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Karneval - und Faschingstraditionen Alaaf und Helau!

Wo sich Narren und Jecken am wohlsten fühlen

In Kürze beginnt sie wieder – die fünfte Jahreszeit – die Hochsaison für alle Karneval- und Faschingsfans ob in Köln, Mainz oder am Bodensee. Das Jeckenherz schlägt vor allem entlang des Rheins am höchsten. Auch wenn es häufig den Anschein hat, als hätten die Rheinländer das tolle Treiben für sich gepachtet, so geben auch die süddeutschen Narren Vollgas und blicken mit Stolz auf eine Jahrhunderte lange Faschingstradition zurück. Ob im fränkischen Würzburg oder schwäbischen Memmingen – Bräuche wie Narrensprünge, Hexentänze oder Faschingsumzüge haben auch hier tiefe Wurzeln, die bis ins Mittelalter zurückreichen. Karneval, Fasching oder Fasnet – wer die närrische Zeit bis Aschermittwoch genießen will, findet in Deutschland unzählige Faschings-Hochburgen und Karnevalsmetropolen.

Jecken am Rhein – Narren am Main

Auch wenn Ausgelassenheit, Lebensfreude und der Spaß am Feiern überall an erster Stelle stehen, so gibt es doch einige regionale Unterschiede in der „Fünften Jahreszeit“. Fast überall in Deutschland wird vom 11.11. um 11:11 Uhr bis Aschermittwoch gefeiert, nur im Südwesten Deutschlands, beginnen die „tollen Tage“ erst ab dem 6. Januar, dem Dreikönigstag, der in diesen Regionen ein Feiertag ist. Der Zeitraum des Karnevals bzw. Faschings nennt man „Session“, was nicht mit dem englischen Begriff „Season“ für Jahreszeit verwechselt werden sollte, sondern so viel heißt wie „Sitzung“ oder „Versammlung“.

Kein „Helau“ in Köln!

Das Vokabular spielt eine große Rolle: Wenn Frauen in Köln beim „Wieverfastelovend“ einem Jecken das eine oder andere Büzzje geben und ihm dann die Krawatte abschneiden, so hat das nichts Kriminelles, sondern beruht auf rheinscher Tradition. Die alten Frauen, „Wiever“ feiern am Donnerstag vor Fastnachtsdienstag ihre eigene Frauen-Feier, die man auch „Altweiberfasching“ nennt.Während am Rhein die Jecken den Ton angeben, so sind es in Mainz die Narren. In Köln sollten Sie auf keinen Fall mit einem „Dreifach Helau“ die Kneipe betreten: hier verstehen die Jecken keinen Spaß: Helau gehört genauso wenig nach Köln wie ein frischgezapftes „Kölsch“ nach Düsseldorf.Auch wenn es im Rheinischen Grundgesetz heißt „Jede Jeck is anders“ und man hier zu Toleranz und Nachsicht aufruft, so gelten an Karneval feste Grundregeln, die für jeden Rheinländer in Stein gemeißelt sind. Alaaf und Karneval heißt es am Rhein und Helau und Fasching gilt als sprachliche Narrennorm für die südlicheren Regionen und den Rest der Republik.

Vom rheinischen „Dr´ Zoch kütt“ bis zum bayrischen Gaudiwurm

Vielerorts krönt ein Umzug das närrische Treiben am Rosenmontag oder Fastnachtssonntag. Die Karnevalszüge im Rheinland – mundartlich Zoch genannt – gehen zurück bis in die Anfänge des 19. Jahrhunderts. Schon damals schmückte man nicht nur die bunten Wagen und wählte ausgefallene Kostüme, sondern nutzte den Straßenumzug gerne als satirisches Sprachrohr zum jährlichen Spott über Politik und Regierung.Heute bestimmen die örtlichen Karnevalsvereine, welches Motto gewählt wird, welche Kapellen spielen und welche Tanzgarde die Beine schwingen darf. Der Kölner Rosenmontagsumzug ist einer der größten in ganz Deutschland und lockt Touristen aus aller Welt. Wie in Rio gilt auch in Köln: an Karneval wird gefeiert und nicht gearbeitet. Jeder nimmt sich frei, die Geschäfte bleiben geschlossen.

Munteres Treiben an jeder Ecke

Bis zu einer Million Zuschauer erleben den Umzug entlang der Strecke in Köln. Über 10.000 Teilnehmer nehmen an diesem weltbekannten Straßenumzug teil, bei dem die berühmten „Kamelle“ und andere Süßigkeiten stundenlang in die muntere Zuschauermenge geworfen werden. Ein Karnevalshighlight, das Sie auf jeden Fall einmal im Leben hautnah miterlebt haben sollten.Auch die Mainzer sind stolz auf Ihren Karnevalsumzug. Der Rosenmontagszug gilt seit über 170 Jahren als Höhepunkt der Mainzer Fastnacht. Die Narren bei Straßenumzügen in Schwaben – wie in der Narrenhochburg Rottweil – tragen das traditionelle „Narrenhäs“ und spielen die sogenannte „Guggenmusik“.

Am Aschermittwoch ist alles vorbei

Die tollen Tage fallen kalendarisch jedes Jahr ein wenig anders aus. Da der Aschermittwoch immer der siebte Mittwoch vor Ostern ist bzw. am 46. Tag vor dem Ostersonntag, kann die das Datum der Faschingszeit erheblich variieren. Schließlich muss Ostern immer auf den ersten Sonntag nach dem Frühlingsvollmond fallen. Wie groß die Zeitspanne zwischen Anfang und Ende der Faschingszeit ist, hängt also vom Ostersonntag ab. Dies geht auf eine kirchliche Regelung aus dem 11. Jahrhundert zurück, die die 40-tägige Fastenzeit regelte. Die Karnevalsperiode ist somit von Jahr zu Jahr unterschiedlich lang und ist abhängig vom beweglichen Datum des Osterfestes.

Frühzeitig sei geplant!

Wenn Sie den berühmten Mainzer Rosenmontagszug live miterleben wollen, sollten Sie sich den Februar freihalten und sich für diese Zeit schon mal nach einem schönen zentral gelegenen Hotelzimmer umschauen. Die Damenwelt kann die Altweiberfastnachts-Party stets für den Donnerstag vor dem Faschingswochenende in den Kalender eintragen. Alle guten Vorsätze, Diät- und Fastenregeln können Sie dann ab Aschermittwoch einplanen.Ob in Mainz oder in München – die tollen Tage sind überall ein Fest der Freude und der kreativen Kostüme. Für wenigstens drei Tage im Jahr regieren ausschließlich Spaß und Schabernack mit Konfetti und Kamelle. Genießen Sie die tollen Tage! Alaaf und Helau!

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