Kanufahren in Berlin: Lernen Sie 5 traumhafte Orte und Routen kennen

Berlin ist gesegnet mit einer Reihe malerischer Wasserwege und Seen, die nur darauf warten, erkundet zu werden. Und dafür gibt es kaum einen besseren Weg als mit dem Kanu.

Die Hauptstadt vom Wasser aus zu erkunden, bietet eine Vielzahl neuer Perspektiven auf die pulsierende, sich ständig verändernde Metropole. Gleichzeitig kommen Sie beim Kanufahren in Berlin hautnah mit der Natur in Berührung – das Wasser plätschert an Ihrem Ruder, die Sonne scheint in Ihre Augen und Sie haben ein Ruhegefühl, das meilenweit vom Trubel der Stadt entfernt ist. Ganz gleich, ob Sie auf der Spree und den Kanälen paddeln möchten, die sich wie Adern durch die Mitte Berlins ziehen, oder ob Sie lieber in die Ruhe der Seen rund um die Stadt eintauchen möchten: Wir zeigen Ihnen die besten geführten Kanutouren, tolle Routenvorschläge, die Sie auf eigene Faust erkunden können, und wo Sie Ihr Kanu oder Kajak mieten können.

Die besten Orte zum Kanufahren in Berlin

1. Der Landwehrkanal: Ruhiger grüner Streifen durch die frenetische Stadt

Beginnen wir im Herzen der Stadt: Der Landwehrkanal zieht sich wie ein schmales grünes Band durch das Zentrum Berlins. Er verlässt die Spree am Osthafen in Friedrichshain und fließt gemächlich durch die Bezirke Kreuzberg, Neukölln, Tiergarten und Charlottenburg. Als erste künstliche Wasserstraße der Stadt wurde er vom preußischen Gartenkünstler Peter Joseph Lenné entworfen und zwischen 1845 und 1850 gebaut und war eine wichtige Verkehrsader während der Industrialisierung. 

Heute hat der Landwehrkanal eine ganz andere Rolle. Die Wasserstraße ist zu einem der beliebtesten Naherholungsgebiete Berlins geworden, vor allem auf der Strecke zwischen Kreuzberg und Charlottenburg. Er wird von breiten Promenaden flankiert und von Cafés, Bars und Biergärten gesäumt, während die grasbewachsenen Ufer an warmen Tagen zum Verweilen und Sonnenbaden einladen. Und natürlich ist er ein großartiger Ort zum Kanufahren in Berlin, denn der Landwehrkanal zeigt eine ganz andere, ruhigere Seite der Stadt als das urbane Treiben nur ein paar Straßen weiter.

Keine Sorge, wenn Sie nicht viel Erfahrung mitbringen – Kanus sind einfach zu bedienen, und die Verleiher geben Ihnen Tipps, wie Sie Ihr Boot handhaben. Wenn Sie jedoch noch nie gerudert sind oder wenn Sie auf dem Wasser etwas nervös sind, empfehlen wir Ihnen zum Kanufahren in Berlin eine geführte Tour. Schwimmwesten sind im Tourpreis inbegriffen, und während der Tour erklären Ihnen die Guides genau, wie Sie sich im übrigen Bootsverkehr verhalten. Und sie sind da, um Ihnen zu helfen, falls doch einmal etwas schiefgehen sollte. 

Kayak Berlin Tours bietet geführte Kanufahrten auf dem Landwehrkanal an, die viele verborgene Ausblicke auf die Metropole und Einblicke in ihre bewegte Geschichte bieten. Beim Kanufahren in Berlin paddeln Sie von Kreuzberg über Tiergarten nach Charlottenburg, vorbei an den modernen Türmen des Potsdamer Platzes, entlang der Hochbahnlinie U1, vorbei am heutigen Verteidigungsministerium, wo Stauffenberg sein gescheitertes Attentat auf Hitler plante, und dem Denkmal für die ermordete Kommunistin Rosa Luxemburg an der Stelle, an der ihre Leiche gefunden wurde. Kayak Berlin Tours hat außerdem im Sommer eine schöne Tour bei Sonnenuntergang im Angebot – die perfekte Einstimmung auf den Abend im lebhaften, bunten „Kreuzkölln“. 

