riesiges Freilichtmuseum: spektakulär, beeindruckend und an vielen Ecken gut besucht. Man muss nur durch die charmanten Stadtviertel, an antiken Fassaden vorbei, über die quirligen Piazze mit ihren einladenden Cafés und über die hübschen Bogenbrücken schlendern, um das Leben in der Ewigen Stadt ganz in sich aufzusaugen. Am besten machen Sie das schon frühmorgens, wenn die Stadt gerade erst erwacht und aus den Straßenbäckereien der Duft von frisch gebackenen Cornetti oder Maritozzi auf die Gassen dringt. Dann herrscht eine Ruhe, die Sie im geschäftigen Rom nur selten finden.
Mit einer Ausnahme: Im Herzen dieser fantastischen Stadt erstreckt sich auf gut fünf Quadratkilometern eine grüne Oase. Natürlich ist der Park Villa Borghese in Rom keine Unbekannte. Im Gegenteil. Doch in der riesigen Parkanlage unweit der Piazza del Popolo und der Spanischen Treppe finden Sie einen Ort, der fernab vom Trubel der italienischen Hauptstadt nicht nur Erholung bietet, sondern auch außergewöhnliche Schätze beherbergt.
Nicht weit vom malerischen Ufer des Tibers, zwischen der Piazza del Popolo, einem der ältesten Plätze Roms, und den sanft ansteigenden Hängen des Pincio-Hügels, erstreckt sich die weitläufige Parkanlage Villa Borghese. Sie wurde einst geschaffen, um zu beeindrucken: Im 17. Jahrhundert ließ der kunstbegeisterte Kardinal Scipione Caffarelli Borghese, Neffe von Papst Paul V. Borghese, damals noch außerhalb der Stadtmauern eine Villa errichten, die die Macht und den Reichtum der Familie Borghese für alle weithin sichtbar machen sollte. Erst Anfang des 20. Jahrhunderts ging der Park Villa Borghese in den Besitz der Stadt Rom über. Heute gleicht die prächtige Parkanlage einem einzigartigen Gesamtkunstwerk, durch das Sie flanieren können wie einst die römischen Adligen.
Gut zu wissen: Lassen Sie sich vom Namen „Villa“ nicht täuschen. Während wir uns heute darunter ein luxuriöses Landhaus oder vornehmes Ferienhaus vorstellen, bezeichnete sie damals noch den repräsentativen Landsitz bedeutender Persönlichkeiten wie Adliger oder wohlhabender Kaufleute.
Gedacht war der Park Villa Borghese in Rom ursprünglich vor allem als privates Paradies und als Sommerresidenz, umgeben von meisterhaften Kunstschätzen inmitten der Natur. Zwischen duftenden Orangenbäumen, Pinien und Zypressen entstanden Pavillons, Wasserspiele und Skulpturen. Der Kardinal lebte hier seine Leidenschaft für die Kunst aus und erweiterte seine Sammlung um seltene Werke, die Sie heute in der berühmten Galleria Borghese bewundern können. Doch auch andere, spätere Sammler folgten dieser Leidenschaft, weshalb Sie in der Parkanlage noch viele weitere Kunstwerke antreffen.
Schon der Weg zur Galleria Borghese ist ein Erlebnis und führt Sie durch herrschaftliche Alleen und herrliche Gartenanlagen mit Skulpturen und Brunnen wie dem Fontana dei Cavalli Marini, einem malerischen Marmorbrunnen mit mythischen Seepferden. Nach einer Weile erblicken Sie zwischen hochgewachsenen Pinien und Zypressen die strahlend helle Fassade eines stilvollen Renaissance-Palasts, umgeben von symmetrisch angelegten Gärten.
Von außen wirkt die Galleria kleiner, als sie tatsächlich ist. Drinnen erwarten Sie reich verzierte Innenräume mit viel Marmor, eindrucksvollen Bodenmosaiken, kunstvollen Fresken an Decken und Wänden und feinen Stuckarbeiten. Eine der bekanntesten Marmorskulpturen, die Sie hier bewundern können, ist die „Ruhende Venus“ (Venus Victrix). Antonio Canova sorgte mit seinem neoklassizistischen Meisterwerk im Jahr 1808 für skandalöse Reaktionen, denn er zeigte eine halbnackte Frau auf einem Kanapee – und die war keine Unbekannte, sondern eine waschechte Borghese. Daneben sehen Sie viele weitere Meisterwerke, darunter Gian Lorenzo Berninis „Apollo und Daphne“ und Caravaggios „David mit dem Haupte Goliaths“, aber auch atemberaubende Gemälde wie Tizians „Göttliche und profane Liebe“.
