16 November 2025
5 Minuten
Brügge schmückt sich mit vielen Museen. Welches Museum Sie bei Ihrem Städtetrip ins „Venedig des Nordens“ unbedingt gesehen haben sollten, das erfahren Sie hier.
16 November 2025
5 Minuten
Spätestens seit im Jahr 2008 das Krimidrama „Brügge sehen … und sterben?“ mit Colin Farrell in der Hauptrolle auch die deutschen Kinoleinwände eroberte, landete die kleine flämische Stadt auf dem Radar vieler kulturbegeisterter Städtereisende. Dabei hatte Brügge mit seinem Netz aus malerischen Grachten und Brücken, farbenfrohen Giebelhäusern und kopfsteingepflasterten Gassen auch damals schon alles, was eine Stadt für einen außergewöhnlichen Kurztrip ins Nachbarland wie geschaffen macht. Und auch wenn man schnell versucht ist, dem Charme dieser Stadt zu erliegen und die Zeit mit Fritten und Waffeln flanierend durch die verwinkelten Altstadtgassen zu verbringen, hält die Hauptstadt Westflanderns noch viele Überraschungen bereit. Für eine Stadt von überschaubarer Größe bietet sie nämlich auch eine beeindruckende Museumslandschaft. Wer in Brügge von Museum zu Museum flaniert, entdeckt die Stadt immer wieder neu. Hier finden Sie eine Auswahl an Museen, die Ihren Aufenthalt in Brügge bereichern und Sie in das Lebensgefühl der Stadt eintauchen lassen.
Märchenhaft, sagenumwoben, anmutig: Brügge schmückt sich mit vielen Adjektiven, und das zu Recht. Wer zum ersten Mal in die kleine Stadt in Westflandern, gut 100 Kilometer nordwestlich von Brüssel und seinen berühmten Sehenswürdigkeiten reist, ist schnell begeistert. Viele Museen lassen sich mit einem Bummel durch die charmante Altstadt kombinieren, vorbei an grünen Innenhöfen und von alten Bäumen gesäumten Gassen – oder mit einem Besuch in den vielen Boutiquen und Antiquariaten der Stadt.
Hoteltipp: Ein idealer Ausgangspunkt ist das 4-Sterne-Hotel Novotel Brugge Centrum im historischen Stadtkern. Von diesem modernen, entspannten Hotel können Sie die schönsten Ecken und auch das eine oder andere Museum Brügges zu Fuß erreichen.
Einen Bummel durch die Altstadt und entlang der romantischen Grachten lässt sich auch wunderbar mit einem Besuch in einem der wohl bekanntesten Museen Brügges verbinden: dem Groeningemuseum. In dem von außen eher zurückhaltenden Museumsbau auf dem Gelände einer ehemaligen mittelalterlichen Abtei erhalten Sie einen faszinierenden Überblick über die Geschichte der belgischen Kunst. Die Ausstellung präsentiert Ihnen nicht nur eine der schönsten Sammlungen der sogenannten Flämischen Primitiven – darunter Meisterwerke von Jan van Eyck, Hugo van der Goes und Hieronymus Bosch. Diese Künstler aus den Niederlanden und Belgien, die im 15. und 16. Jahrhundert nach Brügge kamen, schufen Auftragsarbeiten, von denen etliche noch heute zu den wichtigsten Werken der europäischen Kunstgeschichte zählen. Doch das Museum nimmt Sie auch mit auf eine Reise, die über die alten Meister hinausgeht: Sie durchqueren sechs Jahrhunderte bildende Kunst, sehen Werke der flämischen Expressionisten und moderne Kunst aus der Nachkriegszeit.
Dijver 12; geöffnet Do–Di 9:30–17:00 Uhr; Standardticket 15 € (Kinder bis 13 Jahre kostenlos)
In guter Gesellschaft: In direkter Nachbarschaft zum Groeningemuseum eröffnet im Mai 2026 eine neue Kunsthalle für Wechselausstellungen. BRUSK möchte Kunst und kulturelles Erbe an einem Ort zusammenzubringen und kombiniert jahrhundertealte Sammlungen mit zeitgenössischer Kunst und neuen aufregenden Geschichten.