Kayak Berlin Tours: info@kajakberlintours.de; Tel: +49 179 124 29 24; Touren werden von April bis Oktober angeboten.

Eine von Canoa Berlin angebotene Tour führt von Kreuzberg, wo überhängende Weiden das Wasser berühren, zur Spree und der wohl schönsten Brücke der Hauptstadt, der Oberbaumbrücke. Auf dem Weg dorthin tauchen Sie voll und ganz in die bunte, multikulturelle Atmosphäre des Kiezes ein. Sie paddeln vorbei am lebhaften Markt am Maibachufer und der Wagenburg Lohmühle bis zur Spree, wo Sie auf die hoch aufragende Skulptur „Molecule Man“ und die Überreste der ehemaligen Grenzkontrollanlage am Osthafen treffen.

Canoa Berlin: info@canoa-berlin.de; Tel +49 163 7 60 54 22

Unser Hotel-Tipp: Das moderne, familienfreundliche Novotel Berlin am Tiergarten ist nur ein paar Schritte vom Landwehrkanal entfernt.

2. Das Ostufer der Spree: Vergangenheit und Gegenwart treffen sich am Wasser

Beim Kanufahren in Berlins Südosten reisen Sie auf einer Spree-Tour mit Backstagetourism zurück in die geteilte Stadt. Vom Funkhaus aus sticht Ihnen ab 2026 wieder als Erstes das Riesenrad im neu sanierten Spreepark ins Auge. Vorbei am jahrhundertealten Klingenberg paddeln Sie zur Halbinsel Stralau, einem ehemaligen DDR-Fabrikgelände, das heute zum edlen Wohngebiet geworden ist. Dann geht es weiter zur Rummelsburger Bucht – die roten Backsteinbauten, die heute Wohnungen beherbergen, waren zu NS- und DDR-Zeiten ein berüchtigtes Gefängnis. Die Bucht ist berühmt als Drehort einiger Szenen des erfolgreichen Films „Die Legende von Paul und Paula“ aus dem Jahre 1973. Zurück rudern Sie an einem Ufer vorbei, an dem hippe Beach-Bars einen Kontrast zum Kohlekraftwerk und den Braunkohleverladestationen bilden.

Backstagetourism: service@backstagetourism.com; Tel +49 30 53215742

Unser Tipp: Verbinden Sie Ihre Tour mit einer Führung durch das Funkhaus Berlin, das einstige Rundfunksendezentrum der DDR, heute ein High-End-Tonstudio mit wunderbarem 50er-Jahre Ost-Design und der angeblich besten Akustik der Welt. Auf alle Fälle sollten Sie in der Milchbar einkehren, wo alles im originalen 70er-Jahre-Stil erhalten geblieben ist – bis auf die Küche natürlich.

3. Die Insel der Jugend: Beschauliches Refugium an der Spree

Als ruhige und grüne Oase inmitten der Großstadt liegt die Insel der Jugend direkt vor dem Treptower Park und dem Forst Plänterwald, erreichbar über die Abteibrücke, die älteste Stahlverbundsbrücke Deutschlands. Das Kulturhaus Insel Berlin bietet das ganze Jahr über ein buntes Programm mit Konzerten, Lesungen und Theatervorführungen, während Sie aus dem idyllischen Biergarten einen atemberaubenden Blick über die Spree bis zum Fernsehturm genießen. 

Die kleine Insel ist ein wunderbarer Ort zum Kanufahren in Berlin. Kanuliebe vermietet nicht nur eine beeindruckende Sammlung von Vintage-Tretbooten, sondern auch SUP-Boards und Kanus – perfekt für entspannte Stunden auf dem Wasser an einem lauen Sommerabend. Wer lieber etwas weiter weg auf eigene Faust paddeln möchte, erhält hier auch großartige selbstgeführte Tourenvorschläge, von Neukölln oder der Spree in Treptow bis nach Köpenick oder sogar einen Rundkurs über den gesamten Landwehrkanal und die Spree durch die Innenstadt. Jede Route ist anschaulich und detailliert beschrieben, begleitet von allen praktischen Informationen, die Sie brauchen. Für Gruppen ab 8 Personen sind auch geführte Touren möglich. 