Wissenswert:
La Fontana Oscura: Ganz in der Nähe der Galleria Borghese versteckt sich ein friedlicher Rückzugsort. Umgeben von schattenspendenden alten Bäumen finden Sie am „dunklen Brunnen“ den idealen Ort, um beim leisen Plätschern Ihren Besuch in der Galleria noch mal Revue passieren zu lassen.
Folgen Sie von der Galleria Borghese den Wegen westwärts, die sich vorbei an gepflegten Rasenflächen und kleinen Lichtungen schlängeln, stoßen Sie bald schon auf ein stilvolles Gebäude aus dem 18. Jahrhundert. In der ehemaligen Orangerie Borghese überwinterten lange Zeit Orangenbäume. Heute strömen Kunstsinnige dorthin, um sich in dem kleinen, aber feinen Museum von der Privatsammlung des Unternehmers Carlo Bilotti und ihren zeitgenössischen Gemälden, Skulpturen und Zeichnungen verzaubern zu lassen. Und die kann sich sehen lassen: Zu Andy Warhols Bildern gesellen sich Arbeiten von Giorgio de Chirico, Gino Severini, Larry Rivers und Marion Greenstone.
Wissenswert:
Auf den Kunstgeschmack gekommen? Dann verbinden Sie Ihren Besuch in der Orangerie mit einem Besuch in der Galleria Nazionale d’Arte Moderna gleich neben dem Park Villa Borghese in Rom und bestaunen Sie die Werke von weiteren weltbekannten Künstlern wie van Gogh, Klimt, Modigliani oder Monet.
Ein wenig versteckt im Grünen nahe der Piazza di Siena widmet sich das Museo Pietro Canonica dem Leben und Werk des bedeutenden gleichnamigen italienischen Bildhauers. Schon von außen ist das Museum eine kleine Überraschung: Es ist in der historischen Fortezzuola untergebracht, einer kleinen, festungsartigen sandfarbenen Villa aus dem 17. Jahrhundert mit Türmchen und Mauern, an denen Efeu emporrankt. In dem ehemaligen Wohnhaus und Atelier des Bildhauers scheint die Zeit stillzustehen: Auf den Werkbänken liegen Werkzeuge, Skizzen und Tonmodelle, als hätte Canonica, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts an europäischen Höfen ein- und ausging, sie eben erst aus der Hand gelegt. Drumherum erzählen eindrucksvolle Marmorbüsten, Bronzen, Ritterstatuen und Originalmodelle vom reichen Schaffen des Künstlers. Ein wahres Juwel für Kunstfreunde!
Wissenswert:
Wenn Sie den Park Villa Borghese in Rom noch etwas näher erkunden möchten, dann lassen Sie sich einfach treiben. Zwischen den Alleen und den wunderschön angelegten Gärten können Sie sich sicher sein, dass Sie immer wieder auf kleine, aber sehenswerte Überraschungen stoßen. Eine davon ist die Wasseruhr am Pincio, ein technisches Meisterwerk aus dem 19. Jahrhundert. Zwischen Palmen auf einem Felsen in einem kleinen Becken gelegen bewegt sich das Uhrwerk allein durch die Kraft des Wassers – ganz ohne Elektrizität. Stattdessen wird ein System aus Becken und Siphons verwendet, um die Uhrzeit anzugeben. Das sorgte schon auf der Weltausstellung in Paris im Jahr 1867 für großes Aufsehen und Begeisterung.
Für die zweite Überraschung sind Italienischkenntnisse von Vorteil, zumindest, wenn Sie planen, eine Vorstellung im Globe Theatre zu besuchen. Denn mitten in der Villa Borghese haben die Italiener eine originalgetreue Nachbildung des elisabethanischen Globe Theatres von Shakespeare in London errichten lassen. Hier werden die Komödien und Tragödien des englischen Dichters jedoch auf Italienisch aufgeführt. Sehenswert ist der Nachbau allemal!