Unweit des Groeningemuseums versteckt sich zwischen den hübsch verzierten Patrizierhäusern in einem imposanten Stadtpalais im spätgotischen Stil ein idyllischer Innenhof, der wie geschaffen ist für eine kleine Verschnaufpause zwischendurch.
„Plus est en vous“, war das Lebensmotto Ludwigs von Brügge, der eigentlich Gruuthuse hieß, und es bedeutet „Es steckt mehr in Ihnen“. Beim Anblick der prachtvollen Residenz, die heute das Gruuthusemuseum beheimatet, ahnt man schnell, was es mit dem Lebensmotto des ehemaligen Hausherren wohl auf sich hatte. Bei einem Rundgang durch die großen und kleinen Zimmer, zahlreichen Wendeltreppen und dekorierten Hallen und Flure lauschen Sie nicht nur einer, sondern unzähligen Brügge-Geschichten, die Ihnen anhand der vielen Artefakte, die hier zusammengetragen wurden, erzählt werden. Und wie das Motto vermuten lässt, steckt oftmals mehr in den gut 600 Ausstellungsstücken – majestätische Wandteppiche, gotische Buntglasfenster, Kunstwerke, Möbel, Textilien und Alltagsgegenstände aus mehreren Jahrhunderten –, als man auf den ersten Blick vermuten würde.
Dijver 17; geöffnet Di–So 9:30–17:00 Uhr; Standardticket 15 € (Kinder bis 13 Jahre kostenlos)
Kunst- und Kulturschätze aus der flämischen und europäischen Geschichte beherbergt auch die Liebfrauenkirche (Onze-Lieve-Vrouwekerk), die nur einen Katzensprung vom Gruuthuse-Stadtpalast entfernt ist und eine besondere Beziehung zu der einstigen Kaufmannsfamilie pflegte. Die einzige Privatkapelle der Kirche, deren Anfänge bis ins 13. Jahrhundert zurückreichen, verbindet den beeindruckenden Sakralbau mit dem angrenzenden Palais. Heute wird die Kirche, deren Glockenturm mit über 115 Metern der zweithöchste Backsteinturm der Welt ist, teils vom Gruuthusemuseum genutzt. Während Sie durch die heiligen Hallen wandeln, bewundern Sie eine umfangreiche Gemäldesammlung, die bunt gestalteten Fenster und bemalte Grabmäler. Weltweite Berühmtheit erlangte die Liebfrauenkirche aber für die marmorweiße Statue „Madonna mit Kind“ von Michelangelo, die als erstes Skulptur des Künstlers Italien noch zu seinen Lebzeiten verließ. Aber auch das „Passions-Triptychon“ von Bernard van Orley und Marcus Gheeraerts, das über dem Altar die Passion Christi zeigt, lässt Besuchende länger staunen.
Mariastraat; geöffnet Di–Sa 9:30–17:00 Uhr, So 13:30–17:00 Uhr; Standardticket 8 € (Kinder bis 13 Jahre kostenlos)
Im Herzen von Brügge stoßen Sie auf den historischen Komplex des Sankt-Jans-Hospitals aus dem 19. Jahrhundert. Bis in die 1970er-Jahre war es das zentrale Krankenhaus von Brügge. Heute dienen die ehemaligen Krankensäle, die sich um einen umlaufenden Korridor reihen, als Kongresszentrum und temporäre Ausstellungsräume. Derzeit erweckt die Ausstellung Dalí Cybernetics mit interaktiven Installationen und 360-Grad-Projektionen im Oud Sint-Jan die surreale Welt von Salvador Dalí zum Leben. In mehreren Räumen werden Dalís Meisterwerke auf Wände, Decken und Böden projiziert, sodass Sie das Gefühl haben, in das traumgleiche Universum und die Fantasiewelten des Surrealisten einzutauchen.
