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Roadtrip durch Deutschland: von Weimar nach Bad Muskau

Der Roadtrip durch ferne Länder dürfte dieses Jahr auf wackligen Beinen stehen. Aber es muss ja nicht unbedingt die Route 66 sein. Wie wäre es dieses Jahr mit einem Road Trip durchs eigene Land? Auf der Route von Weimar nach Bad Muskau wandeln Sie auf Goethe und Schillers Pfaden, entdecken prächtige Gartenanlagen, weltberühmte Schlösser und historische Orte. Die Route zählt zu den UNESCO-Routen – fünf bis sieben Tage sollten Sie für die rund 460 Kilometer schon einplanen, wenn Sie keines der kulturellen Highlights verpassen möchten. Ein Abstecher in unsere Hauptstadt rundet den Trip ab. Also, worauf warten Sie noch?

Roadtrip von Weimar nach Bad Muskau

Goethe und Schiller ganz nah

Startpunkt dieses kulturellen Trips ist die Wirkungsstätte von Goethe und Schiller. Zweifelsohne ist die Stadt vor allem wegen dieser beiden Literaturgrößen weltberühmt geworden. Sie haben Faust früher im Schulunterricht gelesen, oder Maria Stuart von Friedrich Schiller? Beide Werke entstanden in der thüringischen Stadt.
Nationaltheater in Weimar

Weimar gehört auch wegen der historischen Wohn- und Wirkungsorte von Goethe und Schiller 1998 zum UNESCO Weltkulturerbe. Hierzu zählen die Herzogin Amalia Bibliothek, Goethes Wohnhaus, Goethes Gartenhaus und Schillers Wohnhaus. Aber auch das Stadtschloss und der Park an der Ilm sind Teil des Weltkulturerbes.
Neben seiner Bedeutung für die Literatur glänz die 65.000-Einwohner-Stadt ebenso mit bedeutender Architektur. Walter Gropius, einer der Begründer der Bauhaus Architektur, gab der gleichnamigen Bauhaus-Universität in Weimar ihren Namen.
Wenn Sie tiefer in die Geschichte des Bauhauses eintauchen wollen, nehmen Sie an einer der Bauhaus-Stadtführungen in Weimar teil. Hier entdecken Sie die Stationen der Bauhaus-Protagonisten und besuchen natürlich auch die Bauhaus-Universität. Die Führungen finden inzwischen wieder statt, auch das Bauhaus-Museum hat wieder geöffnet.
Ebenso sehenswert, ebenso Teil des Weltkulturerbes: das Schloss Belvedere. Die barocke Sommerresidenz zählt zu den schönsten Residenzen Thüringens, schon vor Jahrhunderten war der Landschaftspark mit der Orangerie ein beliebtes Ausflugsziel für die Weimarer Bürger. Herzog Ernst August von Sachsen-Weimar und Eisenach ließ das Schloss zwischen 1724 und 1748 errichten, seit 1923 ist es ein Museum für Kunsthandwerk des 18. Jahrhunderts.

Lutherstadt Eisenleben

Nach Goethe und Schiller geht es jetzt auf Entdeckungstour einer anderen historischen Größe, die die Reformation eingeläutet hat. In Eisleben können Sie das Geburtshaus von Martin Luther besichtigen. Dieses besteht seit dem 17. Jahrhundert und gilt sogar als eines der ältesten Museen der Welt. Natürlich hat Luther an vielen Orten in der Stadt seine Spuren hinterlassen: In der St. Annenkirche finden Sie die in Europa einmalige Steinbilderbibel und in der St. Andreaskirche können Sie die originale Luther-Kanzel betrachten.
Blick auf Wartburg