Frühmorgens drehen Jogger ihre Runden, während aus den idyllischen Cafés im Park Villa Borghese der Duft von Espresso herüberzieht. Wenn am Wochenende die Sonnenstrahlen durch die Baumkronen brechen, lassen sich die Römer auf den Bänken und Wiesen nieder, um zu plaudern, Zeitung zu lesen oder einfach das süße Nichtstun zu zelebrieren. Mischen Sie sich unter die Einheimischen und entdecken den Park auf eigene Weise. Hier sind drei Tipps, wie Ihr Besuch im Villa Borghese Park in Rom unvergesslich wird.
Haben Sie schon einmal von den „Giardini segreti“, den geheimen Gärten, gehört? Sie sind typisch für viele italienische Parks und Gärten aus der Renaissance- und Barockzeit. Geheim waren die charmant angelegten Gärten deshalb, weil sie oft in der Nähe der adeligen Residenzen lagen und der Allgemeinheit der Zutritt verwehrt blieb. Die hohen Herrschaften wollten unter sich bleiben, wenn sie durch die romantischen Gartenanlagen flanierten oder dort wichtige Gäste empfingen. Auch in der Villa Borghese gibt es solche geheimen Gärten, die Sie bei einem romantischen Spaziergang entdecken können. Im Giardino della Meridiana etwa finden Sie ein sternenförmiges Blumenbeet, während sich der Giardino dei Melangoli mit Zitrusfrüchten und Kräutern schmückt. Zutritt zu diesen wunderschönen Oasen aus dem 17. Jahrhundert mit ihren schmalen Wegen, bezaubernden Brunnen und üppigen Blütenpracht (in den warmen Monaten!) erhalten Sie in der Regel über die Galleria Borghese.
Romantischer Geheimtipp: Der schönste Spot für den Sonnenuntergang im Villa Borghese Park in Rom ist definitiv die Terrazza del Pincio. Von dort oben haben Sie einen überwältigenden Blick über Rom mit der belebten Piazza del Popolo und dem Vatikan.
Wenn Sie keine Ecke der weitläufigen Parkanlage auslassen möchten und sich nach einem Abenteuer auf Rädern sehnen, dann leihen Sie sich doch für Ihre Villa-Borghese-Tour einen fahrbaren Untersatz aus. In der Nähe der Casa del Cinema, wo im Sommer erstklassiges Open-Air-Kino gezeigt wird, können Sie bei Bici Pincio neben Fahrrädern und E-Bikes auch Rikschas mieten und entspannt durch den Park sausen. Dabei bekommen Sie nicht nur richtig viel zu sehen, eine solche gemeinsame Familien- oder Freundestour macht auch ungeheuer viel Spaß.
Wissenswert:
In einem Boot über das ruhige Wasser gleiten und dabei die Seele baumeln lassen können Sie auf dem Laghetto di Villa Borghese. Für viele ist dieser kleine See im Herzen des Parks einer der romantischsten Orte überhaupt. Vom Wasser aus blicken Sie auf eine kleine Insel mit dem Tempel des Asklepios, der Gott der Heilkunst, dessen klassizistische Säulen sich an schönen Tagen im klaren Wasser spiegeln. Wenn Sie sich zu den Romantikern zählen, mieten Sie sich an der Bootsanlegestelle ein Ruderboot und wagen Sie sich mit Ihrer oder Ihrem Liebsten hinaus aufs Wasser. Sie müssen zwar selbst paddeln, dafür ist die Aussicht aber unschlagbar idyllisch.
Wissenswert:
Wie wäre es noch mit einem Picknick? So eine Bootstour lässt sich auch hervorragend mit einem Picknick verbinden, denn um den See herum breiten sich grüne Wiesen aus – ideal, um mit ein paar Antipasti-Klassikern, Focaccia und Biscotti den Nachmittag wohlig ausklingen zu lassen.
Wenn Sie den Charme des Villa Borghese Parks in Rom noch ein wenig länger genießen möchten, dann übernachten Sie doch im 5-Sterne-Hotel Sofitel Roma Villa Borghese. Von der unvergleichlichen Dachterrasse aus haben Sie nicht nur die prächtige Parkanlage, sondern auch die italienische Hauptstadt im Blick. Bei einem Aperitif oder Espresso lässt sich dort wunderbar das nächste Rom-Abenteuer planen.
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