Planen Sie am besten etwas mehr Zeit ein, denn es lohnt sich auch, die gesamte Anlage mit einer alten Apotheke, entspannten Cafés und Restaurants zu erkunden. Spazieren Sie im Anschluss noch den Sint-Janskaai (tolles Fotomotiv!) entlang und kehren Sie in der FritBar Brügge ein. Von der Theke aus können Sie beobachten, wie echte belgische Pommes zubereitet werden, die Sie anschließend mit Blick aufs Wasser genießen.
Dalí Cybernetics: Mariastraat 38; täglich geöffnet 10:00–18:00 Uhr, Standardticket 21 € (online 19 €)
Dass die Belgier etwas von Fritten, Bier und Schokolade verstehen, ist allgemein bekannt. Dass man in Brügge auch eine Museumstour ganz im Zeichen dieser kulinarischen Freuden erleben kann, überrascht vielleicht noch manchen. Rund um den Grote Markt im historischen Zentrum versammeln sich gleich drei Museen, die Gaumenfreuden wecken.
Von der Altstadt kommend führt Ihr Weg durch das etwas abgelegene Wohnviertel Sint-Anna Quartier im Nordosten der Stadt zu einem weiteren sehenswerten Museum in Brügge: der Mühle Sint-Janshuismolen. Auch wenn es in dieser Gegend deutlich entspannter zugeht als am trubeligen Marktplatz in der Altstadt, spüren Sie bei einem Spaziergang durch die schmalen Gassen Brügge durch und durch. Sie passieren alte Arbeiterhäuser, architektonische Kleinode wie die barocke Sint-Annakerk und schlendern über die belebte Langestraat mit ihren gemütlichen Tapasbars.
Am Kanal auf dem grünen Stadtwall, der sich wie ein Band um den Stadtkern legt, erhebt sich, weithin sichtbar, die nostalgische Windmühle. Die Sint-Janshuismolen aus dem Jahr 1770 ist nicht nur ein herrliches Fotomotiv, in der Mühle wird noch immer Getreide gemahlen. Sie ist auch die einzige der vier Mühlen auf der Befestigungsanlage, die Sie von innen besichtigen können. Die Treppen sind zwar steil, doch dafür teilen die Müller gerne Ihr Wissen über das alte Handwerk – und Sie genießen einen überwältigenden Blick über den Stadtwall.
Kruisvest 3; geöffnet April–November 9:30–12:30, 13:30–17:00 Uhr (außer montags), November–März jeden zweiten Sonntag 9:30–12:30, 13:30–17:00 Uhr; Standardticket 5 € (Kinder bis 12 Jahre kostenlos)
Mitten in der Altstadt von Brügge, direkt am lebhaften Grote Markt, wird Stadtgeschichte großgeschrieben. Wer zwischen dem Stimmengewirr aus den gemütlichen Straßencafés und beim Anblick der prächtigen Zunfthäuser und des mittelalterlichen Belfrieds ein altmodisches Museum über Brügge mit trockenen Infotafeln erwartet, hat weit gefehlt. Denn das Historium ist mehr Erlebnisattraktion als Museum und die versetzt Sie einen Tag ins florierende Brügge des 15. Jahrhunderts – mit Film, Kulissen und Spezialeffekten. Sie folgen Jacob, der als Lehrling für Jan van Eyck arbeitet, gehen an Bord eines Schiffes, das in den Hafen von Brügge einfährt und besteigen einen 35 Meter hohen neugotischen Turm mit Rundumblick über die Stadt. Ein aufregendes Museumserlebnis, das auch Kindern Freude bereitet.
Markt 1; geöffnet So–Fr 10:30–17:00 Uhr, Sa. 10:30–20:00 Uhr; Standardticket 27 € (Kinder 6–12 Jahre 19 €)
Insidertipp: Wenn Sie mehr als nur ein Museum in Brügge während Ihres Urlaubs besuchen möchten, lohnt sich die Musea Brugge Card (Standardpreis 33 €). Damit können Sie innerhalb von 72 Stunden alle geöffneten Museen der Musea Brugge einmal besuchen.
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