Zu den weiteren Luther-Sehenswürdigkeiten gehören Luthers Sterbehaus sowie die einstige Taufkirche des großen Reformators. Die wiedereröffnete Kirche überrascht mit einer hellen Raumgestaltung sowie einem Ganzkörper-Taufbrunnen im Zentrum der Kirche.
Auch das historische Kloster zu Helfta, das bereits 1229 gegründet und 1999 wiedereröffnet wurde, ist mit seinem Kräuterlabyrinth, dem Klosterladen und seinen Teichen einen Abstecher wert. In historischem Ambiente können Sie hier im Klostercafé bei Kaffee und Kuchen den Blick auf das Klostergelände genießen.
Was bei einer Tour durch Eisleben auf keinen Fall fehlen darf: ein Besuch der Wartburg, die auf eine noch längere Geschichte zurückblickt. Sie wurde 1067 erbaut, allerding sind weite Teile der heutigen Burg aus einer späteren Zeit. Kaum eine andere Burg ist so eng mit der deutschen Geschichte verwoben! Goethe hielt sich hier oft auf, für Martin Luther war sie Zufluchtsort. Bei dem berühmten Wartburgfest von 1817 forderten Studenten und Professoren die Gründung des deutschen Nationalstaats sowie Grund- und Freiheitsrechte.

Gartenreich Dessau-Wörlitz

Jetzt geht es ins Grüne! Das Gartenreich Dessau-Wörlitz zählt nicht ohne Grund seit 2000 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Leopold III. Friedrich Franz, einst Herzog von Anhalt-Dessau, legte hier vor über 200 Jahren ein Ensemble aus Schloss und Landschaftspark an, das bis heute zu einer europaweit bedeutenden Kulturlandschaft zählt. Mehrere Schlösser und historische Bauten liegen in diesem Gebiet:
  • Schloss Wörlitz
  • Schloss Oranienbaum
  • Schloss Georgium
  • Schloss Mosigkau
  • Napoleonsturm
  • Wallwitzburg
  • Mausoleum im Tierpark Dessau
Eines der Highlights darunter ist das Schloss Wörlitz, das als Gründungsbau des deutschen Klassizismus gilt. Es wurde 1773 nach englischem Vorbild erbaut. Schon Goethe sagte über das Gartenreich Dessau-Wörlitz: “Hier ist’s jetzt unendlich schön.“ In den Schlössern Wörlitz, Oranienbaum und Mosigkau finden inzwischen auch wieder Führungen für Gruppen bis zu 6 Personen statt.
Wer vom Wasser aus den Park bestaunen möchte, kann auf dem Wörlitzer See Gondel fahren. Aber glauben Sie nicht, dass Sie von dort die Ausmaße des Parks überblicken können: Insgesamt 142 Quadratkilometer umfasst das Gartenreich entlang der Elbe.
Und überall gibt es etwas zu entdecken: hier einen Gartentempel für die römische Göttin Venus, dort die Geschichte des Brückenbaus. Im Park lassen sich alle Brückentypen finden, vom einfachen Baumstamm bis zum gusseisernen Steg. Tipp: Für 8 Euro können Sie an Parkführungen teilnehmen. Melden Sie sich am besten telefonisch oder per Mail vorab an.
Garten Dessau-Wörlitz

Dessau-Roßlau

Auch Dessau-Roßlau gehört zum Dessau-Wörlitzer Gartenreich, ist allerdings vor allem für die Bauhaus Architektur bekannt. Denn das Bauhaus Dessau liegt in Dessau-Roßlau. Es wurde 1925-26 nach den Plänen Walter Gropius gebaut, allerdings im Krieg zerstört und ab 1965 rekonstruiert. Seit 1996 ist der Gebäudekomplex Teil der UNESCO-Welterbestätte Bauhaus, zu der auch das Haus am Horn, das Kunstschulgebäude und der Hauptbau der Bauhaus-Universität in Weimar, die Meisterhäuser in Dessau und seit 2017 noch die Laubenganghäuser zählen.
Zwischen 1925 und 1932 entstanden außerdem in Dessau verschiedene andere Bauten der Bauhaus-Architekten, so unter anderem die Siedlung Törten, das Arbeitsamt und die Ausflugsgaststätte Kornhaus.
Bauhaus Architektur Dessau

Als der Bauhausstil in den 20er Jahren begründet wurde, revolutionierte er die Architektur auf der ganzen Welt nachhaltig. Noch heute beeindruckt die Bauhaus-Universität, die von dem berühmten Professor Walter Gropius entworfen wurde, mit ihren klaren Linien und ihrem schlichten Design. In der historischen Bauhausmensa können Sie auf den weltberühmten, von Marcel Breuer entworfenen Hockern ausgiebig frühstücken.