Kanuliebe: Insel der Jugend (im Biergarten), Alt-Treptow 6, 12435 Berlin

Keine Sorge um Ihre Wertsachen: Die Veranstalter bieten entweder eine sichere Aufbewahrung für alles Kostbare an Land an oder einen wasserdichten Behälter, den Sie mit auf Ihr Kanu nehmen können.

4. Köpenick: Grüne Idylle im Südosten

Berlins größter und am dünnsten besiedelter Bezirk besteht zu fast 70 Prozent aus Wasser- und Waldflächen – er schreit geradezu danach, vom Wasser aus erkundet zu werden. Wo sich die Spree in die Müggelspree und die Dahme teilt, liegt die wunderbar erhaltene Köpenicker Altstadt auf einer Halbinsel. Backstagetourism (siehe oben) bietet eine gemütliche geführte Paddeltour direkt am Rathaus, bekannt durch den berüchtigten „Hauptmann“, vorbei, um die Baumgarteninsel mit ihrer pittoresken Kleingartensiedlung herum bis zum barocken Schloss Köpenick.

Sie möchten weiter hinaus paddeln? Kanuverleih Berlin am Müggelsee ist der perfekte Ausgangspunkt für selbstgeführte Ruderpartien, sei es auf Berlins größtem Gewässer, im romantischen Neu Venedig, entlang der waldgesäumten Dahme oder auf den vielen idyllischen Wasserwegen des benachbarten Brandenburgs. 

Kanuverleih Berlin: Am Küstergarten 18, 12589 Berlin; Tel: +49 162 48 50 310

5. Der Wannsee: Das Meer der Berliner 

Pack’ die Badehose ein, nimm’ dein kleines Schwesterlein und dann nischt wie raus nach Wannsee.
Ja, wir radeln wie der Wind, durch den Grunewald geschwind und dann sind wir bald am Wannsee.

(Cornelia Froboess, „Pack’ die Badehose ein“, 1951)

Berlins berühmtester See – genau genommen eine Bucht an der Havel – ist schon seit der Eröffnung der Wannseebahn im Jahr 1874 ein beliebtes Ausflugsziel. Erst recht während der Teilung der Stadt, als er der einzige Berliner See war, der für die eingesperrten West-Berliner zugänglich war. Auch abseits des denkmalgeschützten Strandbads Wannsee, dem größten Europas an einem Binnengewässer mit 1,2 Kilometer langem Sandstrand und dem 1927 errichteten Badepavillon im Stil der Neuen Sachlichkeit, gibt es für begeisterte Kanufahrer viel zu entdecken. 

Der Kanuverleih Wannsee („Die mit den roten Kanus“) schlägt mehrere selbstgeführte Touren vor, bei denen Sie die bewaldeten Ufer und bezaubernden Inseln des Sees optimal erkunden können. Die Routen führen Sie über den Kleinen Wannsee und um die grüne Wannseeinsel herum, entlang der Havel bis zur Krummen Lanke oder zur zauberhaften Pfaueninsel – womit sich der Kreis in unserem Überblick zum Kanufahren in Berlin wieder schließt: Die wunderschönen neoklassizistischen Gärten der UNESCO-geschützten Insel wurden von Peter Joseph Lenné angelegt, demselben Landschaftsarchitekten, der auch den Landwehrkanal geplant hat!

Kanuverleih Wannsee: Am Großen Wannsee 60, 14109 Berlin; info@rotes-kanu.de

Und was müssen Sie einpacken für eine Kanufahrt in Berlin? Sonnencreme und einen Hut bei Schönwetter und einen Regenschutz, wenn es regnerisch ist. Außerdem schadet es nicht, etwas Trockenes dabei zu haben, in das Sie nach der Tour hineinschlüpfen können. Wir empfehlen, immer eine Schwimmweste zu tragen.