Arnaud Montagard

Hallo, mein Name ist Arnaud. Ich bin Fotograf und arbeite seit über drei Jahren freiberuflich. Seit ich ein Teenager bin, interessiere ich mich für die Fotografie. Aber erst nachdem ich meinen Master an einer Business School abgeschlossen habe, habe ich angefangen, freiberuflich als Fotograf zu arbeiten. Mein Studium hatte zwar rein gar nichts mit meiner Leidenschaft zu tun, dafür habe ich viele Reisen machen können: 6 Monate in China und 2 Jahre in New York. Damals interessierte mich besonders das Graffiti-Milieu. Ich habe mir meine erste Kamera gekauft, um die Straßenkunst des Big Apple zu verewigen. So entstand mein Wunsch, aus der Fotografie meinen Beruf zu machen.

New York ist bereits wach. Kein Wunder, denn diese Stadt schläft nie! Vor einem Jahr bin ich in dem Viertel Greenpoint in Brooklyn gelandet und sofort dem Charme des Cafés A/D/O erlegen. Sein Design und sein Ambiente sind so besonders und man fühlt sich von der Kreativität der dort anwesenden Kunden regelrecht inspiriert. In diesen Coworking-Räumen werden regelmäßig Foto-Ausstellungen, Workshops und andere Art-Events organisiert. Dieser stetige Dialog lädt die Menschen dazu ein, sich für die neuesten Trends oder Fotokünste zu interessieren.

Auf dem Weg zu einem Kunden. Ich kann mich nicht sattsehen an dem architektonischen Spektakel, das die Gebäudefassaden der kleinen Häuser, auch Brownstones/Townhouses genannt, bieten, denen die Zeit anscheinend nichts anhaben kann. Man findet sie in überall Manhattan, doch die besonders bunten und gut erhaltenen Häuschen im West Village sind für meine Kamera deutlich interessanter. Es gibt eigentlich keinen typischen Tagesablauf, wenn man Fotograf ist. Alles hängt davon ab, für welchen Kunden man gerade arbeitet. Dennoch würde ich sagen, dass sich meine Arbeit in zwei verschiedene Kategorien einteilen lässt: Business Fotografie und künstlerische Fotografie. Die zweite Kategorie bezieht sich auf eine persönlichere Heransgehensweise. Sobald mein Termin beendet ist, gönne ich mir ein paar Stunden, in denen ich durch die Straßen New Yorks schlendere, und gebe mich meiner wahren Leidenschaft hin: der Street-Fotografie.

Die Schatten der Hochhäuser, die mich umgeben, bieten unendlich viele Formen und Bewegungen, mit denen ich jongliere, um besondere Effekte zu erzeugen.
Ich verbringe Stunden oder auch ganze Tage damit, durch die Straßen zu schlendern, auf der Suche nach dem richtigen Licht oder der richtigen Person. Manchmal habe ich zwar das richtige Licht, aber keine Person, die es einfängt. Ich notiere mir dann die Uhrzeit, zu der ich dort war, um ein anderes Mal erneut hinzugehen und vielleicht den perfekten Moment einzufangen.

Der Mensch ist so winzig im Vergleich zum imposanten Big Apple: Meine Serie ‚Slice of Light‛ soll dies widerspiegeln.

Was gibt es Besseres für einen Fotografen, als die Straßen zu beobachten und dabei durch die Viertel zu radeln, den Atlantikwind stets im Rücken? Eine Welt fern von der hektischen Metro-Unterwelt. Jedes Mal, wenn ich die Williamsburg Bridge überquere – die berühmte Brücke, die Brooklyn und Manhattan verbindet – kann ich diverse Wandmalereien, die die Hochhäuser Brooklyns verzieren, bewundern. Als echter Street Art Amateur schwebe ich auf Wolke 7! Selbst die Werbeplakate wurden von Hand gemalt.

Zurück nach Greenpoint, wo ich wohne. Es ist nicht besonders gut an das Metronetz angebunden, da ist mein Fahrrad umso nützlicher! Seit Jahren lebt hier eine große polnische Community, aber auch viele Künstler und Intellektuelle wohnen hier, die alte Lagerhäuser in coole Lofts und Studios verwandelt haben. Man kann hier auch viele kleine Restaurants finden, die zum Oldschool Ambiente des Viertels beitragen. Das Viertel, das sich direkt am Rande des East River befindet, bietet einen unglaublichen Blick über die Skyline Manhattans. An schönen Tagen ist hier wirklich viel los und ständig werden neue Initiativen gestartet, wie zum Beispiel das Brooklyn Barge, eine schwimmende Musikbar. Hier trennen sich nun unsere Wege – mit einem atemberaubenden Blick auf die Stadt! Ich hoffe, wir sehen uns bald in New York! Und wer weiß, vielleicht trifft man sich ja zufällig an einer Straßenecke. Und eventuell erwischen Sie mich dabei, wie ich genau diesen perfekten Moment mit meiner Kamera einfange.