Wittenberg

Wittenberg ist eine weitere Stadt dieses Road Trips, die eng mit Luther verbunden ist – nicht umsonst wird das thüringische Städtchen auch „Lutherstadt Wittenberg“ genannt. An die Schlosskirche nagelte der Reformator einst seine berühmten 95 Thesen.
Kein Wunder, dass hier vor allem die Luthergedenkstätten zu den Hauptsehenswürdigkeiten zählen. Hier lässt sich (Kirchen)Geschichte unmittelbar nacherleben: Die Schlosskirche wurde 1506 errichtet und gilt als Ausgangspunkt der Reformation. Allerdings wurde das Original 1760 durch einen Brand zerstört, 1858 wurde die Tür durch die bronzene Thesentür ersetzt, die den Text der 95 Thesen enthält. Neben Angehörigen der sächsischen Herrscherhäuser ist hier auch Martin Luther beigesetzt. Die Stadtkirche St. Marien ist ebenfalls bedeutend für die Geschichte der Reformation, hier predigte Luther 30 Jahre lang. Seine Kanzel ist bis heute erhalten.
Stadtkirche St. Marien

Und auch jenseits von Luther ist Wittenberg ein geschichtsträchtiger Ort: Es galt im 16. Jahrhundert als geistiges Zentrum des Humanismus. Neben der eben genannten Schlosskirche zählen die Stadtkirche St. Marien, das Lutherhaus und das Melanchthonhaus seit 1996 zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Zwischen königlichem Prunk und holländischem Flair

Von eher beschaulich zu prunkvoll-imposant: Potsdam ist nicht nur die Landeshauptstadt von Brandenburg, sondern auch ehemalige Residenzstadt der Kaiser und Könige von Preußen. Die barocken Prachtbauten, allen voran das weltbekannte Schloss Sanssouci, beeindrucken jeden Besucher.
Als Sommersitz Friedrichs II. 1745 – 1747 im östlichen Teil des Park Sanssouci erbaut, war es von Anfang an ein Herzensprojekt des Königs. Sans souci, zu Deutsch „ohne Sorge“, war sozusagen ein Leitspruch von Friedrich.
Park Berlin

Ganz im Stil des Rokoko gehalten, ist Schloss Sanssouci als eingeschossiges Gebäude konzipiert. Die Zimmer liegen alle auf einer Ebene, sind miteinander verbunden und so angeordnet, dass man jederzeit in den Garten gelangen kann. Auch der Ziergarten des Schlosses ist ein beeindruckendes Beispiel für barocke Pracht.
Ebenfalls sehenswert: Das Neue Palais, das nach Friedrichs Tod Sommerresidenz der Hohenzollern-Könige wurde. Es liegt am westlichen Ende der Hauptallee des Parks Sanssouci und hat nicht minder prächtige Festsäle wie das Schloss Sanssouci.
Falls Sie nach all den barocken und klassizistischen Bauten etwas Abwechslung brauchen, sollten Sie unbedingt einen Abstecher in das holländische Viertel machen, das mit seinen Giebelhäusern aus dem Stadtbild heraussticht.
Holländisches Viertel in Potsdam

Etwa 150 typisch holländische Häuser verteilen sich hier über vier Karrees. Genießen Sie den Mini-Ausflug nach Holland mit seinen typischen kleinen Bars und Lokalen. Unser Schlemmer-Tipp: Eine süße Stärkung bekommen Sie im „Poffertjes und Pannekoeken“
Noch Zeit für etwas Kunst? Dann sollten Sie unbedingt das Museum Barberini ansteuern, dessen Schwerpunkt auf dem Impressionismus liegt. Gut zu wissen: Das Museum hat geöffnet, Tickets sind aufgrund von Corona aber nur für bestimmte Zeitfenster zu erwerben. Falls Sie nach einem gut gefüllten Tag dann müde ins Bett fallen möchten, bietet sich das Mercure Hotel Potsdam an, das in unmittelbarer Nähe des Museums liegt.

Hauptstadtflair in Berlin

Von dem eher beschaulichen Potsdam geht es für die vorletzte Station in unsere Hauptstadt, die Metropole Berlin. Natürlich ist hier die Auswahl an Sehenswürdigkeiten und Museen so groß, dass man locker eine Woche füllen könnte.
Berliner Dom

Besonderes kulturelles Highlight, das aber auch bei einem Kurztrip nicht fehlen darf, ist zweifelsohne die Museumsinsel auf der Spreeinsel! Sie zählt zu den bedeutendsten Museumskomplexen Berlins und ist Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Hierzu zählen:
  • Das Alte Museum
  • Das Neue Museum
  • Die Alte Nationalgalerie
  • Das Bode Museum
  • Das Pergamonmuseum
Die Ausstellungen aller fünf Museen zu besuchen an einem Tag ist kaum möglich. Das bekannteste der fünf Museen ist das Pergamonmuseum, das durch seine imposanten Rekonstruktionen archäologischer Funde wie zum Beispiel dem Pergamonaltar Kulturbegeisterte beeindruckt. Fans des Impressionismus sollten hingegen unbedingt die Alte Nationalgalerie besuchen. Beide Museen haben wieder geöffnet, allerdings für einen eingeschränkten Publikumsverkehr. Besser, Sie bestellen Ihre Tickets vorab online.
Praktisch: Die Museumsinsel liegt sehr zentral in Berlin, in einer knappen halben Stunde können Sie zu Fuß zum Brandenburger Tor spazieren oder bei einem Umweg über die französische Straße einen kleinen Shoppingstopp in den Galeries Lafayette einlegen – wobei die meisten Dinge hier nicht gerade erschwinglich sind. 
Die kulinarische Auswahl ist in der Hauptstadt so groß, dass wir an dieser Stelle nur empfehlen, sich bei Portalen wie Tripadvisor einen Überblick zu verschaffen. Falls Sie gerne italienisch essen und kleine, romantisch-szenige Lokale mögen, hier eine Empfehlung für „Der Goldene Hahn“ in Berlin-Kreuzberg. Aber unbedingt vorab telefonisch reservieren!
Nicht allzu weit entfernt können Sie danach im Mövenpick Hotel Berlin in modernem Ambiente in bequeme Betten fallen, bevor Sie am nächsten Tag nach Bad Muskau weiterfahren.

Bad Muskau

Die letzte Station des Roadtrips ist schließlich Bad Muskau, das gut 2 Autostunden entfernt südöstlich von Berlin an der Grenze zu Polen liegt.
Schloss Pückler Bad Muskau

Bad Muskau sagt Ihnen nichts? Fürst Herrmann von Pückler-Muskau – ja genau, das Fürst-Pückler-Eis ist nach ihm benannt – hat hier einen Landschaftspark geschaffen, der als einzigartiges Kulturgut zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Mit einer Gesamtfläche von 830 Hektar ist er der größte Landschaftspark Zentraleuropas im englischen Stil. 1815 angelegt, verbindet der Park heute durch mehrere Brücken den deutschen mit dem polnischen Teil. 
Die Schlossanlage, bestehend aus dem Neuen Schloss, dem Alten Schloss, dem Gartenpalais und der Orangerie ist dabei natürlich ebenso sehenswert wie der umliegende Park. Das Alte Schloss ist übrigens eine barocke Anlage, die nie als Schloss genutzt wurde. Heute ist dort das Stadtmuseum und ein Standesamt untergebracht. 
Nach einem ausgedehnten Spaziergang können Sie hier herrlich unter großen Bäumen draußen im Schlosscafé sitzen und bei Kaffee und Kuchen Ihren Trip ausklingen lassen.
Weitere Informationen zu Roadtrips durch Europa finden Sie auch in unseren Artikeln „Roadtrip Österreich“ und „Roadtrip Schweiz“.
Einen ausführlichen Roadtrip entlang der Ostsee finden Sie in unserem Beitrag: „Ostsee Orte

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Auf gut Glück

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